Queensgate Yard

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Queensgate Yard
Der Rangierbahnhof von Westen aus gesehen, oben
rechts das ehemalige Cincinnati Union Terminal
Daten
Betriebsstellenart Rangierbahnhof
Bauform Durchgangsbahnhof
Eröffnung 1981
Lage
Ort/Ortsteil Cincinnati
Bundesstaat Ohio
Staat Vereinigte Staaten
Koordinaten 39° 7′ 57″ N, 84° 32′ 31″ WKoordinaten: 39° 7′ 57″ N, 84° 32′ 31″ W
Liste der Bahnhöfe in den Vereinigten Staaten
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Der Queensgate Yard ist ein Güter- und Rangierbahnhof der CSX Transportation im Süden von Cincinnati, Ohio. Er liegt im unteren Tal des Mill Creek, das sich von Nord nach Süd über die Stadtviertel Camp Washington und Queensgate erstreckt. Der Fluss verläuft auf der West-Seite des acht Kilometer langen Bahnhofs und mündet dann in den Ohio River. Der Bahnhof wurde in den 1970er Jahren von der Holdinggesellschaft Chessie System errichtet, die seit 1973 die Chesapeake and Ohio Railway, die Baltimore and Ohio Railroad und die Western Maryland Railway umfasste und 1987 in der CSX Transportation aufgegangen ist.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Links das Cincinnati Union Terminal 1932, ehemals größter Bahnhof der Stadt direkt hinter der Cincinnati Southern Bridge (zw. 8th Street und Western Hills Viaduct); rechts Satellitenbild von 2015

Ende des 19. Jahrhunderts wurde Cincinnati nach Chicago und St. Louis zum drittgrößten Umschlagplatz im Schienengüterverkehr der USA. Die Stadt war zu dieser Zeit noch hauptsächlich Endpunkt von mehreren Eisenbahnlinien, aber mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes in Nordamerika und der Errichtung von Eisenbahnbrücken über den Ohio, davon drei in Cincinnati bis 1888, wurden in der Stadt nach der Jahrhundertwende immer mehr Güterwagen rangiert als be- oder entladen. Die bis zu 15 Eisenbahngesellschaften unterhielten in der Stadt eine Vielzahl von Personen- und Güterbahnhöfen, die nur teilweise miteinander verbunden waren. In den 1920er Jahren beschlossen sieben der großen Gesellschaften, einen gemeinsamen Personenbahnhof in Queensgate zu errichten, der bis 1933 fertiggestellt wurde und über eine tägliche Kapazität von über 200 Zügen verfügte. Mit dem einsetzenden Ausbau des Straßennetzes und dem Entstehen des motorisierten Individualverkehrs verlor das Cincinnati Union Terminal seit den 1950er Jahren zunehmend an Bedeutung und wurde Anfang der 1970er stillgelegt, die Abfertigungshalle ist als Cincinnati Museum Center at Union Terminal erhalten.[1][2]

Mit dem Bau des Cincinnati Union Terminal war auch ein massiver Ausbau des Schienennetzes in und um die Stadt nötig, der auch zu einer Verbesserung im Güterverkehr führte. Die durchschnittliche Rangierzeit von Güterwagen in der Stadt betrug in den 1960er Jahren noch 24 Stunden und die Chesapeake and Ohio Railway und die Baltimore and Ohio Railroad planten durch den Neubau des Queensgate Yard die Zusammenlegung ihrer fünf Rangier- und Güterbahnhöfe im unteren Tal des Mill Creek, oberhalb der Gleisanlagen des Cincinnati Union Terminal. Die 1973 gegründete Holdinggesellschaft Chessie System verwirklichte die Pläne und der Rangierbahnhof konnte am 23. Juli 1981 in Betrieb genommen werden, wodurch sich die Rangierzeit auf 12 Stunden reduzierte. In der Folgezeit verlagerte sich zudem der Frachtverkehr von umliegenden Bahnhöfen nach Queensgate, die daraufhin geschlossen wurden. Die ehemaligen Gleisanlagen des Personenbahnhofs im Süden integrierte die Southern Railway in ihren benachbarten Rangier- und Güterbahnhof Gest Street Yard, der heute von der Norfolk Southern Railway (NS) betrieben wird und von den Ausläufern des Queensgate Yard teilweise umschlossen ist. Bis 1987 ging die Holdinggesellschaft Chessie System zusammen mit der Seaboard Coast Line Railroad in der CSX Transportation auf, die heute Betreiber des Bahnhofs ist.[3][4]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der acht Kilometer lange Flachbahnhof besitzt acht Einfahrgleise im Süden, 50 Richtungsgleise in der mittleren Richtungsharfe und eine Nachordnungs- und Ausfahrgruppe aus acht bzw. sechs Gleisen im Norden. Zudem ist nördlich an die Richtungsharfe ein Hilfsgruppe aus 19 Gleisen angeschlossen. Weiterhin befindet sich im Ostteil des Bahnhofs ein Containerterminal mit fünf Gleisen für den intermodalen Güterverkehr. Zu den Anlagen gehören weiterhin mehrere Gleise von Bahnbetriebswerken, mit Wartungshallen für die Güterwagen (4 Gleise) und Diesellokomotiven (3 Gleise), die sich in Höhe der Richtungsharfe bzw. neben dem Stellwerk befinden.[3][5] Der Rangierbahnhof ist für eine Kapazität von 3.200 Güterwagen ausgelegt, der übliche Durchsatz lag 2013 bei etwa 2.000 Wagen täglich.[1] Mit einem Gesamtvolumen von jährlich knapp 500.000 umgeschlagenen Wagen und Containern zählt der Queensgate Yard zu den zehn wichtigsten Rangier- und Güterbahnhöfen im Netz der CSX.[6]

Aus Süden erfolgt die Zufahrt zu den Rangierbahnhöfen über die Cincinnati Southern Bridge (NS) und die benachbarte C&O Railroad Bridge (CSX), die den Ohio unterhalb der Bahnhöfe queren.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Queensgate Yard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Railroad Improvement and Safty Plan. (Memento des Originals vom 22. März 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/city-egov.cincinnati-oh.gov City of Cincinnati, Department of Transportation and Engineering, 2013, S. 6–10.
  2. About Union Terminal. Cincinnati Museum Center, abgerufen am 23. März 2019.
  3. a b Dave Ori: Chessie System. Voyageur Press, St. Paul 2006, ISBN 978-0-7603-2339-7, S. 114–119.
  4. Paul A. Tenkotte, James C. Claypool: The Encyclopedia of Northern Kentucky. University Press of Kentucky, Lexington 2009, ISBN 978-0-8131-2565-7, S. 745 f.
  5. Michael Rhodes: North American Railyards. Voyageur Press, Minneapolis 2014, ISBN 978-0-76034-609-9, S. 164–166.
  6. 2016 Anual Report. (Memento des Originals vom 22. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.csx.com CSX Corporation, 2017, S. 12, abgerufen am 23. März 2019.