Ramucirumab
Ramucirumab | ||
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Bereits fortgeschrittenes Stadium von Magenkrebs | ||
Masse/Länge Primärstruktur | 1320 Aminosäuren | |
Arzneistoffangaben | ||
DrugBank | DB05578 | |
Wirkstoffklasse | Monoklonaler Antikörper |
Ramucirumab (IMC-1121B; Handelsname Cyramza) ist ein monoklonaler Antikörper, der in der Therapie von fortgeschrittenem oder metastasiertem Magenkrebs, Kolorektalkarzinom, nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom oder Leberzellkarzinom eingesetzt wird.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zugelassen wurde Cyramza durch die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA im April 2014, wobei die Herstellung durch das pharmazeutische Unternehmen Eli Lilly erfolgt.[2] Die Begutachtung dieses neu entwickelten Medikaments für die Krebstherapie erfolgte dabei anhand eines beschleunigten Zulassungsverfahrens.[2]
In Deutschland (und der EU) ist Cyramza zugelassen für die Behandlung für bestimmte Patienten mit Magen-, Darm-, Lungenkrebs und Leberkrebs.[3]
Eigenschaften des Moleküls und dessen Herstellungsprozess
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ramucirumab ist ein monoklonaler Antikörper vom Typ IgG1 bestehend aus zwei schweren Ketten (engl. heavy chains; Typ γ) sowie zwei leichten Ketten (engl. light chains; Typ κ). Insgesamt besteht dieser Antikörper aus 1320 Aminosäuren und weist eine molare Masse von ca. 146,8 kDa auf. Produziert wird dieser Antikörper durch die Maus-Myelomzelllinie NS0.[4]
Wirkungsbereich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tumoren benötigen Blutgefäße zur Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff, um sich zu teilen und weiter ausbreiten zu können.[5] Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) ist ein wichtiges Molekül in der Entstehung und Wachstum von neuen Blutgefäßen (Angiogenese), wobei dieses Protein speziell bei Krebszellen hochreguliert wird.[6] Die Tyrosinkinase Vascular endothelial growth factor receptor 2 (VEGF R2) ist dabei ein Schlüsselmediator von VEGF-induziertem Blutgefäßwachstums. Durch die Bindung von Ramucirumab an die extrazelluläre Domäne des Rezeptors VEGF R2 wird eine Bindung der Liganden VEGF-A, VEGF-C und VEGF-D an diesen Rezeptor VEGF R2 unterbunden, wobei auch das Wachstum neuer Blutgefäße verhindert und so die Versorgung des Tumors mit Nährstoffen unterbunden wird.[4]
Verabreichung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ramucirumab wird als Infusion in einer Dosierung von 8 mg/kg Körpergewicht in einem Zeitraum von 60 Minuten alle zwei Wochen verabreicht.[7]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nomenklatur der monoklonalen Antikörper, Konvention zur Benennung von monoklonalen Antikörpern
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Öffentlicher Beurteilungsbericht (EPAR) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zu: Ramucirumab
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Cyramza. EMA, 17. September 2018, abgerufen am 5. Dezember 2019 (englisch).
- ↑ a b FDA approves Cyramza for stomach cancer. FDA, abgerufen am 25. August 2014 (englisch).
- ↑ Sven Siebenand: Leberkrebs: Zweitlinientherapie mit Ramucirumab möglich. Pharmazeutische Zeitung, 16. September 2019, abgerufen am 5. Dezember 2019.
- ↑ a b CLINICAL PHARMACOLOGY AND BIOPHARMACEUTICS REVIEW(S). FDA, abgerufen am 25. August 2014 (englisch).
- ↑ Saharinen Pipsa: VEGF and angiopoietin signaling in tumor angiogenesis and metastasis. In: Trends in Molecular Medicine. 17. Jahrgang, Nr. 7, Juli 2011, S. 347–362, doi:10.1016/j.molmed.2011.01.015.
- ↑ Carmeliet P.: VEGF as a Key Mediator of Angiogenesis in Cancer. In: Oncology (Basel). 69. Jahrgang, November 2005, S. 4–10, doi:10.1159/000088478.
- ↑ HIGHLIGHTS OF PRESCRIBING INFORMATION. (pdf) FDA, abgerufen am 25. August 2014 (englisch).