Quorn (Lebensmittel)

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Ein Quorn Cordon bleu
Quorn gebraten, aufgetaut und gefroren (v. l. n. r.)

Quorn ist der Handelsname für ein industriell hergestelltes Nahrungsmittel aus dem fermentierten Myzel des Schlauchpilzes Fusarium venenatum, das von Quorn Foods aus Großbritannien hergestellt und vermarktet wird.

Seit 2015 gehört die Firma dem philippinischen Großkonzern Monde Nissin.[1]

Das Gemisch besteht zu 10 – 15 % aus Proteinen, auch Mycoprotein genannt (PDCAAS für Quornstücke: 1).[2] Weiterhin enthält es 2,5 – 19 %[3] Fette, ist mit Vitaminen und Mineralien angereichert und mit Eiweiß aus Hühnereiern als Bindemittel in einem patentierten Verfahren verarbeitet.[4] Es wird in verschiedenen Zubereitungen (z. B. paniert) und Formen angeboten, die an entsprechende Fleischgerichte erinnern (Wurstform, steakartig, geschnetzelt).

Um Quorn herzustellen, werden die Fusariumzellen in einer Traubenzuckerlösung mit Mineralstoffen bei einer Temperatur von 28 °C kultiviert. Anschließend wird das Pilzmyzel abfiltriert und weiterverarbeitet.[3][5]

Der zugrunde liegende filamentöse Schlauchpilz Fusarium venenatum wurde nach einem Screening von 3000 Kultivaten aus Bodenproben entdeckt.[6] In den 1980er-Jahren wurden Quorn-Nahrungsmittel erstmals auf dem britischen Markt eingeführt. Das im Vereinigten Königreich produzierte Quorn wird in der Schweiz in Nahrungsmitteln unter dem Markennamen Cornatur von der Migros angeboten.

Von 2012 bis 2019 war Quorn auch in Deutschland erhältlich.[7]

Allergien und Unverträglichkeiten

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Allergien und Unverträglichkeiten sind nicht ungewöhnlich. In einer Untersuchung von 1752 Fällen wurden neben allergischen Reaktionen vor allem gastrointestinale Symptome mit Übelkeit und teilweise auch Erbrechen beschrieben.[8]

  • Patent GB2375943: Edible fungi.
  • Patent GB2390528: Edible fungi ingredient.
  • Patent GB2375945: A foodstuff comprising edible fungi.
Commons: Quorn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Quorn acquired by Monde Nissin. Abgerufen am 20. März 2023 (amerikanisches Englisch).
  2. M.J. Sadler: Mycoprotein. In: Luiz Trugo, Paul M. Finglas (eds): Encyclopedia of Food Sciences and Nutrition (Second Edition) 2003. S. 4072–4079, Academic Press. ISBN 978-0-12-227055-0. doi:10.1016/B0-12-227055-X/00820-8
  3. a b Schweizerische Gesellschaft für Ernährung zu Quorn (Memento vom 15. Dezember 2013 im Internet Archive)
  4. Quorn | Protein Comparison. 16. September 2008, archiviert vom Original am 16. September 2008; abgerufen am 25. Juni 2020.
  5. Find Out All About Us. Abgerufen am 20. März 2023 (britisches Englisch).
  6. Kathrin Burger: Ernährung: Mikroben könnten die Welt ernähren. In: Spektrum. 19. November 2021, abgerufen am 9. Mai 2022.
  7. Michael Groß: Mykoprotein als Fleischersatz. In: Nachrichten aus der Chemie. 2016, S. 403, doi:10.1002/nadc.20164046860.
  8. M. F. Jacobson, J. DePorter: Self-reported adverse reactions associated with mycoprotein (Quorn-brand) containing foods. In: Annals of allergy, asthma & immunology : official publication of the American College of Allergy, Asthma, & Immunology. Band 120, Nummer 6, Juni 2018, S. 626–630, doi:10.1016/j.anai.2018.03.020, PMID 29567357.