Rettungsrakete


Eine Rettungsrakete – auch Rettungsturm genannt – ist eine Sicherheitseinrichtung für bemannte Raumschiffe. Sie wird vor dem Start auf der Spitze des Raumfahrzeugs montiert.
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Funktionsweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Fall eines fatalen Versagens der Trägerrakete (z. B. Brand oder Explosion auf der Startrampe, Versagen des Antriebs in der Startphase o. ä.) hat die Rettungsrakete die Aufgabe, die abgesprengte Landekapsel bzw. das komplette Raumschiff aus dem Gefahrenbereich zu befördern, und, wenn nötig, so hoch zu tragen, dass die Hauptfallschirme der Landekapsel ausgelöst werden können. Die dabei auftretenden Beschleunigungskräfte sind so hoch, dass die betroffenen Raumfahrer bleibende Schäden erleiden können. Rettungsraketen verwenden dazu Feststoffraketen mit sehr hoher Schubkraft und kurzer Brennzeit.
Sobald es während des Aufstiegs der Rakete andere Rettungsmöglichkeiten für die Crew gibt, wird die Rettungsrakete von der Kapsel abgetrennt, um Gewicht zu sparen.
Einsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bei folgenden bemannten Missionen wurde die Rettungsrakete ausgelöst:
- Kosmos 133 – 14. Dezember 1966 (Auslösung nach einem Startabbruch)
- Sojus T-10-1 – 26. September 1983
- Sojus MS-10 – 11. Oktober 2018
Alternative Lösungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Raumkapsel der Rakete New Shepard besitzt integrierte Triebwerke statt einer separaten Rettungsrakete. Eine entsprechende Technik kommt auch bei den in Entwicklung befindlichen Raumschiffen Crew Dragon und CST-100 Starliner zum Einsatz.
Für das Gemini-Raumschiff und das Space Shuttle wurden aus finanziellen und designtechnischen Gründen keine Notfall-Rettungssysteme entwickelt. Die siebenköpfige Besatzung des Shuttle-Flugs STS-51-L fand bei einem Startunfall den Tod.
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- David Shayler: Space rescue : ensuring the safety of manned spaceflight. Springer, Chichester 2009, ISBN 978-0-387-69905-9.