Positive-Propaganda

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Positive-Propaganda e. V. ist ein gemeinnütziger, eingetragener Kunstverein mit Sitz in München, der sich der Street-Art Bewegung und der damit verbundenen Vermittlung von gesellschaftsrelevanten Themen im öffentlichen Raum durch zeitgenössische Kunst widmet.

Geschichte und Zweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kunstverein wurde 2012 (eingetragen: 2013) von Kunst- und Kulturinteressierten zu dem Zweck gegründet, im urbanen Raum internationale Street-Art-Projekte mit gesellschaftsrelevanten Themen zu realisieren, die gegen die Kommerzialisierung des öffentlichen Raums Zeichen setzen und Menschen erreichen, die in ihrem Alltag nur selten mit Kunst und gesellschaftskritischen Themen in Berührung kommen.[1][2][3]

Die gemeinnützige Tätigkeit des Kunstvereins besteht vor allem in der authentischen Darstellung und Dokumentation der Street-Art Bewegung. Dazu realisiert er in Zusammenarbeit mit renommierten Künstlern großformatige Murals sowie Installationen im urbanen Raum, veranstaltet öffentliche Ausstellungen und Vorträge und veröffentlicht Publikationen dokumentarischer Art.

Am 4. November 2022 eröffnete der Kunstverein in München das AMUSEUM of Contemporary Art.[4][5][6]

Realisierte Projekte und Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BLU, Mural in der Luisen-/Karlstraße von 2015

Projekte in München[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Quelle: [7], soweit nicht anders angegeben)

  • 2013: Mark Jenkins, Installation in der Tulbeckstraße (Schwanthalerhöhe/Westend)[8]
  • 2014: CYRCLE, Mural in der Bergmannstraße (Schwanthalerhöhe/Westend)[9]
  • 2015: BLU, Mural in der Luisen-/Karlstraße (Neuhausen/Maxvorstadt)[10][11]
  • 2015: Shepard Fairey, Mural in der Landshuter Allee (Neuhausen)[12][13][14][15]
  • 2015: Ericailcane, Mural in der Tulbeckstraße (Schwanthalerhöhe/Westend)[16]
  • 2016: ESCIF, Mural in der Paul-Heyse-Straße (Ludwigsvorstadt)[17][18]
  • 2017: SKULLPHONE, Dachauer Straße 90 – an der Fassade des ehemaligen Gesundheitsamt (Maxvorstadt)
  • 2018: Mona Caron, Mural an der Gollierstraße (Schwanthalerhöhe/Westend)
  • 2019: NoNÅME, Mural entlang des Mittleren Rings München auf Höhe Garmischer Straße (Sendling-Westpark)

Künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Quelle:[19], soweit nicht anders angegeben)

  • Im Februar 2014 beteiligte sich der US-amerikanische Künstler Mark Jenkins auf Einladung des Kunstvereins am Protest gegen die 50. Münchener Sicherheitskonferenz: In Form einer partizipativen Performance mit zwei eigens für die Demonstration geschaffenen Skulpturen mit dem Titel „Stick People“ trug der Künstler zu dem Protest bei.[20]
  • Gemeinsam mit dem britischen Künstler und Aktivisten Peter Kennard wurden 2015 auf der alljährlichen Münchener Anti-Kriegs-Demonstration 50 Siebdruckplakate mit bekannten Motiven des Künstlers aus der Sammlung der Tate Gallery an Demonstranten verteilt.[21]
  • 2016 entstanden gemeinsam mit dem berühmten US-amerikanischen Künstler Shepard Fairey und der Polit-Punkband Anti-Flag Protestplakate, die für den Demonstrationszug im Rahmen der Friedenskundgebung durch München an die Demonstranten verteilt wurden.[22] In diesem Zusammenhang gab Anti-Flag gratis ein Konzert am Münchener Marienplatz.[23]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Quelle:[24], soweit nicht anders angegeben)

  • „Made in Germany“ mit Thorsten Mühlbach, 2012
  • „50 Years of Hell“ mit Mark Jenkins, Nikita Kadan und Carlos Aires, 2014
  • „Victory is Peace I“ mit Jonathan Hobin, Peter Kennard und Eugenio Merino, 2015[25]
  • „Victory is Peace II“ mit Shepard Fairey, NoNÅME und der Band Anti-Flag, 2016[26]
  • „International Dealmaker“ mit BLU, ESCIF, NoNÅME & Shepard Fairey, 2018
  • „Homo Digitalis“ Einzelausstellung des spanischen Künstlers LIQEN, 2018
  • „Salebration“ eine Installation des Künstlers Torsten Mühlbach in Zusammenarbeit mit der [Hypo-Kunsthalle] München, 2019

Organisation des Kunstvereins[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem Kunstverein liegt eine „wertorientierte Förderstruktur“ zugrunde. Um das Projekt unabhängig zu halten, ist ein „Sponsoring durch multinationale Konzerne für die Finanzierung“ ausgeschlossen. Stattdessen sollen die „Fördermittel für eine nachhaltige Realisierung der Projekte rein aus Kooperationen mit regionalen Förderern sowie Kulturfonds und privaten Spenden“ bezogen werden. Dieser Ansatz soll sicherstellen, dass der Kunstverein „konfessionell ungebunden, überparteilich und keinerlei Fremdinteressen verpflichtet ist.“[27]

Seit 2016 wird Positive-Propaganda vom Kulturreferat der Stadt München institutionell gefördert.[28][29] Im Mai 2015 wurde Positive-Propaganda von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine als gemeinnütziger Kunstverein anerkannt und aufgenommen.

Der Kunstverein verfügt über eigene Räumlichkeiten in der Dachauerstraße. Dazu gehören ein Projektraum, der als Atelier oder Ausstellungsraum genutzt wird, sowie eine eigene Siebdruckwerkstatt.[30] Seit 2017 betreibt der Kunstverein in Kooperation mit dem Kulturreferat der Stadt München ein Artist-in-Residence-Programm mit dem Ziel, nationalen und internationalen Künstlern eine längerfristige und unabhängige Projektarbeit in München zu ermöglichen.[31]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kulturreferat München: Streetart in München fördern: Antrag Nr. 08-14 / A 04646. (PDF) 13. März 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Dezember 2016; abgerufen am 23. November 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ris-muenchen.de
  2. POSITIVE-PROPAGANDA e.V. - Google Arts & Culture. In: Google Cultural Institute. (google.com [abgerufen am 23. November 2016]).
  3. Dieser Münchner will mit Kunst die Gesellschaft vor der Katastrophe bewahren. In: The Huffington Post. Abgerufen am 23. November 2016.
  4. Deutschlandfunk – Corso. In: Deutschlandfunk. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. November 2016.@1@2Vorlage:Toter Link/www.deutschlandfunk.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  5. BR – Capriccio über Positive-Propaganda & Street-Art in München. In: Vimeo. Abgerufen am 23. November 2016.
  6. Amuseum of Contemporary Art. Abgerufen am 3. April 2023.
  7. Positive-Propaganda e.V. | Street-Art Map. In: www.positive-propaganda.org. Abgerufen am 23. November 2016.
  8. Streets: Mark Jenkins (Munich) « Arrested Motion. In: ArrestedMotion. Abgerufen am 23. November 2016.
  9. POSITIVE PROPAGANDA – SOZIALKRITISCHE STREET-ART IN MÜNCHEN – München Mal Anders. In: München Mal Anders. 4. Dezember 2014 (muenchnr.de [abgerufen am 23. November 2016]).
  10. Catrin Lorch: Tor zum Paradies. Süddeutsche Zeitung, abgerufen am 1. Dezember 2016.
  11. Streetart-Legende Blu malt am Königsplatz. In: Münchner Merkur. 10. April 2015 (merkur.de [abgerufen am 23. November 2016]).
  12. Shepard Fairey: Positive-Propaganda: Paint It Black. obeygiant.com, abgerufen am 23. November 2016.
  13. Germany Update / New Munich Mural pics! - Obey Giant. In: Obey Giant. 15. Juni 2015 (obeygiant.com [abgerufen am 23. November 2016]).
  14. Obamas Hoffnungsgeber. In: Münchner Merkur. 15. Juni 2015 (merkur.de [abgerufen am 23. November 2016]).
  15. Abendzeitung, Germany: Zusammen mit Josef Schmid: Streetart in München: Fairey enthüllt sein Werk. (abendzeitung-muenchen.de [abgerufen am 23. November 2016]).
  16. Dieser Münchner will mit Kunst die Gesellschaft vor der Katastrophe bewahren. In: The Huffington Post. Abgerufen am 1. Dezember 2016.
  17. Spanischer Künstler verziert Fassade im Bahnhofsviertel. In: tz. 25. August 2016 (tz.de [abgerufen am 23. November 2016]).
  18. ESCIF thematisiert Münchner Rüstungsindustrie in einem Mural. In: URBANSHIT. 21. November 2016 (urbanshit.de [abgerufen am 23. November 2016]).
  19. Street Art München · Kunstverein POSITIVE-PROPAGANDA e.V. In: www.positive-propaganda.org. Abgerufen am 23. November 2016.
  20. POSITIVE-PROPAGANDA presents: 50 YEARS OF HELL. In: www.positive-propaganda.org. Abgerufen am 23. November 2016.
  21. STREET ART AUSSTELLUNG MÜNCHEN | Shepard Fairey x NoNÅME. In: www.positive-propaganda.org. Abgerufen am 23. November 2016.
  22. Martin Bernstein, Isabel Meixner, Tobias Dirr und Axinja Weyrauch: AfD-Gegner provoziert mit abgewandeltem Petry-Zitat. Süddeutsche Zeitung, abgerufen am 1. Dezember 2016.
  23. Neu beim SIKO-Protest: ANTI-FLAG aus USA | sicherheitskonferenz.de | security-conference.de. In: sicherheitskonferenz.de. Abgerufen am 23. November 2016.
  24. POSITIVE-PROPAGANDA · ARTSPACE. In: www.positive-propaganda.org. Abgerufen am 23. November 2016.
  25. Ausstellung „Victory is Peace“ – Der Humor beginnt mit dem Drama. In: Deutschlandfunk. (deutschlandfunk.de [abgerufen am 1. Dezember 2016]).
  26. 'Victory Is Peace': Ausstellungseröffnung im Kunstverein Positive Propaganda. Radio München, abgerufen am 23. November 2016.
  27. Positive-Propaganda e.V. | Fördermitgliedschaft & Spenden. In: www.positive-propaganda.org. Abgerufen am 23. November 2016.
  28. Franz Kotteder: München will Zentrum für Graffiti-Kultur werden. Sueddeutsche Zeitung, 3. Dezember 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  29. Street Art gefördert, nicht verstanden. Oberbayrisches Volksblatt, abgerufen am 23. November 2016.
  30. Positive-Propaganda e.V. | Über uns… In: www.positive-propaganda.org. Abgerufen am 23. November 2016.
  31. Andrea Schlaier: Die Kunst des Wohnens. Sueddeutsche Zeitung, 5. April 2016, abgerufen am 23. November 2016.