Ponięcice

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Ponięcice
Ponientzütz
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Ponięcice Ponientzütz (Polen)
Ponięcice
Ponientzütz (Polen)
Ponięcice
Ponientzütz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Schlesien
Powiat: Raciborski (Ratibor)
Gmina: Rudnik
Geographische Lage: 50° 11′ N, 18° 10′ OKoordinaten: 50° 10′ 33″ N, 18° 9′ 42″ O
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 032
Kfz-Kennzeichen: SRC
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Katowice-Pyrzowice



Ponięcice (deutsch Ponientzütz, früher auch Ponientschü(t)z[1]) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Administrativ liegt sie in der Gemeinde Rudnik im Powiat Raciborski (Landkreis Ratibor) in der Woiwodschaft Schlesien.

Der Friedhof vor 1935
Ortsbild
Wegkapelle

Ponięcice liegt sechs Kilometer nördlich vom Gemeindesitz Rudnik, zwölf Kilometer nordwestlich von der Kreisstadt Racibórz (Ratibor) und 61 Kilometer westlich von der Woiwodschaftshauptstadt Kattowitz.

Der Ort entstand spätestens im 13. Jahrhundert. 1295–1305 wurde er im Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis (Zehntregister des Bistums Breslau) erstmals urkundlich als „Poneticz“ erwähnt.[2]

Poniecice war im Mittelalter Besitz eines gleichnamigen Ortsadels, der erstmals am 9. Juni 1341 mit Gotthard von Ponientzitz als Urkundenzeuge in Ratibor erwähnt wird.[3] Auf vorgenannter Urkunde des Dominikanerinnenklosters Ratibor ist das Wappensiegel derer von Poniticz angebracht: Im Schilde über einem waagerechten Balken ein sechszackiger Stern.

Am 30. November 1407 tritt Wirtzbanta von Ponetitz als Zeuge und Landmann von Johann Herzog von Troppau und Ratibor in einem umfangreichen Erbvertrag auf.[4]

Die letzte Erbherrin, Offka (Sophie) von Ponientzietz, übergibt anlässlich ihrer Heirat Dorf und Gut Pon(i)etiz am Freitag nach dem Dreikönigstag 1439 an ihren Ehemann Nikolaus Holy. Das Geschlecht nennt sich nach dieser Zeit Holly von Ponientzietz.[5]

Poniecice bleibt bis in das 16. Jahrhundert Stammsitz der Holly von Ponientzietz.[6]

Der Ort wurde 1784 im Buch Beytrage zur Beschreibung von Schlesien als Ponienzi(t)z erwähnt, gehörte einem Herrn von Marwitz und lag im Fürstentum Ratibor. Damals hatte er 176 Einwohner, zwei Vorwerke, ein herrschaftliches Wohnhaus, fünf Bauern, 25 Gärtner und einen Häusler.[7] 1865 bestand Ponientzütz aus einem Rittergut und einer Gemeinde. Das Rittergut gehörte der Familie von Marwitz und gelangte durch Heirat in den Besitz der Familie von Selchow. Der Ort hatte zu diesem Zeitpunkt sechs Halbbauern, 20 Gärtner und 20 Häuslerstellen sowie eine 1860 erbaute Schule. Die Kirche befand sich in Grzendzin.[8]

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten vor Ort 138 Wahlberechtigte für einen Verbleib Oberschlesiens bei Deutschland und 32 für eine Zugehörigkeit zu Polen. Auf Gut Ponientzütz stimmten 83 für Deutschland und zwei für Polen.[9] Ponientzütz verblieb nach der Teilung Oberschlesiens beim Deutschen Reich. 1936 wurde der Ort im Zuge einer Welle von Ortsumbenennungen der NS-Zeit in Rittersdorf umbenannt. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Ratibor.

1945 kam der bis dahin deutsche Ort unter polnische Verwaltung. Er wurde anschließend der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen und ins polnische Ponięcice umbenannt. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1975 kam der Ort zur Woiwodschaft Kattowitz. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Raciborski und zur Woiwodschaft Schlesien.

  • Moderne Hyazinthkirche
  • Wegkapelle mit verputzter Fassade und einer barocken Figur des heiligen Johannes von Nepomuk im Inneren
  • Friedhof im ruinösen Zustand mit den Resten der Friedhofskapelle
Commons: Ponięcice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Augustin Weltzel, Geschichte der Stadt und Herrschaft Ratibor, Ratibor 1881, 2. Auflage, S. 92 ff.
  2. Über den Ort (Memento des Originals vom 4. Juli 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gmina-rudnik.pl
  3. Cod. dipl. Sil, Bd, II, 146.
  4. Publicationen aus dem preußischen Staatsarchiv, 16. Bd. Fürstentum Ratibor, S. 390, 11.
  5. Österreichische Nationalbibliothek Wien, Handschriftensammlung Codex Miscellana Silesiaca Nr. 14618.
  6. Genealogisches Taschenbuch der Ritter- u. Adels-Geschlechter, 1880, 5. Jahrgang, Brünn.
  7. Friedrich Albert Zimmermann: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien, Band 3, Brieg 1784
  8. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865
  9. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921: Literatur, Tabelle in digitaler Form