Renz (Adelsgeschlecht)
![Wappen derer von Renz](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/72/Renz-Wappen_837a.png/170px-Renz-Wappen_837a.png)
Renz (auch Rentz) ist der Familienname eines deutschen Adelsgeschlechts, das auch zum Patriziat der Reichsstädte Ulm und Augsburg gehörte, wo diese Linien jedoch im 16. und 17. Jahrhundert ausstarben.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ersten urkundlichen Auftreten liegen in Schwaben. Angehörige kommen in der Reichsstadt Ulm bereits im 13. Jahrhundert als viri imperii[2] vor,[1] die Stammreihe des Geschlechts beginnt mit Ludwig Rentz, urkundlich 1497–1513, Bürger, Richter und gräflich helfensteinischer Vogt zu Wiesensteig. Seine Söhne erhielten am 13. Juli 1513 zu Koblenz einen kaiserlichen Wappenbrief.[3]
Linie Rentz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Carl Heinrich Rentz (1777–1860), auf Großburg, Kreis Strehlen, kurhessischer Secondeleutnant der Garde a. D., ⚭ Charlotte (Freiin) von Canitz und Dallwitz (1778–1849), Erbin von Großburg, und ihre Deszendenz wurde die Adelsführung nicht beanstandet.[3] Leopold von Zedlitz-Neukirch (1837)[4], Ernst Heinrich Kneschke (1855 und 1867) wie auch Otto Titan von Hefner (1865[5]) kolportieren, dass das Geschlecht aus Geldern stamme, was Kneschke in seinem Neuen allgemeinen deutsches Adels-Lexicon ein wenig deutlicher darlegt: „ein seit 7 Jahrhunderten zu dem Adel in Geldern gehörendes Geschlecht“[6] und dass die Rentz auf Großburg sowie auf Neudorf im Kreis Groß-Strelitz[6] auch den Freiherrentitel führten.[7] Nach dem zugehörigen „Baronspatent“ wurde 1889 noch gesucht.[8] Im ebenfalls von Titan von Hefner redigierten J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch: Der Adel des Königreichs Preußen von 1857 heißt es übrigens skeptischer formuliert: „angeblich aus Geldern stammend“.[9]
Linie Renz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der promovierte Jurist Albrecht Renz, herzoglich württembergischer Rittmeister, erhielt am 4. Oktober 1783 zu Wien den Reichsadelsstand.[3]
Bedeutende Angehörige des Karlsruher Zweiges der Familie waren unter anderen:
- Albrecht Friedrich Conrad von Renz (1757–1831), badischer Kammerherr; er ist der Stammvater des Karlsruher Zweiges der Familie
- Gustav Heinrich Friedrich von Renz (1789–1860), badischer Generalmajor
- Carl von Renz (1812–1884), preußischer Generalmajor
- Heinrich Ludwig von Renz (1814–1879), preußischer Generalmajor
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung des 1513 im Wappenbrief festgelegten Wappens: In Rot eine goldene Lilie. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken die Lilie zwischen zwei von Gold und Rot übereck-geteilten Büffelhörnern.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adelslexikon. Band XI, Band 122 der Gesamtreihe Genealogisches Handbuch des Adels, C.A. Starke-Verlag, Limburg 2000, ISBN 3-7980-0822-1, S. 333.
- Edmund von der Becke-Klüchtzner: Stamm-Tafeln des Adels des Großherzogthums Baden: ein neu bearbeitetes Adelsbuch. Baden-Baden 1886, S. 359
- Brünner Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Brünn 1878, S. 629 (Stammreihe Renz), S. 632 (Rentz); 1880, S. 358 (Stammreihe Renz), S. 360 (Rentz); 1884, S. 452 (Renz), S. 453 (Rentz); 1888, S. 424 (Renz), S. 425 (Rentz); 1890, S. 368 (Renz), S. 369 (Rentz); 1893, S. 497 (Renz), S. 498 (Rentz)
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Teil B, Justus Pertes, Gotha 1907, S. 635 (Stammreihe Renz); 1914, S. 762; 1918, S. 708; 1920, S. 753; 1930, S. 666
- Heinrich von Renz: Genealogische Geschichte der Familie Rentz oder Renz von Wiesensteig in Schwaben. Verfasst 1865–67
- Carl August von Grass (Bearb.): Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 2, 6. Abt. Der Adel in Baden, Nürnberg 1878, S. 123, S. 144 (Nachträge), Tafel 72.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Eberhard Emil von Georgii-Georgenau: Biographisch-genealogische Blätter aus und über Schwaben, Stuttgart 1879, S. 710–715.
- ↑ Viri imperii: Männer des Reichs. Beschreibung des Oberamts Ulm, Band 1, 1897, S. 25.
- ↑ a b c d Genealogisches Handbuch des Adels: Adelslexikon. Band XI, Band 122 der Gesamtreihe, C.A. Starke-Verlag, Limburg 2000, ISBN 3-7980-0822-1, S. 333.
- ↑ Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adels-Lexicon, Band 4, Leipzig 1837, S. 106.
- ↑ Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland, Band 3, Regensburg 1865, S. 231.
- ↑ a b Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Band 7, Leipzig 1867, S. 458.
- ↑ Ernst Heinrich Kneschke: Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien in genauer, vollständiger und allgemein verständlicher Beschreibung, Band 2, Leipzig 1855, S. 363 f.
- ↑ Alfred von Eberstein: Hand- und Adressbuch der Genealogen und Heraldiker, unter besonderer Berücksichtigung der Familiengeschichtsforscher, Berlin 1889, S. 332 f.
- ↑ J. Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch: Der Adel des Königreichs Preußen, Band 3, Ausgabe 1, Nürnberg 1857, S. 323.