Polizei- und Justizzentrum Zürich
Polizei- und Justizzentrum Zürich | |
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Zur Hohlstrasse zugewandte Seite des PJZ | |
Daten | |
Ort | Hard, Aussersihl, Zürich |
Architekt | Theo Hotz |
Bauherr | Stadt Zürich |
Bauzeit | 2017–2022 |
Grundfläche | 33'558 m² |
Koordinaten | 681631 / 248417 |
Das Polizei- und Justizzentrum Zürich, abgekürzt PJZ, ist eine multifunktionale Überbauung in Zürich, das von der Polizei und der Rechtspflege des Kantons Zürich genutzt wird. Das PJZ liegt im Quartier Hard des Stadtteils Aussersihl. Der Bezug erfolgte im Laufe des Jahres 2022.[1] Das Gebäude wurde nach abgeschlossenem Umzug am 28. Oktober 2022 eingeweiht.[2]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das PJZ befindet sich auf dem östlichen Teil des ehemaligen Güterbahnhofareals zwischen den Gleisanlagen des Hauptbahnhofs Zürich, der Bahnstrecke Zürich–Chur, der Hohlstrasse und der Hardbrücke.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dem Bau des PJZs ging eine längere Standortdiskussion voraus. Die Polizeikaserne befand sich seit 1901 auf dem Kasernenareal in Zürich. 1975 wurde der Waffenplatz von Zürich ins Reppischtal bei Birmensdorf verlegt. Das Kasernenareal sollte in den 1980er-Jahren einer neuen Gesamtnutzung zugeführt werden. Nachdem das Stimmvolk den Objektkredit 1987 abgelehnt hatte, wurde der restliche militärische Betrieb der Kaserne ebenfalls ins Reppischtal verlegt und das Kasernenareal provisorisch von Polizei und Justiz genutzt. 1994 wurde das provisorische Polizeigefängnis «PROPOG» errichtet. Ein zweites, Ende der 1990er-Jahre ausgearbeitetes Projekt für das Kasernenareal scheiterte bereits im Kantonsrat, so dass ein neuer Standort für die Polizei und Justiz gesucht werden musste. Dieser wurde im Jahr 2000 mit dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs gefunden. 2003 wurde das Projekt des PJZ vom Volk gutgeheissen wurde.[3] Nach Widerstand im Kantonsrat, der von SVP, Grünen, GLP und EDU dominiert war und die notwendigen Mittel verweigerte, kam es im September 2011 zu einer zweiten Volksabstimmung, wonach die Planung fortgesetzt werden konnte.[2]
Mit dem Bau des von Theo Hotz geplanten Zentrums wurde 2017 begonnen. Der Rohbau war 2019 fertiggestellt.[1] Die Natursteinfassade ist bis zu einer Höhe von 28 Metern gegen Graffiti und andere Farbverunreinigungen geschützt.[4]
Nach viereinhalb Jahren Bauzeit wurde Mitte Januar 2022 der Betrieb des PJZ durch die Kantonspolizei aufgenommen. Ber Bezug durch die verschiedenen Nutzer erfolgte etappenweise bis Oktober 2022. Im April ging das «Gefängnis Zürich West» in Betrieb.[5] Am 28. Oktober wurde die Eröffnung gefeiert.[6]
Die Kosten für den Neubau betrugen 570 Millionen Franken zuzüglich 190 Millionen gebundener Ausgaben. Durch die Zusammenführung von Behörden von zahlreichen anderen Standorten in einem Gebäude erhofft man sich grosse Kosteineinsparungen. Unter anderem entfallen Transporte von Untersuchungshäftlingen zu Gerichtsverhandlungen.[2]
Gebäudenutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Überbauung besteht aus einem grossen geschlossenen Baukörper, der 280 Meter lang, 130 Meter tief und mit sechs Geschosse bis zu 35 Meter hoch ist. Darin befinden sich vier begrünte Innenhöfe.[7][6] Das Gebäude ist nicht öffentlich zugänglich.[2]
Im PJZ sind die zuvor auf 30 Standorte verteilte Kantonspolizei mit dem Polizeigefängnis, die Strafvollzugsbehörden mit dem Bezirksgefängnis Zürich II, die Staatsanwaltschaft, das forensische Institut, die Polizeischule und Teile des Zwangsmassnahmengerichts untergebracht.
Im Gebäude gibt es 2030 Arbeitsplätze und 241 Gefängnisplätze für vorübergehende Festnahmen und für Untersuchungshaft.[6] Auch ein Kriminalmuseum war ursprünglich im Bau vorgesehen.[8]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Webpräsenz des PJZ
- Offizielle Webpräsenz des Gefängnisses Zürich West
- Kanton Zürich: Bauprojekt Polizei- und Justizzentrum Zürich
- Theo Hotz Partner Architekten: Polizei- und Justizzentrum Zürich
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Polizei- und Justizzentrum Zürich (Aktuelle Bauvorhaben). In: Kanton Zürich. Abgerufen am 7. Februar 2021 (Abschnitt Meilensteine).
- ↑ a b c d Stefan Hotz: Einst als «verbotene Stadt» oder «Justizpalast» verschrien. In: Neue Zürcher Zeitung. Nr. 253, 29. Oktober 2022, S. 19.
- ↑ Polizei- und Justizzentrum Zürich (Aktuelle Bauvorhaben). In: Kanton Zürich. Abgerufen am 7. Februar 2021 (Abschnitt Geschichte).
- ↑ Stefan Hotz: Weshalb das Polizei- und Justizzentrum in Zürich bis zum Dach gegen Farbe imprägniert ist. In: Neue Zürcher Zeitung. 5. Februar 2022, abgerufen am 16. Juli 2022.
- ↑ SDA: Zürich: Polizei- und Justizzentrum geht etappenweise in Betrieb. In: Luzerner Zeitung. 17. Januar 2022, abgerufen am 16. Juli 2022.
- ↑ a b c Sven Hoti: Über 2000 Arbeitsplätze und Aussicht: So sieht das neue Polizei- und Justizzentrum aus. In: Tagblatt. 19. November 2021, abgerufen am 16. Juli 2022.
- ↑ Adi Kälin: Das PJZ ist ein Gebäude, das seine künftigen Nutzer fordert. In: NZZ. Abgerufen am 29. Januar 2021.
- ↑ Polizei- und Justizzentrum Zürich. In: Theo Hotz Partner Architekten. Abgerufen am 7. Februar 2021.