Powelliphanta hochstetteri

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Powelliphanta hochstetteri

Powelliphanta hochstetteri, Rameka Track, Golden Bay

Systematik
Ordnung: Lungenschnecken (Pulmonata)
Unterordnung: Landlungenschnecken (Stylommatophora)
Überfamilie: Rhytidoidea
Familie: Rhytididae
Gattung: Powelliphanta
Art: Powelliphanta hochstetteri
Wissenschaftlicher Name
Powelliphanta hochstetteri
(Pfeiffer, 1862)[1]

Powelliphanta hochstetteri (Synonym: Paryphanta hochstetteri) ist der Name einer räuberisch lebenden Schnecke aus der Familie Rhytididae in der Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora), die in Neuseeland verbreitet ist.

Powelliphanta hochstetteri hat ein festes, mäßig offen genabeltes, abgeflachtes, unregelmäßig gerunzeltes, schwach glänzendes, rot-gelbes oder grünlich-bräunliches und mit einer dunkelbraunen äußeren Binde versehenes Schneckenhaus mit eingedrückten, dichten spiraligen Linien. Das Gewinde tritt nur wenig hervor und hat einen stumpfen Wirbel. Das Haus der erwachsenen Schnecke hat fünfeinhalb mäßig gewölbte und recht schnell zunehmende Windungen, wobei die letzte stärker gewölbt und zusammengedrückt ist. Um den Nabel befindet sich eine breite dunkle Zone. Die sehr schiefe und breit elliptische Gehäusemündung ist stark ausgeschnitten. Der stumpfe Mündungssaum, dessen Ränder durch eine weißliche Schwiele verbunden sind, ist von dem kräftigen Periostracum überdeckt. Das Gehäuse der erwachsenen Schnecke erreicht durchschnittliche Durchmesser von 56 mm und 65 mm und eine Höhe von 28 mm.[2] Je nach Unterart sind aber auch Gehäusegrößen bis zu 80 mm bei einer Höhe von 35 mm gemessen worden.[3]

Der Zentralzahn der Radula ist kleiner als die benachbarten, innen stehenden Seitenzähne. Die Anzahl der Zähne auf jeder Seite der Querreihen auf der Radula von Powelliphanta hochstetteri schwankt zwischen 59 und 67.[4]

Verbreitung und Vorkommen

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Powelliphanta hochstetteri ist endemisch in den Provinzen Marlborough und Nelson auf der Südinsel Neuseelands. Die Schnecke ist im Hochland auf Höhe von 750 bis über 1200 Metern über dem Meeresspiegel unter Laubstreu und rottendem Holz in feuchten Wäldern, insbesondere mit den Scheinbuchenarten Nothofagus menziesii und Nothofagus fusca, zu finden. Sie ist auf feuchte Klimate angewiesen.[3]

Wie andere Arten der Gattung Powelliphanta werden die Schnecken bis zu 20 Jahre alt und erreichen die Geschlechtsreife mit etwa 5 Jahren. Die Zwitter befruchten sich gegenseitig und legen danach etwa 10 Eier. Die ovalen Eier variieren in ihrer Größe, die sich um etwa 12 mm mal 10 mm bewegt.[5]

Wie andere Schnecken der Gattung Powelliphanta bevorzugt Powelliphanta hochstetteri Regenwürmer als Beutetiere, die mit der Radula ergriffen und im Vorderdarm mit den Radulazähnen zerkleinert werden.[3]

Fressfeinde und Bedrohung

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Wie für andere Powelliphanta-Arten sind auch für Powelliphanta hochstetteri eingeschleppte räuberische Säugetiere die Hauptfeinde, die zu einem rapiden Schwund der Bestände geführt haben. Als gefährlichster Fressfeind gilt der eingeschleppte Kletterbeutler Trichosurus vulpecula, der sämtliche Entwicklungsstadien der Schnecke frisst, daneben aber auch Schweine, Igel und Ratten. Unter den Vögeln machen eingeschleppte Singdrosseln Jagd auf junge Schnecken, während die einheimische Wekaralle (Gallirallus australis) heute nur vereinzelt eine wichtige Rolle für die Mortalität der Schnecken spielt. Weitere Faktoren sind die Abholzung der Wälder, insbesondere für die Gewinnung von Agrarland, sowie die Zerstörung des Lebensraums durch Verbiss oder Vertritt durch eingeschleppte Ziegen, Rinder und Hirsche.[3]

Erstbeschreibung

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Powelliphanta hochstetteri hochstetteri, Nelson-Marlborough Conservancy, 2011

Powelliphanta hochstetteri wurde erstmals 1862 vom deutschen Malakologen Ludwig Karl Georg Pfeiffer unter dem Namen Helix hochstetteri beschrieben. Grundlage für die Beschreibung war allein das Schneckenhaus, das der deutsche Geologe Ferdinand von Hochstetter aus Neuseeland nach Deutschland gebracht hatte.[1] Mit dem Artepitheton hochstetteri wird Ferdinand von Hochstetter geehrt. Lange Zeit – bis zur Erhebung von Powelliphanta zu einer eigenen Gattung – wurde die Art als Paryphanta hochstetteri in die 1850 von Johann Friedrich Hermann Albers erstbeschriebene Gattung Paryphanta gestellt.

Es gibt 5 Unterarten:[6][3]

Wie auch andere Arten der Gattungen Powelliphanta und Paryphanta werden die Schnecken in Neuseeland als kauri snails oder pupurangi bezeichnet.[7]

Commons: Powelliphanta hochstetteri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Ludwig Karl Georg Pfeiffer (1862): Diagnosen einiger Landschnecken von Neuseeland. Malakozoologische Blätter 8, S. 146–150.
  2. O. von Möllendorff: Agnatha Moerch. Raublungenschnecken. 2. Gattung Paryphanta Alb., 2. Paryphanta hochstetteri, S. 11f. In: O. von Moellendorff und Wilhelm Kobelt: Die Raublungenschnecken (Agnatha). Systematisches Conchylien-Cabinet von Martini und Chemnitz. Verlag von Bauer und Raspe (Emil Küster), Nürnberg 1905.
  3. a b c d e Kath Walker: Recovery plans for Powelliphanta land snails 2003–2013. Threatened Species Recovery Plan 49, 3. The recovery plans. S. 44–61.
  4. Gary M. Barker und Murray G. Efford: Predatory Gastropods as Natural Enemies of Terrestrial Gastropods and Other Invertebrates. In: Gary M. Barker (Hrsg.): Natural Enemies of Terrestrial Molluscs. CABI, Wallingford (UK) 2004. S. 279–404, hier S. 342.
  5. A. C. O’Connor (1945): Notes on the Eggs of New Zealand Paryphantidae, With Description of a New Subgenus. Transactions of the Royal Society of New Zealand 5 (1945–1946), S. 54–57.
  6. Arthur William Baden Powell: New Zealand Mollusca. William Collins Publishers Ltd, Auckland 1979. ISBN 0-00-216906-1
  7. Kauri Snails. Department of Conservation (New Zealand).