Reinhard Liess

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Reinhard Liess (* 10. April 1937 in Bunzlau, Schlesien) ist ein deutscher Kunsthistoriker.[1]

Leben

Liess wurde 1965 an der Universität München promoviert mit der Arbeit Der frühromanische Kirchenbau des 11. Jahrhunderts in der Normandie. Analysen und Monographien der Hauptbauten. Er habilitierte sich 1970 mit einer Arbeit über Wahrheit und Wirklichkeit in der Kunst des P.P. Rubens an der Technischen Universität Braunschweig, die 1977 unter dem Titel Die Kunst des Rubens veröffentlicht wurde. Liess wurde 1971 Universitätsdozent, lehrte Kunstgeschichte seit 1974 als außerplanmäßiger Professor in Braunschweig und Regensburg, ab 1978 als Universitätsprofessor in Braunschweig, von 1990 bis 2002 an der Universität Osnabrück. Von März bis Juni 2001 nahm er eine vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderte Gastprofessur an der Universidad Nacional de Cuyo in Mendoza (Argentinien) wahr. Zum 30. September 2002 wurde Liess emeritiert.

In Forschung und Lehre beschäftigt sich Liess mit der Kunst vom Mittelalter bis in die Neuzeit, besonders mit Architektur, Malerei und Graphik. Ein besonderes Interesse galt der Planungsgeschichte des Straßburger Münsters und der Person des Erwin von Steinbach. Zuletzt veröffentlicht er 2004 den Sammelband Jan Vermeer van Delft, Pieter Bruegel d.Ä., Rogier van der Weyden. Drei Studien zur niederländischen Kunst; 2003 das Buch Im Spiegel der “Meninas”. Velázquez über sich und Rubens.

Schriften (Auswahl)

  • Der frühromanische Kirchenbau des 11. Jahrhunderts in der Normandie: Analysen und Monographien der Hauptbauten. Wilhelm Fink Verlag. München 1967, DNB 482279591.
  • Die Kunst des Rubens. Waisenhaus-Buchdruckerei und Verlag, Braunschweig 1977.
  • Die kleinen Landschaften Pieter Bruegels d. A. im Lichte seines Gesamtwerks. In: Kunsthistorisches Jahrbuch Graz. 15/16, 1979/1980, S. 1–117; 17, 1981, S. 55–150; 18, 1982, S. 79–165.
  • Braunschweig. (= Deutsche Lande, Deutsche Kunst). 5. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 1980, ISBN 3-422-00120-4.
  • Goethe vor dem Straßburger Münster: Zum Wissenschaftsbild der Kunst. E. A. Seemann Verlag, Leipzig 1985, ISBN 3-527-17548-2.
  • Der Riss A1 der Strassburger Münsterfassade im Kontinuum der Entwürfe Magister Erwins. In: Kunsthistorisches Jahrbuch Graz. 21, 1985, S. 47–121.
  • Der Riss B der Straßburger Münsterfassade: Eine baugeschichtliche Revision. In: Orient und Okzident im Spiegel der Kunst. Festschrift Heinrich Gerhard Franz zum 70. Geburtstag. (= Forschungen und Berichte des Institutes für Kunstgeschichte der Karl-Franzens-Universität Graz. Band 7). Akademische Druck- und Verlagsanstalt Graz, 1986, ISBN 3-201-01296-3, S. 171–202.
  • Zur historischen Morphologie der hohen Chorgiebelfassade von St. Marien in Prenzlau. In: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte 27, 1988, S. 9–62.
  • mit Andrea Köpke: Zur ehemaligen Erwin-Inschrift von 1277 an der Westfassade des Straßburger Münsters. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. 137 (NF 98), 1989, S. 105–173.
  • Im Spiegel der 'Meninas'. Velazquez über sich und Rubens. V & R unipress, Göttingen 2004, ISBN 3-89971-101-7.
  • Zum Logos der Kunst Rogier van der Weydens. Die "Beweinungen Christi" in den Königlichen Museen in Brüssel und in der Nationalgalerie in London (Ad Opus-Kunstgeschichtliche Werkanalysen), 2 Bde. Lit, Münster 2000, ISBN 3-8258-4158-8.
  • Jan Vermeer von Delft, Pieter Bruegel d.Ä., Rogier van der Weyden. Drei Studien zur niederländischen Kunst. V & R unipress, Göttingen 2004.

Einzelnachweise

  1. Kürschners Gelehrtenlexikon