Pattje Saimax 3200

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Saimax 3200
Nikar G
Nikar G
Schiffsdaten
Schiffsart Küstenmotorschiff
Entwurf Pattje Waterhuizen / Conoship International
Bauwerft
Bauzeitraum 1998 bis 2001
Gebaute Einheiten 11
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 82,50 m (Lüa)
78,90 m (Lpp)
Breite 12,60 m
Seitenhöhe 6,70 m
Tiefgang (max.) 5,30 m
Vermessung 2.301 BRZ / 1.289 NRZ
Maschinenanlage
Maschine 1 × MaK-Dieselmotor (Typ: 6M25)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 1.800 kW (2.447 PS)
Höchst­geschwindigkeit 12,2 kn (23 km/h)
Propeller 1 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 3.200 tdw
Container 132 TEU
Anschlüsse Kühlcontainer 12
Rauminhalt 4.740 m³
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd

Der Saimax 3200 (auch: Pattje Saimax) ist ein Küstenmotorschiffstyp der in Waterhuizen bei Groningen gelegenen Werft Pattje Waterhuizen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schiffstyp wurde von der zur Volharding Group gehörenden Werft Patje Waterhuizen und dem Schiffbaubüro Conoship International entworfen. An der Entwicklung war auch die in Leer ansässige Reederei Briese Schiffahrt beteiligt, die später drei Einheiten bauen ließ. Auch die für andere Reedereien gebauten Schiffe wurden von Briese Schiffahrt betrieben.

Die Rümpfe der Schiffe wurden auf der Werft Daewoo Mangalia Heavy Industries in Mangalia, Rumänien, gebaut. Die Schiffe wurden bei Volharding Shipyards im niederländischen Eemshaven komplettiert und ausgerüstet. Die Decksaufbauten wurden von dem ebenfalls zur Volharding Group gehörenden Unternehmen Noord Nederlandse Staalbouw in Groningen hergestellt.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schiffe des Typs haben in Bezug auf Länge und Breite des Rumpfes Saimax-Abmessungen, um die Schleusen des Saimaa-Kanals, der den Finnischen Meerbusen bei Wyborg mit dem See Saimaa bei Lappeenranta verbindet, passieren zu können. Der maximale Tiefgang im Saimakanal beträgt 4,35 m. Die Schiffe können dann 2.270 t laden.

Der Antrieb der Schiffe erfolgt durch einen Viertakt-Sechszylinder-Dieselmotor des Typs Mak 6M25 mit 1.800 kW Leistung. Der Motor wirkt über ein Untersetzungsgetriebe auf einen Verstellpropeller. Für die Stromerzeugung stehen ein Stamford-Wellengenerator mit 240 kW Leistung (300 kVA Scheinleistung) sowie zwei Dieselgeneratorsätze, bestehend aus jeweils einem MAN-Dieselmotor des Typs D2866E mit 90 kW Leistung, die jeweils einen Stamford-Generator mit 113 kVA Scheinleistung antreiben, zur Verfügung. Ferner wurde ein Hafen- und Notgenerator gleicher Konfiguration verbaut. Die Schiffe sind mit einem elektrisch angetriebenen Bugstrahlruder mit 200 kW Leistung ausgestattet.

Das Deckshaus befindet sich im hinteren Bereich der Schiffe. Es besteht aus insgesamt fünf Decks (inkl. Maschinenraum und Brücke). Die Schiffe verfügen über acht Kabinen für die Schiffsbesatzung. Drei Offizierskabinen sind Einzelkabinen, ebenso wie vier weitere Kabinen für die Schiffsbesatzung, eine Kabine ist eine Kabine für zwei Besatzungsmitglieder. In den Kabinen können somit maximal acht Personen untergebracht werden. Einige der Schiffe wurden neben den Offizierskabinen auch mit vier Kabinen für zwei Besatzungsmitglieder und einer Einzelkabine ausgerüstet, so dass sie Platz für 12 Personen bieten.[1]

Vor den Decksaufbauten befindet sich der Laderaum. Er ist 56,25 m lang, 10,20 m breit und 8,43 m hoch. Die Kapazität beträgt 4.740 m³. Auf 47,70 m Länge ist der Laderaum boxenförmig. Im vorderen und hinteren Teil verjüngt er sich leicht, im vorderen Teil auf 5,95 m Länge, im hinteren Teil auf 2,60 m Länge.[1] Der Raum wird mit Stapellukendeckeln verschlossen, die mithilfe eines Lukenwagen bewegt werden können. Die Schiffe sind mit zwei Schotten ausgerüstet, die an sechs bzw. sieben Positionen aufgestellt werden können. Die Schotten bestehen aus jeweils zwei Paneelen und können auch dafür genutzt werden, in einem Teil des Laderaums ein Zwischendeck zu bilden. Werden die Schotten nicht benötigt, können sie am Ende des Laderaums abgestellt werden.

Die Tankdecke kann mit 14 t/m², die Lukendeckel mit 1,6 t/m² und das Zwischendeck mit 2 t/m² belastet werden.[1]

Die Schiffe sind für den Transport von Containern ausgelegt. Die Containerkapazität beträgt 132 TEU, davon 96 im Raum und 36 an Deck. Werden nur 40-Fuß-Container geladen, beträgt die Kapazität 58 FEU, wovon 42 im Raum und 16 an Deck Platz finden. Das maximale Gewicht eines 20-Fuß-Containerstapels darf im Raum 70 t und an Deck 25 t betragen, das eines 40-Fuß-Containerstapels 90 t im Raum und 40 t an Deck. An Deck befinden sich 12 Anschlüsse für Kühlcontainer.[1]

Die Rümpfe der Schiffe sind eisverstärkt (Eisklasse E3). Die Masten können zur Verringerung der lichten Höhe geklappt werden.

Schiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saimax 3200
Bauname Baunummer IMO-Nummer Auftraggeber Kiellegung
Stapellauf
Ablieferung
Umbenennungen
und Verbleib
Flinthörn 1003 9197765 Briese Schiffahrt 29. Juni 1998
27. September 1999
4. Februar 2000
2005: Barbarossa, 2022: RDJ Rijnstroom
Nikar G. 1004 9197777 Reederei Gerdes 29. Juni 1998
24. November 1999
1. April 2000
2021: Peak Anfield
Merit 1005 9197789 Fahrdorfer Schiffahrt 29. Juni 1998
23. November 1999
26. Mai 2000
Scharhörn 1006 9197791 Briese Schiffahrt 29. Juni 1998
13. Februar 2000
September 2000
2006: Skagern
Tomke 1007 9197806 Eilbrecht Schiffahrt 30. Juni 1999
29. Februar 2000
29. Juni 2000
2019: Vardefjell
Störtebeker 1008 9195377 Briese Schiffahrt 29. Juni 1999
17. Mai 2000
13. Oktober 2000
2021: Hav Alda (Umbau zum Selbstentlöscher)
Gerhard G. 1018 9197818 Reederei Gerdes 29. Juni 1998
17. Mai 2000
14. Oktober 2000
abgeliefert als Saxum, 2022: RDJ Maasstroom
Heinrich G. 1019 9195389 Reederei Gerdes 29. Juni 1998
2. August 2000
16. Dezember 2000
abgeliefert als Bärbel P, 2006: Bukanier, 2007: Aspen
Aquatique 1020 9195391 Briese Schiffahrt 1. März 2000
9. September 2000
3. März 2001
2005: Hendrik-S
Aramis 1021 9195406 Briese Schiffahrt 7. November 2000
7. Dezember 2000
8. Juni 2001
2004: Helene G., 2024: Helene-B
Athos 1022 9195418 Briese Schiffahrt 19. November 2000
17. Februar 2001
28. September 2001
2005: Korsar, 2005: Nordic Bianca, 2007: Thea Marieke, 2021: RDJ Johanna

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • F. Kok: Het Pattje Saimax project. In: Schip en Werf de Zee. Juli/August 2000, S. 35–39.
  • Flinthörn: ice-strengthened multi-purpose Saimax coaster. In: Significant Ships of 2000. A Publication of The Royal Institution of Naval Architects. The Royal Institution of Naval Architects, 2001, ISBN 0-903055-64-3, S. 43–44.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pattje Saimax 3200 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Saimax 3200, GA-Plan (Memento vom 5. Mai 2015 im Internet Archive) (PDF-Datei; 157 kB)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Multipurpose Vessel 3.200 dwt, Schiffsbeschreibung, Briese Schiffahrt (PDF-Datei 845 kB).