Rico Back

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Rico Back (* 1954 in Hamburg) ist ein deutscher Unternehmer. Er ist Gründungsmitglied und ehemaliger CEO von German Parcel (heute GLS Group). Von 2018 bis 2020 war er zudem CEO der Royal Mail, dem nationalen Postdienst des Vereinigten Königreichs.[1][2]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1989 war Back Gründungsmitglied von German Parcel, einem europaweit tätigen Paketdienstleister, und wurde zu dessen Geschäftsführer. Im Jahr 1999 verantwortete Back den Verkauf von German Parcel an die Royal Mail. German Parcel wurde daraufhin in GLS umbenannt.[3] Das Unternehmen gehört heute zu den größten straßenbasierten Paketversand-Netzwerken in Europa.[4] Der Umsatz stieg von 1 Milliarde Pfund im Jahr 2002 auf 3 Milliarden Pfund im Jahr 2019.[5] Damit trug GLS 64 Prozent zum bereinigten Betriebsergebnis der Royal Mail Group bei und erwirtschaftete 30 Prozent am gruppenweiten Umsatz.[6] Im Jahr 2019 wurde der Wert der Tochtergesellschaft auf 2 Milliarden Pfund geschätzt, basierend auf einem operativen Gewinn von 180 Millionen Pfund.[7]

Back war 18 Jahre lang Geschäftsführer von GLS, bevor er 2018 den Posten des CEO der Royal Mail Group übernahm. Als CEO von Royal Mail Parcels (2016 bis 2018) verantwortete er alle internationalen Aktivitäten sowie das nationale Paketgeschäft.[8] Back folgte als CEO der Royal Mail auf Moya Greene, als diese im Juni 2018 abtrat. Wie zuvor Greene erhielt auch Back ein Paket aus Gehalts- und Sozialleistungen in Höhe von 790.000 Pfund sowie einen möglichen Bonus von 1,3 Millionen Pfund und ein Begrüßungsgeld in Höhe von 6 Millionen Pfund. Seine persönlichen Steuern entrichtete er in und an Großbritannien.[9][10]

Während seiner Amtszeit erreichte das Wachstum des Paketvolumens im Vereinigten Königreich 2018 einen Vier-Jahres-Höchststand. Zudem stieg der Anteil der Royal Mail am britischen Paketmarkt bis März 2018 auf 53 Prozent, was auf den Zugewinn von Kunden aus dem Online-Handel zurückzuführen war.[11] Im Zuge der Jahresergebnisse für 2019, ein Jahr nach Backs Amtsantritt als CEO, kündigte die Royal Mail einen Fünf-Jahres-Turnaround-Plan an. Dieser konzentrierte sich auf die internationale Expansion des Paketgeschäfts des Unternehmens und trug dem Wachstum der Online-Zustellungen Rechnung.[12] Im Rahmen dieses Plans sagte die Royal Mail zu, weitere 1,8 Milliarden Pfund in die britische Post zu investieren.

Am 15. Mai 2020 trat Back als CEO der Royal Mail Group zurück, und Keith Williams übernahm die Unternehmensführung als Interims-Vorstandsvorsitzender, bevor er Stuart Simpson einsetzte.[13] Backs Ausscheiden erfolgte, als die Royal Mail während der COVID-19-Pandemie einen Anstieg der Paketmengen und einen Rückgang des Briefvolumens verzeichnete.

Im Jahr 2020 gründete Back die SKR, ein Investitions- und Beratungsunternehmen für Investoren, Vorstände und Executives.[14] Im Jahr 2021 übernahm er darüber hinaus den Posten des Vorstandsvorsitzenden der Tiger Asset Management AG mit Sitz in der Schweiz.[15]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Back und seine Familie leben seit 2007 am Zürichsee in der Schweiz.[9]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eva Hassa: Rico Back wird CEO der Royal Mail Group. In: verkehrsrundschau.de. Springer Fachmedien München GmbH, 20. April 2018, abgerufen am 22. Mai 2023.
  2. Zur Person: Rico Back. In: welt.de. Axel Springer SE, 23. September 2019, abgerufen am 22. Mai 2023.
  3. Britische Post kauft German Parcel. In: manager-magazin.de. manager magazin new media GmbH & Co. KG, 12. Januar 1999, abgerufen am 22. Mai 2023.
  4. Europas größte Paketdienste. In: Handelsblatt GmbH. handelsblatt.com, 15. März 2012, abgerufen am 22. Mai 2023.
  5. Jahresabschluss Royal Mail 2019/20. 25. Juni 2020, abgerufen am 5. Juni 2023 (englisch).
  6. Claudia Wanner: Ärger um Sonderzahlung für Rico Back. In: 22.05.2023. DVV Media Group GmbH, 17. Mai 2018, abgerufen am 22. Mai 2023.
  7. Rory Palmer: These five UK value stocks could offer potential long-term gain. In: trustnet.com. Trustnet Limited, 10. Juni 2020, abgerufen am 23. Mai 2023 (englisch).
  8. Torsten Buchholz: KEP-Branche: Rico Back wird CEO der Royal Mail Group. In: transport-online.de. HUSS-VERLAG GmbH, 20. April 2018, abgerufen am 22. Mai 2023.
  9. a b Marc Iseli: Wahlschweizer ist neuer Chef der britischen Post. In: handelszeitung.ch. Ringier Axel Springer Schweiz AG, 26. April 2018, abgerufen am 22. Mai 2023.
  10. Claudia Wanner: Ärger um Sonderzahlung für Rico Back. In: dvz.de. DVV Media Group GmbH, 17. Mai 2018, abgerufen am 22. Mai 2023.
  11. Jahresabschluss Royal Mail 2017/18. Abgerufen am 5. Juni 2023 (englisch).
  12. Benjamin Triebe: Die Mühen der Royal Mail: Privatisieren nützt wenig, wenn die Post sich ausruht. In: nzz.ch. Neue Zürcher Zeitung AG, 22. Februar 2021, abgerufen am 22. Mai 2023.
  13. Royal-Mail-Chef Rico Back tritt zurück. In: dvz.de. DVV Media Group GmbH, 15. Mai 2020, abgerufen am 22. Mai 2023.
  14. SKR: Rico Back holt sich Verstärkung. In: dvz.de. DVV Media Group GmbH, 7. Juni 2022, abgerufen am 22. Mai 2023.
  15. Former Royal Mail CEO Rico Back joins Tiger Asset Management as chairman. In: reuters.com. Reuters News & Media, Inc., 7. April 2021, abgerufen am 23. Mai 2023 (englisch).