Panega

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Panega p1
Schiffsdaten
Flagge Bulgarien Bulgarien
Schiffstyp Produkten- und Chemikalientanker
Klasse Dimitrov-Projekt 615
Rufzeichen LZFX
Heimathafen Warna, Bulgarien
Reederei Navigation Maritime Bulgare
Bauwerft Georgi-Dimitrov-Werft, Warna
Baunummer 251
Stapellauf 1986
Verbleib September 2010 in Gadani/Pakistan abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 117,76 m (Lüa)
Breite 16,21 m
Tiefgang (max.) 7,0 m
Vermessung 4.499 BRZ, 1.870 NRZ
 
Besatzung 15
Maschinenanlage
Maschine Dieselmotor
Maschinen­leistung 4,000 PS (3 kW)
Höchst­geschwindigkeit 13,0 kn (24 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 5.848 tdw
Sonstiges
Registrier­nummern IMO-Nummer 8511586

Die Panega (bulgarisch Панега) war ein bulgarischer Produkten- und Chemikalientanker der Reederei Navigation Maritime Bulgare. Bekannt wurde das Schiff, als es 2010 auf dem Weg zum Abwracken nach Pakistan im Golf von Aden von somalischen Piraten entführt wurde.

Bau und technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wurde auf Bestellung der Staatsreederei Navigation Maritime Bulgare 1985 auf der Georgi-Dimitrov-Werft in Warna unter der Baunummer 251 auf Kiel gelegt. Das Schiff gehörte zur Klasse Projekt 615, deren erste von drei Einheiten der Werft die Panega war, gefolgt 1987 von der Batova (Baunummer 252) und 1990 von der Ticha (Baunummer 253).[1] Konstruiert war das Schiff für den gleichzeitigen Transport von bis zu fünf unterschiedlichen Erdölprodukten. Beim Stapellauf erhielt das Schiff den Namen Panega nach dem Fluss Zlatna Panega im Norden Bulgariens.

Das Schiff war 117,76 Meter lang, 16,21 Meter breit und hatte einen Tiefgang von 6,5 Metern. Sie war mit 4.499 BRZ bzw. 1.870 NRZ vermessen, die Tragfähigkeit betrug 5.848 tdw. Der Sechszylinder-Schiffsdieselmotor war ein in Lizenz gefertigter MAN-Motor des Herstellers VEB Maschinenbau Halberstadt, leistete 4.000 PS und ermöglichte eine Geschwindigkeit von 13,0 Knoten. Die Besatzung bestand aus 15 Personen.[2][3][4][5][6]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der Indienststellung des Schiffes 1986 bis zum Abwracken 2010 befand sich der Tanker ausschließlich im Dienst der Reederei Navigation Maritime Bulgare. Zu den befahrenen Routen liegen nur Fotos aus dem Internet vor: Demnach scheint das Schwarze Meer Hauptfahrgebiet gewesen zu sein, angelaufene Häfen waren unter anderem Burgas und Warna in Bulgarien sowie Theodosia und Sewastopol auf der Krim. Darüber hinaus lief das Schiff durch den Kanal von Korinth, bekannt ist zudem Rotterdam als angelaufener Hafen.

Somalische Piraten brachten den Tanker mit 15 bulgarischen Besatzungsmitgliedern am 11. Mai 2010 im Golf von Aden, etwa 100 Seemeilen östlich von Aden, im international bewachten Korridor in ihre Gewalt. Das nicht beladene Schiff war auf dem Weg nach Pakistan, wo es verschrottet werden sollte.[7][8]

Am 9. September 2010 wurden der Tanker und die 15 Besatzungsmitglieder von den somalischen Piraten in Garacad freigelassen. Die Besatzung des bulgarischen Schiffes war wohlauf.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ambrose Greenway: Comecon merchant ships. 4. Auflage. Kenneth Mason, Emsworth/Hampshire 1989, ISBN 0-85937-349-5 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Referenzliste der Bulyard-Werft Warna (Memento des Originals vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eurocanships.com
  2. Greenway, S. 133
  3. Seefahrts-Zeitung: Zur Erinnerung: Der bulgarische Produktentanker „Panega“
  4. Seefahrts-Zeitung: Bulgarischer Tanker „Panega“ von somalischen Piraten entführt
  5. Fotos und Rahmendaten zur Panega bei nok-schiffsbilder.de
  6. Panega bei marinetraffic.com
  7. ada/dpa (12. Mai 2010) Piraten kapern schrottreifes Schiff Der Spiegel (abgerufen am 12. Mai 2010)
  8. keine Autorenangabe (12. Mai 2010) Bulgarian Chemical product tanker hijacked in the Gulf of Aden (Memento vom 19. Mai 2010 im Internet Archive) EU NAVFOR Somalia – Operation Atalanta (abgerufen am 12. Mai 2010)
  9. keine Autorenangabe (9. September 2010) Pirated merchant vessel PANEGA released (Memento vom 12. September 2010 im Internet Archive) EU NAVFOR Somalia – Operation Atalanta (abgerufen am 11. September 2010)