Regius Professor of South Asian Languages (Edinburgh)

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William Muir – einer der Stifter des Lehrstuhls

Der Regius Professor of South Asian Languages, Culture and Society ist eine 1862 von Königin Victoria als Regius Professor of Sanskrit gestiftete Regius-Professur für südasiatische Sprachen und Kultur an der University of Edinburgh in Schottland.

Die Geschichte der Professur beginnt mit den Brüdern John (1810–1882) und William Muir (1819–1905), die für die East India Company jahrelang in Indien tätig waren.[1] Nach ihrer Rückkehr aus Indien wurde William Leiter der Universität und stiftete mit seinem Bruder 1862 eine Professur für Sanskrit unter dem Vorbehalt, den ersten Professor selbst zu benennen zu dürfen.[1] Nach diesem ersten Professor fiel das Recht der Ernennung der Krone zu, wie bei Regius Professuren üblich.[1] Als Nachfolger Aufrechts berief die Krone Julius Eggeling, der schon mehrere Jahre in London forschte und publizierte und als Sekretär der Royal Asiatic Society gut vernetzt war. Eggeling musste England mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 verlassen, da er trotz seines langen Aufenthalts in Großbritannien nie die britische Staatsbürgerschaft erworben hatte.

Schon 1914 wurde der Rechtsanwalt und Sprachforscher Arthur Berriedale Keith als Nachfolger Eggelings berufen. Keith hielt das Amt bis 1944. Nach Keith wurde die Professur für 70 Jahre nicht mehr besetzt. 2014 überraschte die Universität dann die Fachöffentlichkeit mit der Ernennung von Jonathan Robert Spencer zum Professor und verkündete gleichzeitig auch die Umbenennung der Professur in Regius Professor of South Asian Languages.

Liste der Professoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Namens-
zusatz
von bis Anmerkung
Simon Theodor Aufrecht[1][2] 1862 1875 Aufrecht war der durch John und William Muir gewählte Professor.[1] Er verließ Edinburgh 1875, um eine Professur an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn zu übernehmen. Seine wichtigste Leistung sind die Arbeiten am 1891 veröffentlichten Catalogus Catalogorum.
Julius Eggeling[1][2][3][4] 1875 1914 Der wie Aufrecht aus Deutschland stammende zweite Professor, Hans Julius Eggeling, war ein prominenter Indologe des ausgehenden 19. Jahrhunderts und Sekretär der Royal Asiatic Society in London.[3] Er übersetzte das Shatapatha-Brahmana ins Englische, ohne aber den Inhalt zur Gänze zu verstehen oder wertschätzen zu können.[3] 1914 reiste er auf einen Urlaub nach Deutschland und konnte wegen des Ersten Weltkriegs nicht mehr zurückkehren.[1] 1918 verstarb er in Deutschland.[1]
Arthur Berriedale Keith[1][2][4][5][6] M.A., D.C.L. 1914 6. Okt. 1944[5][7] Der von Eggeling ausgebildete[1] Keith war nicht nur Philologe, sondern auch zugelassener Rechtsanwalt des Inner Temple und Fachmann für Verfassungsrecht. Nach Keith’ Tod übergab seine Schwester eine Bibliothek der Universität.[5] Seine wichtigsten Arbeiten betrafen vedisches und klassisches Sanskrit.[5]
nicht besetzt 6. Okt. 1944[7] 2014 Der Lehrstuhl wurde 70 Jahre nicht besetzt. Die Lehre der asiatischen Sprachen und Kultur wurde in Edinburgh aber fortgeführt.[1]
Jonathan Robert Spencer[7][8] F.R.S.E. 2014 Spencer sammelte ab 1980 Erfahrung mit Feldforschung auf Sri Lanka, wo er sich primär mit den Veränderungen der Landwirtschaft befasst.[8] Heute weitet er seine Aufmerksamkeit auf die Grenzen zwischen Politik und Religion auf Sri Lanka und in anderen Regionen.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k Our History, South Asian Studies auf der Website der University of Edinburgh; abgerufen am 27. Dezember 2016.
  2. a b c Liste von Indologen. (Memento des Originals vom 27. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/my.wn.com abgerufen am 27. Dezember 2016.
  3. a b c Hans Julius Eggeling (1842–1918) auf Oxford References abgerufen am 27. Dezember 2016.
  4. a b Mitteilung der Ernennung von Arthur Berriedale Keith zum Regius Professor of Sanskrit and Comparative Philology an der University of Edinburgh. In: London Gazette, 30. Oktober 1914.
  5. a b c d Directory of Rare Book Collections, Arthur Berriedale Keith vom 31. Juli 2015 auf der Website der University of Edinburgh; abgerufen am 27. Dezember 2016.
  6. A. Berriedale Keith, The Veda of the Black Yajus School; Übersetzung der vedischen Schriften von Arthur Berriedale Keith (PDF; 1,2 MB) auf sanskritweb.net
  7. a b c Mitteilung über die Ernennung von Jonathan Robert Spencer zum Regius Professor of South Asian Languages, Culture and Society an der University of Edinburgh. In: London Gazette, 11. April 2014.
  8. a b c Vorstellung des Profils von Jonathan Spencer (Memento des Originals vom 8. August 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sps.ed.ac.uk auf der Website der School of Social and Political Science der University of Edinburgh; abgerufen am 27. Dezember 2016.