Rogowo (Powiat Żniński)

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Rogowo
Wappen der Gmina Rogowo
Rogowo (Polen)
Rogowo (Polen)
Rogowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kujawien-Pommern
Powiat: Żniński
Gmina: Rogowo
Geographische Lage: 52° 44′ N, 17° 39′ OKoordinaten: 52° 43′ 35″ N, 17° 39′ 4″ O
Einwohner: 2100 ([1])
Postleitzahl: 88-420
Telefonvorwahl: (+48) 52
Kfz-Kennzeichen: CZN



Rogowo (deutsch Rogowo, 1940–1941 Roggenau, 1941–1943 Seebrück, seit 18. Mai 1943 wieder Roggenau[2]) ist ein Dorf im Powiat Żniński (Zniner Kreis) in der polnischen Woiwodschaft Kujawien-Pommern. Es ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit etwa 6900 Einwohnern.

Dorotheenkirche
Rogowo, nordöstlich der Stadt Posen und südlich der Stadt Znin, auf einer Landkarte der Provinz Posen von 1905 (gelb markierte Flächen kennzeichnen Gebiete mit seinerzeit mehrheitlich polnischsprachiger Bevölkerung)

Geographische Lage

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Die Stadt liegt in der historischen Region Posen, etwa 15 Kilometer südlich von Żnin (Znin) und 50 Kilometer südwestlich von Bydgoszcz (Bromberg).

Die erste urkundliche Erwähnung des heutigen Rogowo stammt aus dem Jahr 1311.[3] 1380 wurde Rogowo als Stadt erwähnt, wann die Vergabe des Stadtrechts erfolgte, ist nicht bekannt, genau 200 Jahre später verlor der Ort sein Stadtrecht.[3] Während des Zweiten Nordischen Krieges wurde das Dorf von den Schweden zerstört. Nachdem der Besitzer Albert Węgierski es wieder aufgebaut hatte, wurde Rogowo am 15. Juni 1672 wieder zur Stadt erhoben.[3]

Um 1910 hatte Rogowo eine katholische Pfarkkirche, eine neue evangelische Pfarrkirche (seit 1894[4]), eine Synagoge, ein Elekrizitätswerk, eine Volksbank, eine Spar- und Darlehnskasse, Pferde- und Viehmärkte, Ölfabrikation, eine Molkerei, eine Spiritusbrennerei, Mühlen und ein Holzsägewerk.[5]

Im Jahr 1919 lag die damalige Stadt Rogowo im Kreis Znin im Regierungsbezirk Bromberg der preußischen Provinz Posen im Deutschen Reich.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs musste die Stadt aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags am 10. Januar 1920 an die Zweite Polnische Republik abgetreten werden. 1934 verlor der Ort wieder sein Stadtrecht.[6]

Nach dem Überfall auf Polen 1939 durch die deutsche Wehrmacht wurde die Landgemeinde Rogowo mit der Region wieder in das Reichsgebiet eingegliedert. Rogowo wurde in Roggenau umbenannt. Die Region mit der Landgemeinde Roggenau wurde im Januar 1945 von der Roten Armee erobert und kurz danach von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen.

Bevölkerungsentwicklung bis 1921
Jahr Einwohner Anmerkungen
1800 266 Stadt, mit 34 schlecht gebauten Wohnhäusern, Einwohner sind zur Hälfte Polen, zur Hälfte (138) Juden[7]
1803 168 Stadt[8]
1816 296 Stadt, davon zwei Evangelische, 120 Katholiken und 174 Juden;[8] nach anderen Angaben 23 Feuerstellen (Haushaltungen) und 210 Einwohner, darunter 82 Katholiken und 128 Juden[7]
1818 210 Stadt[9]
1821 357 Stadt, mit 32 Privatwohnhäusern[8]
1826 385 Regowo, Ackerstädtchen mit einer Kirche und 32 Gebäuden[10]
1837 436 Stadt, mit 40 Häusern[7]
1843 471 [7]
1852 376 Stadt[11]
1858 419 [7]
1861 423 [7]
1867 535 am 3. Dezember[12]
1871 633 davon 61 Evangelische, 335 Katholiken und 237 Juden[12]
1885 622 am 1. Dezember, davon 98 Evangelische, 353 Katholiken und 171 Juden;[13] nach anderen Angaben 711 Einwohner[4]
1905 841 am 1. Dezember, darunter 133 mit deutscher Muttersprache (119 Evangelische und 14 Katholiken) und 620 mit polnischer Muttersprache (sämtlich Katholiken); außerdem 88 Juden[14]
1910 885 am 1. Dezember, davon 191 mit deutscher Muttersprache (126 Evangelische, sieben Katholiken und 58 Juden) und 694 mit polnischer Muttersprache (sämtlich Katholiken)[15][16]

Zur Landgemeinde (gmina wiejska) Rogowo gehören 20 Dörfer mit Schulzenämtern.

  • Rogowo, Stadt, am Rogowoer See, durch den die Welna fließt, Kreis Znin, Regierungsbezirk Bromberg, Provinz Posen, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Rogowo (meyersgaz.org).
  • Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 428 (Google Books).
Commons: Rogowo (powiat żniński) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Szukacz.pl, Rogowo - Informacje dodatkowe@1@2Vorlage:Toter Link/mapa.szukacz.pl (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 30. November 2010
  2. Amtsbezirk Roggenau (Territorial.de)
  3. a b c Nasza Gmina - Historia Website der Gemeinde, abgerufen am 6. März 2023
  4. a b Michael Rademacher: Kreis Znin. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. Rogowo, Stadt, am Rogowoer See, durch den die Welna fließt, Kreis Znin, Regierungsbezirk Bromberg, Provinz Posen, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Rogowo (meyersgaz.org).
  6. Rozporządzenie Rady Ministrów. o zniesieniu ustroju miejskiego niektórych miast w województwie poznańskiem, Dz.U. nr 48 poz. 422. 28. Mai 1934; (polnisch).
  7. a b c d e f Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 428 (Google Books).
  8. a b c Alexander August Mützell, Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 5: T–Z. Halle 1823, S. 360–367, Ziffer 597 (Google Books).
  9. Alexander August Mützell, Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Band 4: P–S. Halle 1823, S. 162, Ziffer 2208 (Google Books).
  10. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Die Staatskräfte der preußischen Monarchie unter Friedrich Wilhelm III. Band 2, Teil 1, Berlin 1828, S. 118, Ziffer 4) (Google Books).
  11. Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 517 (Google Books).
  12. a b Königliches Statistisches Büro: Die Gemeinden und Gutsbezirke des preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. Dezember 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Teil IV: Die Provinz Posen. Berlin 1874; VII. Kreis Mogilno, S. 204–205, Ziffer 5 (kpbc.umk.pl).
  13. Königliches statistisches Bureau: Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen. Band V: Provinz Posen, Berlin 1888. Regierungsbezirk Bromberg, 39. Kreis Znin, S. 246–247, Ziffer 3 (Google Books).
  14. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon für die Provinz Posen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1908, 42. Kreis Znin, S. 212–213, Ziffer 3 (Google Books).
  15. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft V: Regierungsbezirk Bromberg, 14. Kreis Znin, S. 70–71, Ziffer 3 (Google Books).
  16. gemeindeverzeichnis.de