Rick Master

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Rick Master
Originaltitel Ric Hochet
Land Belgien
Autor André-Paul Duchâteau
Zidrou
Zeichner Tibet
Simon Van Liemt
Verlag Le Lombard
Magazin Tintin
Erstpublikation 1955 –
Ausgaben 81

Rick Master (Ric Hochet) ist eine zwischen 1955 und 2010 erschienene frankobelgische Comicserie von André-Paul Duchâteau und Tibet. Nach dem Tod Tibets im Jahr 2010 entschloss sich der französische Herausgeber Le Lombard, die Serie ab 2015 unter dem Titel „Die neuen Fälle von Rick Master“ mit dem Künstlerduo Simon Van Liemt (Zeichnungen) und Zidrou (Szenario) fortzusetzen.

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wandgemälde in der Rue des Bons Secours in Brüssel

Rick Master ist Amateurdetektiv und Journalist bei der Pariser Tageszeitung La Rafale. Durch seine Arbeit und durch seine Freundschaft mit Kommissar Bourdon wird er immer wieder in rätselhafte Kriminalfälle verwickelt, in denen teilweise Elemente des Übersinnlichen (Werwölfe, Vampire, Rückkehr von den Toten) eine Rolle spielen. Mysteriöse Vorgänge finden jedoch stets eine natürliche Erklärung.

Rick Masters Markenzeichen sind seine Kleidung: Trenchcoat, Rollkragenpullover (anfangs gelb, dann blau, schließlich rot), blaue Hose und schwarz-weiß gemustertes Sakko. Zudem fährt er immer einen gelben (nur in Band 6 einen roten) Sportwagen: In den ersten zwei Bänden einen MG A Roadster (1955), später Porsche 356 Cabriolet (1955), Volvo P1800 (1961), Porsche 911 Targa (1965), Porsche 911 Coupé (1970), Porsche 911 Targa (1975), Porsche 911 Turbo (1974), Porsche 911 Turbo (1993) und Porsche 911 Carrera (2004). In Band 18 gibt es eine Rückblende in das Jahr 1938. Richard, der Vater von Rick Master und ebenfalls Detektiv, sieht ihm nicht nur verblüffend ähnlich, sondern trägt dort auch die identische Kleidung und fährt einen roten MG-TA Roadster.

Weitere Figuren, die in den Bänden häufig auftauchen, sind Bourdons Nichte und Rick Masters Freundin Nadine, Bourdons Assistent Inspektor Ledru, Rick Masters Kollege Bob Drumont und der eigenwillige Professor Hermelin. Ein häufig auftretender Gegenspieler ist der Henker.

Obwohl Rick Master und die anderen Figuren nicht erkennbar altern, hat sich die Serie in 40 Jahren immer dem aktuellen Zeitgeschehen angepasst und dazu gehören beispielsweise auch die häufigen Fahrzeugwechsel. Begründet werden diese meist dadurch, dass der Wagen am Ende des vorherigen Bandes bei einer Verfolgungsjagd im Graben geendet oder von einer Klippe gestürzt ist.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im französischsprachigen Original erschien Ric Hochet ursprünglich in Tintin. In Deutschland kam die Serie von 1967 bis 1971 im Magazin MV-Comix des Ehapa-Verlags (als Ric, der Meisterdetektiv bzw. Ric Vitess) und von 1972 bis 1979 bei Koralle in Zack und dessen Ablegern zum Abdruck, von 1978 bis 1981 auch als eigenständige Albenserie (das erste Koralle-Album von Rick Master erschien noch in der Reihe Zack Album (dort als Band 17) und wurde nachträglich als Band 1 der Serie gezählt). Nachdem Koralle seine Comic-Aktivitäten einstellte, erschien die Serie zunächst bei Bastei in Form von Alben und Taschenbüchern unter dem Titel „Rick“, wobei der Untertitel „Rick Hochet gegen die Unterwelt“ auf den Originaltitel zurückgriff (bei Bastei erschienen zudem zwei illustrierte Prosa-Romane, diese dann aber unter dem Koralle-Titel Rick Master). Die erste chronologische deutsche Ausgabe startete dann 1987 im Carlsen Verlag. Sie lief dort bis 1994 (Band 25) als Softcover und wurde vom Verlag Kult Editionen in Hardcover ab 1997 mit Band 26 fortgeführt, wobei Band 25 dort später auch noch mal neu herausgegeben wurde. Diese Ausgabe lief bis 2012. Somit lagen sämtliche Ric Hochet-Alben einmal komplett auf Deutsch vor, bis auf das letzte (Band 78), das aufgrund des plötzlichen Todes von Zeichner Tibet unvollendet geblieben war.

„Die neuen Fälle von Rick Master“ erscheinen seit 2017 beim Splitter-Verlag (inkl. Neuausgabe von Band 1), nachdem sie im Magazin Zack vorabgedruckt wurden.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im französischen Original stellt der Name von Ric ein Wortspiel dar. Lautlich referenziert sein voller Name auf „Ricochet“, also dem auf dem Verb ricocher (= abprallen) basierenden Terminus „Abpraller“, einem sehr dynamischen Vorgang.

Albenausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tibet & Duchâteau (1963–2010)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Titelangaben gemäß der Carlsen/Kult-Ausgabe; die Jahreszahlen beziehen sich auf die französische Originalveröffentlichung; Alben mit mehr als einer Geschichte sind mit einem Stern gekennzeichnet.

  1. Entführt* (1963)
  2. Die geheimnisvolle Insel* (1964)
  3. Gefährliche Herausforderung (1965)
  4. Im Schatten des Chamäleons (1966)
  5. Ein teuflisches Netz (1967)
  6. Entführung auf der France (1968)
  7. Das Geheimnis der Maske (1968)
  8. Im Bann der Schlange (1969)
  9. Der geheimnisvolle Doppelgänger (1969)
  10. Die Prämie (1970)
  11. Der Verräter (1970)
  12. Die Schrecken der Nacht (1971)
  13. Die Schergen des Satans (1971)
  14. Die Falle des Henkers (1972)
  15. Bei Vollmond Mord (1972)
  16. Ein Star wird entführt (1973)
  17. Totgesagte leben länger (1973)
  18. Mord an der Todesklippe (1974)
  19. Im Zeichen der Angst (1974)
  20. Der Pechvogel (1975)
  21. Das teuflische Trio (1975)
  22. Angriff der Außerirdischen (1976)
  23. Die Linie des Todes (1976)
  24. Eine heiße Spur (1977)
  25. Attentat im Zirkus (1977)
  26. Verfolgung durch die Jahrhunderte (1978)
  27. Hals in der Schlinge (1978)
  28. Halali für Rick Master (1979)
  29. Der Milliardendeal (1979)
  30. Der Geist des Alchimisten (1980)
  31. K.O. in 9 Runden* (1980)
  32. Das Todesgericht (1981)
  33. Skandal um Rick Master (1981)
  34. Die Nacht der Vampire (1982)
  35. Der schwarze Tod (1982)
  36. Der Blutpfeil (1983)
  37. Im Bann des Voodoo (1983)
  38. Im Angesicht des Verbrechens* (1984)
  39. In der Hölle verschollen (1984)
  40. Der tödliche Doppelgänger (1985)
  41. Das Haus der Rache (1985)
  42. Die Todesliste (1986)
  43. Die Boten des Todes (1987)
  44. Rick Master gegen Sherlock Holmes (1987)
  45. Die Attilaverschwörung (1988)
  46. Satans Zeugen (1989)
  47. Teuflische Zwillinge (1989)
  48. Agathas Geheimnis (1990)
  49. Der Vollstrecker aus dem Jenseits (1991)
  50. Verbrechen im Jahr 2010 (1991)
  51. Das Tier der Apokalypse (1992)
  52. Der Meister der Illusion (1993)
  53. Ein improvisierter Mord (1994)
  54. Die tödliche Maske (1994)
  55. Wer hat Angst vor Hitchcock? (1995)
  56. Eine Million steuerfrei (1996)
  57. Kidnapping (1996)
  58. Rick macht das Spiel* (1997)
  59. Die Hand des Todes (1998)
  60. Verbrechen im Internet (1998)
  61. Das Galgenmännchen (1999)
  62. Comicmorde (2000)
  63. Hexen leben gefährlich (2000)
  64. Der Jahrhundertvertrag (2001)
  65. Panik im Netz (2002)
  66. Penthouse Story (2002)
  67. Die Nummer des Teufels (2003)
  68. Gesammelte Verbrechen (2004)
  69. Der Eismensch (2004)
  70. Der lautlose Tod (2005)
  71. Die letzte Herrscherin (2006)
  72. Der Schatz von Marolles (2006)
  73. Mord im Theater (2007)
  74. Tödliches Puzzle (2008)
  75. Der Houdini-Code (2008)
  76. Das letzte Duell (2009)
  77. Kreuzmordrätsel (2010)
  78. Die Jagd nach dem goldenen Greif (2010; unvollendet – auf Deutsch nur in der Gesamtausgabe enthalten)

Van Liemt & Zidrou (ab 2015)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. R.i.p., Rick!, 2015 (R.I.P., Ric !, 2015) ISBN 978-3943960518
  2. Morde im französischen Garten, 2017 (Meurtres dans un jardin français, 2016) ISBN 978-3958394872
  3. Der perfekte Mord, 2019 (Comment réussir un assassinat, 2018) ISBN 978-3958394889
  4. Gefallen für Frankreich, 2020 (Tombé pour la France, 2020) ISBN 978-3958394896
  5. Kommissar Griot, 2022 (Commissaire Griot, 2021) ISBN 978-3958394902

Gesamtausgabe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 2004 bis 2012 erschien in Frankreich Ric Hochet l'Intégrale, eine Sammlung sämtlicher 78 Alben in insgesamt 20 Bänden. Eine an diese Edition angelehnte, 25-bändige Gesamtausgabe auf Deutsch hat von August 2017 bis Oktober 2021 der Splitter-Verlag vorgelegt. Diese Veröffentlichung begann mit Band 11, da bei Kult Editionen in den Jahren 2012–2015 bereits eine 10-bändige (nicht abgeschlossene) Ausgabe in Sammelbänden erschienen war.[1][2] Auch die Bände 1–10 wurden seither neu aufgelegt, allerdings in veränderter Zusammenstellung, da Kurzgeschichten – ursprünglich vor allem in den Einzelalben 31 und 58 gebündelt – nun chronologisch in die Gesamtausgabe eingereiht worden sind.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Infos zur Rick Master Gesamtausgabe im Comicforum
  2. Interview mit Horst Gotta vom Splitter-Verlag@1@2Vorlage:Toter Link/www.ppm-vertrieb.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.