Pignolo
Pignolo | |
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Synonyme | Duracino, Ribola – für weitere siehe Abschnitt Synonyme |
Art | Edle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera) |
Verwendung | |
Herkunft | Italien |
bekannt seit | Ende des 17. Jhd. |
VIVC-Nr. | 9255 |
Liste von Rebsorten |
Pignolo ist eine hochwertige Rotweinsorte, die im italienischen Friaul angebaut wird.
Herkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Pignolo-Rebe wurde in Friaul seit Jahrhunderten angebaut und wurde sicher schon vor 1600 in dem Gebiet von Prepotto, Albana, Rosazzo und Premariacco angebaut. Schriftlich lobend erwähnt ist die Sorte im Ende des 17. Jahrhunderts erschienenen Werk Bacchus im Friaul des Abtes Giobatta Michieli. Der daraus gekelterte Wein wird als „exzellenter schwarzer Wein“ gerühmt.[1]
Sie darf trotz hinweisender Synonyme und morphologischer Ähnlichkeiten nicht mit Aglianico, der lt. DNA-Analysen der deutlich unterschiedlichen Pignola Valtellinese oder (der weißen) Pignoletto verwechselt werden.
Der Name leitet sich von der langgestreckten Traubenform ab (pigna = Tannenzapfen).
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die nach der Reblauskatastrophe vom Aussterben bedrohte Sorte wurde in den 1970er-Jahren mit Ablegern von wiederentdeckten über hundertjährigen Reben, erfolgreich reaktiviert. Die Anbaufläche im Jahre 2010 betrug 93 ha mit stark steigender Tendenz.[2] 1990 waren es nur 29 ha. Inzwischen ist das Potenzial der Sorte Pignolo erkannt.
Wein
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Sorte ist ertragsarm und war deshalb lange Zeit unbeliebt. Sie erbringt hell bis dunkelfarbige, fruchtige Rotweine mit samtigen Tanninen, sowie Aromen nach Pflaumen und Lakritze. Sie ist im DOC-Wein Colli Orientali del Friuli zugelassen.
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die spät reifende, ertragsarme Sorte ist anfällig für „Echten Mehltau“.
Synonyme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Duracino, Givan, Occhialina, Pignoca, Pignola di S. Colombano, Pignul, Pignuola, Pignuolo, Ribola, Ribollu, Ribolo, Rognosa, Schiettarola, Schiettarola Nera, Spampignolo, Uva Pignola di S. Colombano.[3] Siehe auch den Artikel Weinbau in Italien.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. Hachette, Paris 2000, ISBN 978-2-01-236331-1.
- Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2006, ISBN 978-3-8338-0691-9.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Del bel Turro (torrente Torre) sulla sponda / il buon vin alligna e abbonda / che del dolce Berzamino / ne berrei per poco un tino / e vorrei sempre essere solo / nel ber a tazze piene il buon Pignolo.
- ↑ K. Anderson, N. R. Aryal: Database of Regional, National and Global Winegrape Bearing Areas by Variety, 2000 and 2010, Wine Economics Research Centre, University of Adelaide, Dezember 2013 (erste Überarbeitung April 2014) (zweite Überarbeitung Mai 2014) (dritte Überarbeitung Juli 2014).
- ↑ Pignolo in der Datenbank Vitis International Variety Catalogue des Instituts für Rebenzüchtung Geilweilerhof (englisch), April 2020