Radovan Vítek

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Radovan Vítek (* 22. Januar 1971 in Nové Město na Moravě) ist ein tschechischer Milliardär und Immobilieninvestor.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Radovan Vítek begann seine Karriere in der Slowakei zu Beginn der 1990er Jahren mit der sogenannten Coupon-Privatisierung, durch welche die Marktwirtschaft in der Slowakei eingeführt wurde. Mit drei Partnern gründete Radovan Vítek eine Firma, die mit den Coupons handelte. Im Jahr 1997 kehrte er in die Tschechische Republik zurück, um eine Genossenschaft zu übernehmen, die ein umfangreiches Immobilienportfolio besaß.[1]

Im Jahr 1996 erwarb Vitek den Investmentfonds Boleslavsko, den er in sein wichtigstes Immobilien-Investmentvehikel (heute CPI) umwandelte. In den frühen 2000er Jahren erwarb CPI ein breites Portfolio von Immobilien und Grundstücken in der Tschechischen Republik und der Slowakei. Sein Hauptaugenmerk galt dem sich schnell entwickelnden Einzelhandelssektor, da sich die Tschechische Republik auf den Beitritt zur Europäischen Union im Mai 2004 vorbereitete. Während des wirtschaftlichen Abschwungs und in Ermangelung konkurrierender Bieter erhöhte Vitek seine Investitionen in das Bürosegment erheblich.[2][3]

2010 kaufte Radovan Vítek Schulden der tschechischen Lotteriegesellschaft Sazka, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten war, und setzte das Unternehmen darauf unter Druck. Im Anschluss verkaufte Vitek seine Anteile an Petr Kellner.[1]

Im Jahr 2014 gründete Radovan CPI Property Group (CPIPG) in seiner heutigen Form durch den Zusammenschluss von CPI und der GSG, einem Eigentümer-Betreiber von Gewerbeimmobilien in Berlin.[2][3]

Über eine Tochtergesellschaft besitzt und betreibt die CPI Skilifte, Geschäfte, Restaurants und andere Unternehmen im Schweizer Skigebiet Crans-Montana.[4][5] Während der Skisaison 2018 schloss die Tochtergesellschaft der CPI und Eigentümerin von Skiliften, Läden und Restaurants, die Remontees Mecaniques Crans-Montana Aminona SA (CMA), die Skilifte, weil der Gemeinderat eine Vereinbarung über die Zahlung von 800.000 Schweizer Franken an CMA für die Kosten einer späten Saisonöffnung und die Durchführung von Weltcup-Rennen nicht einhalten wollte.[6]

Im Dezember 2021 kündigte die CPIPG an, ein Kaufangebot für die Immofinanz zu unterbreiten.[7]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vítek ist zum zweiten Mal verheiratet, hat vier Kinder und lebt in Crans-Montana in der Schweiz.[8]

Im Mai 2015 kaufte er Rydinghurst, ein Haus aus dem 17. Jahrhundert und ein 200 Hektar großes Anwesen in Surrey, England, vom britischen Rockstar Ringo Starr für 13,5 Millionen Pfund, damit seine Kinder in England ausgebildet werden können. Zudem besitzt er ein Haus in Belgravia, London.[9]

Vermögen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 2020 schätzte Forbes sein Vermögen auf 4.4 Milliarden US-Dollar, im Dezember 2021 auf 4.6 Milliarden US-Dollar.[10]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Immobilien: Reich mit brachialen Methoden – Der Tscheche Radovan Vitek will sein Immobilienimperium ausweiten. 19. Dezember 2021, abgerufen am 2. Mai 2023.
  2. a b Auré: Billionaires You’Ve Never Heard of #11: Radovan Vitek. In: Fuck Niches. 29. November 2021, abgerufen am 21. Dezember 2021 (englisch).
  3. a b About us. Abgerufen am 21. Dezember 2021 (englisch).
  4. Radovan Vitek | BILANZ. Abgerufen am 21. Dezember 2021 (Schweizer Hochdeutsch).
  5. Der streitbare Milliardär von Crans-Montana. In: Tages-Anzeiger. ISSN 1422-9994 (tagesanzeiger.ch [abgerufen am 21. Dezember 2021]).
  6. Swiss Probe Billionaire’s Ski Resort After Hedge Fund Sues. 16. April 2019, abgerufen am 2. Mai 2023.
  7. Wiener Zeitung Online: Aktienmarkt - Milliardär Vitek will Immofinanz übernehmen. Abgerufen am 21. Dezember 2021.
  8. Immobilien: Reich mit brachialen Methoden – Der Tscheche Radovan Vitek will sein Immobilienimperium ausweiten. Abgerufen am 21. Dezember 2021.
  9. Ringo Starr Sold his British Manor to Czech Real Estate Tycoon. 31. Januar 2015, abgerufen am 21. Dezember 2021 (tschechisch).
  10. Radovan Vitek. Abgerufen am 21. Dezember 2021 (englisch).