Paulus-Karte

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Die mit dem Apostel Paulus im Hintergrund verzierte Pauluskarte von Ioannes Gigas aus dem Jahr 1621 als Landkarte des Fürstbistums Münster

Die Paulus-Karte[1] ist eine im frühen 17. Jahrhundert geschaffene Landkarte des Fürstbistums Münster, deren Hintergrund mit einer Abbildung des Apostels Paulus, des Dom- und Bistumspatrons, verziert ist.[2]

Geschichte und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stark kolorierte Pauluskarte
Kolorierte Pauluskarte

Die Karte wurde während des Dreißigjährigen Krieges durch den Mediziner, Mathematiker und Kartografen Johannes Gigas gezeichnet.[2] Er ließ sie im Jahr 1621 drucken.[3]

Das Werk mit dem Brustbild des Bistumspatrons Paulus zählt zu den frühen Karten des Fürstbistums Münster und gilt als deren schönste. Die nach anderen Angaben „um 1620“ oder „1621/22“ gedruckte Paulus-Karte ist genordet und hat den Maßstab 1:400.000.[2]

Originaldrucke der Karte aus dem frühen 17. Jahrhundert finden sich im Landesmuseum Münster, im ersten, als Prodromus Geographicus ... bezeichneten Atlas des heutigen Nordrhein-Westfalen aus dem Jahre 1620, in der Universitätsbibliothek Münster, im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg sowie im Priesterseminar Essen. Ein Faksimile findet sich zudem im Hessischen Staatsarchiv Marburg.[2]

Kopf und Bart des Apostels decken sich etwa mit dem Niederstift, die Brust mit dem Oberstift Münster. Das Bild trägt folgende lateinische Inschriften:

  • über dem Kopf des Apostels: AVITA FIDE – „im ererbten Glauben“
  • neben dem Kopf: DEO ET PATRIAE – „Gott und dem Vaterland“
  • Schriftband über den Schultern: ASPICE PAVLINAM PAVLI SVB IMAGINE GENTEM – „Betrachte unter dem Bild des Paulus das paulinische Volk“.

Im Kasten rechts unten steht eine Widmung an Fürsterzbischof Ferdinand von Bayern, darunter die Verfasserangabe Ioannes Gigas D. Med.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Paul Casser (Verf.), Uli Backmann u. a. (Mitarbeiter am Katalog und an der Ausstellung): Die Paulus-Karte des Bistums Münster von Johannes Gigas aus dem Jahre 1621,
    • mit der Ergänzung „Erl. zu ihrer erstmaligen Publikation auf der Titelseite dieser Ausgabe“, = Sonderabdruck aus: Kirche und Leben. Bistumsblatt Münster. Jg. 17, Nr. 36, Münster 1962;
    • in: Haltern auf alten Landkarten, 3., unveränderte Auflage, Stadt Haltern, Haltern 1988, S. 15–19 plus Karte

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Paul Casser: Die Schaukarte des Fürstbistums Münster von Dr. Johann Gigas, gedruckt bei Lambert Raesfeld im Jahre 1616 (mit 4 Abb. und 1 Tafel), in Joseph Prinz (Hrsg.): Ex officina literaria. Beiträge zur Geschichte des westfälischen Buchwesens. Regensberg, Münster/Westfalen 1968, S. 209–226; hier: S. 213; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche mit Abbildungen und Faksimiles.
  2. a b c d Angaben zur Karte im Hessischen Staatsarchiv Marburg
  3. Paul Casser (Verf.), Uli Backmann u. a. (Mitarbeiter am Katalog und an der Ausstellung): Die Paulus-Karte des Bistums Münster von Johannes Gigas aus dem Jahre 1621, in: Haltern auf alten Landkarten, 3., unveränderte Auflage, Stadt Haltern, Haltern 1988, S. 15–19 plus Karte.