Pimpf
Pimpf ist eine umgangssprachliche, scherzhaft bis abwertend konnotierte Bezeichnung für einen kleinen Jungen.
Wortgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Wort „Pimpf“ ist lautmalerischen Ursprungs und bezeichnete ursprünglich einen leisen Furz im Gegensatz zum „Pumpf“, einem lauten Furz, dann einen noch nicht ausgewachsenen Knaben (der demnach nur einen Pimpf, aber noch keinen erwachsenen Pumpf von sich zu geben vermag).
Bis in das 20. Jahrhundert war das Wort vor allem, wenn nicht ausschließlich, im Österreichischen gebräuchlich. Zu weiterer Verbreitung gelangte das Wort erst nach 1920, nachdem die bündische Jugendbewegung sich die Vokabel zur Bezeichnung ihrer jüngeren Angehörigen aneignete. Bei einigen Gruppen der Nerother Wandervögel etwa bildeten die „Pimpfe“ einen eigenen Stand, für den „Pimpfenabende“ veranstaltet wurden. In der Zeit des Nationalsozialismus diente Pimpf ab 1933 dann als Dienstgrad für 10- bis 14-jährige Mitglieder des Deutschen Jungvolks. Nach bestandener „Pimpfenprobe“ durften sie zur Jungvolkuniform außer Diensthose, Lederkoppel mit Koppelschloss, Braunhemd, Halstuch und Lederknoten auch den Schulterriemen und das HJ-Fahrtenmesser tragen.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Pimpf. In: Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. De Gruyter, Berlin 1998, ISBN 3-11-013379-2, S. 467–468.
- Pimpf. In: Ulrich Ammon, Hans Bickel, Jakob Ebner u. a.: Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. De Gruyter, Berlin 2004, ISBN 3-11-016574-0, S. 575.