„Roller Derby“ – Versionsunterschied

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Im Dezember 2009 findet in Berlin die erste European Roller Derby Organizational Conference (EROC) statt, zu der alle europäischen Teams eingeladen sind. Ziel der Konferenz ist es, den Sport weiter auszubauen und das Netzwerk des europäischen Roller-Derbys zu vertiefen und weiter auszubauen.
Im Dezember 2009 findet in Berlin die erste European Roller Derby Organizational Conference (EROC) statt, zu der alle europäischen Teams eingeladen sind. Ziel der Konferenz ist es, den Sport weiter auszubauen und das Netzwerk des europäischen Roller-Derbys zu vertiefen und weiter auszubauen.
Die Geschichte des Roller-Derbys
1935 veranstaltete der Sportpromoter Leo A. Seltzer das erste Roller-Derby-Rennen in Chicago. Inspiriert von den 6-Tage-Rennen, skateten die 25 Teams, bestehend aus einer Frau und einem Mann, auf einer ovalen Bahn. Insgesamt mussten die Teams 57.000 Runden fahren und gewonnen hatte das Team, welches am längsten durchhielt und als letztes noch auf der Bahn stand. Zu jeder Zeit musste sich mindestens ein Mitglied aus jedem Team auf der Bahn befinden, ansonsten wurde das jeweilige Team disqualifiziert.

Die hohe körperliche Belastung sowie die teilweise harten Rempeleien unter den rivalisierenden Teams hatten zur Folge, dass viele Spieler durch Verletzungen oder durch totale Erschöpfung letztendlich den Sport an den Nagel hängten oder nicht mehr in der Lage waren den Sport auszuüben.

Dies führte zum Ende der ersten Generation des Roller-Derbys.

Doch Leo A. Seltzer lies sich dadurch nicht entmutigen. In den frühen 40er-Jahren schloss er sich mit dem Sportjournalisten Damon Runyon zusammen, mit dem Ziel, Roller-Derby in einem neuen Glanz den Zuschauern zu präsentieren. Mit neuen Regeln, einem Punktesystem und dem Schwerpunkt auf publikumswirksamen Rempeleien und Schubsereien versuchten sie ihr Glück.

Diese spektakuläre und rasante Art des Roller-Derbys wurde in den da darauf folgenden über 40 Jahren in den USA zum Publikumsmagneten. Teams spielten in ausverkauften Stadien vor über 50.000 Fans und wurden als Stars in Funk und Fernsehen gefeiert.

Doch Mitte der 70er-Jahre wurde Roller-Derby vom schnellen Wachstum des Sports und den vielen verschiedenen Derby Organisationen und Unternehmen (RollerJam und Rollermania) überrollt. Jeder wollte ein Stück des Kuchens abbekommen. Durch gierige Promoter wurde der Sport nur noch zur Nebensache, Geld und Ruhm übernahmen langsam aber sicher die Oberhand.

So kam es auch dazu, dass Roller-Derby in den späten 80er-Jahren an Aufmerksamkeit verlor und nur noch vereinzelt gespielt wurde.

Erst 1999 kam Roller-Derby wieder zurück. Was in Texas als eine Party-Idee begann, war der Beginn eines unglaublichen Comebacks.

2004 gründete sich die Organisation Women’s Flat Track Derby Association (WFTDA), in der mittlerweile insgesamt 14.411 Rollergirls verzeichnet sind. Auch in anderen Ländern wurde die Begeisterung für diesen einzigartigen Sport wieder geweckt. Weltweit wurden neue Mannschaften und Ligen gebildet.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts fand Roller-Derby schließlich auch den weiten Weg über den Teich nach Europa. Zunächst wurden in England die ersten Teams gegründet. Doch auch Deutschland lies nicht lange auf sich warten: Im Jahr 2006 wurde das erste deutsche Team gegründet, die Stuttgart Valley Rollergirlz. 2007 folgte dann die zweite Mannschaft, die Barockcity Rollerderby Girls. Ein weiteres Jahr später kamen die Berlin Bombshells dazu. Weitere Teams in Bremen, Hamburg, Köln und Düsseldorf befinden sich bereits in den Startlöchern und sind dabei Mannschaften aufzubauen.

Der erste Bout in Deutschland fand 2007 in Stuttgart statt: Stuttgart Valley Rollergirlz vs. London Rockin’ Rollers.

Im Jahr 2009 folgte der erste innerdeutsche Bout: Berlin Bombshells vs. Stuttgart Valley Rollergirlz, Gastgeber war das Berliner Team.

Beide Veranstaltungen waren ein voller Erfolg.

Somit ist Roller Derby nun auch in Deutschland zu einer aufstrebenden Sportart geworden.

Im Juli 2009 fand der erste europäische Wettkampf, „Roll Britannia“, in London statt, bei dem insgesamt zwölf Teams antraten und bei dem natürlich auch die Stuttgart Valley Rollergirlz und die Berlin Bombshells antraten. Als erster innereuropäischer Sieger ging das klar überlegene Team der London Rollergirls aus dem Turnier hervor.

Im Dezember 2009 findet in Berlin die erste European Roller Derby Organizational Conference (EROC) statt, zu der alle europäischen Teams eingeladen sind. Ziel der Konferenz ist es, den Sport weiter auszubauen und das Netzwerk des europäischen Roller-Derby zu vertiefen und weiter auszubauen.


== Spielarten ==
== Spielarten ==

Version vom 9. September 2010, 21:07 Uhr

Wettkampf der Charlotte Rollergirls gegen die Cape Fear Rollergirls
Wettbewerb der Minnesota RollerGirls in der Saison 2007
Windy City Rollers (Chicago, Illinois)

Roller Derby ist ein aus den Vereinigten Staaten stammender Vollkontaktsport mit Rollschuhen, der heute fast ausschließlich von Frauen ausgeübt wird.

Geschichte

1935 veranstaltete der Sportpromoter Leo A. Seltzer das erste Roller-Derby-Rennen in Chicago. Inspiriert von den 6-Tage-Rennen, skateten die 25 Teams, bestehend aus einer Frau und einem Mann, auf einer ovalen Bahn. Insgesamt mussten die Teams 57.000 Runden fahren und gewonnen hatte das Team, welches am längsten durchhielt und als letztes noch auf der Bahn stand. Zu jeder Zeit musste sich mindestens ein Mitglied aus jedem Team auf der Bahn befinden, ansonsten wurde das jeweilige Team disqualifiziert.

Die hohe körperliche Belastung sowie die teilweise harten Rempeleien unter den rivalisierenden Teams hatten zur Folge, dass viele Spieler durch Verletzungen oder durch totale Erschöpfung letztendlich den Sport an den Nagel hängten oder nicht mehr in der Lage waren den Sport auszuüben.

Dies führte zum Ende der ersten Generation des Roller-Derbys.

Doch Leo A. Seltzer ließ sich dadurch nicht entmutigen. In den frühen 1940er-Jahren schloss er sich mit dem Sportjournalisten Damon Runyon zusammen, mit dem Ziel, Roller-Derby in einem neuen Glanz den Zuschauern zu präsentieren. Mit neuen Regeln, einem Punktesystem und dem Schwerpunkt auf publikumswirksamen Rempeleien und Schubsereien versuchten sie ihr Glück.

Diese spektakuläre und rasante Art des Roller-Derbys wurde in den da darauf folgenden über 40 Jahren in den USA zum Publikumsmagneten. Teams spielten in ausverkauften Stadien vor über 50.000 Fans und wurden als Stars in Funk und Fernsehen gefeiert.

Doch Mitte der 1970er-Jahre wurde Roller-Derby vom schnellen Wachstum des Sports und den vielen verschiedenen Derby Organisationen und Unternehmen (RollerJam und Rollermania) überrollt. Jeder wollte ein Stück des Kuchens abbekommen. Durch gierige Promoter wurde der Sport nur noch zur Nebensache, Geld und Ruhm übernahmen langsam aber sicher die Oberhand.

So kam es auch dazu, dass Roller-Derby in den späten 1980er-Jahren an Aufmerksamkeit verlor und nur noch vereinzelt gespielt wurde. Erst 1999 kam Roller-Derby wieder zurück. Was in Texas als eine Party-Idee begann, war der Beginn eines unglaublichen Comebacks. Im Gegensatz zu den früheren Ligen war diese Neugründung von weiblichen Amateuren dominiert, von denen viele in Verbindung zu Punk-Bewegung und third wave feminism standen.

2004 gründete sich die Organisation Women’s Flat Track Derby Association (WFTDA), in der mittlerweile insgesamt über 14.000 Rollergirls verzeichnet sind. Auch in anderen Ländern wurde die Begeisterung für diesen einzigartigen Sport wieder geweckt. Weltweit wurden neue Mannschaften und Ligen gebildet.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts fand Roller-Derby schließlich auch den weiten Weg über den Teich nach Europa. Im Jahr 2006 wurden die London Rollergirls und das erste deutsche Team gegründet, die „Stuttgart Valley Rollergirlz“. Im Vereinigten Königreich gibt es mittlerweile über 40 Teams. 2007 folgte dann die zweite Mannschaft, die „Barockcity Rollerderby“ Girls aus Ludwigsburg. Ein weiteres Jahr später kamen die „Berlin Bombshells“ dazu. Weitere Vereine sind dabei Mannschaften aufzubauen: „Meatgrinders Bremen“, Hamburg „Harbor Girls“, „Graveyard Queens“ (Köln), „Devil Dolls Roller Derby“ (Essen), „The Pirate Brides Wuppervalley“ (Wuppertal). Weitere Vereine in Europa finden sich in Helsinki, Stockholm, Malmö, Kopenhagen, Aarhus, Amsterdam, Gent, Paris und Zürich.

Der erste Bout in Deutschland fand 2007 in Stuttgart statt: Stuttgart Valley Rollergirlz vs. London Rockin’ Rollers. Im Jahr 2009 folgte der erste innerdeutsche Bout: Berlin Bombshells vs. „Nord-Süd-Connection“ Stuttgart Valley Rollergirlz und Harbor Girls aus Hamburg, Gastgeber war das Berliner Team.

Im Juli 2009 fand der erste europäische Wettkampf, „Roll Britannia“, in London statt, bei dem insgesamt zwölf Teams antraten und bei dem natürlich auch die Stuttgart Valley Rollergirlz und die Berlin Bombshells antraten. Als erster europäischer Sieger ging das klar überlegene Team der London Rollergirls aus dem Turnier hervor.

Im Dezember 2009 findet in Berlin die erste European Roller Derby Organizational Conference (EROC) statt, zu der alle europäischen Teams eingeladen sind. Ziel der Konferenz ist es, den Sport weiter auszubauen und das Netzwerk des europäischen Roller-Derbys zu vertiefen und weiter auszubauen.

Spielarten

Roller-Derby wird heutzutage hauptsächlich in zwei Varianten gespielt. Zum einen gibt es das dem klassischen Roller Derby angelehnten „Banked Track Roller Derby“ auf einer Steilbahn, was jedoch nur von wenigen (meist professionellen) Teams gespielt wird. Deutlich weiter verbreitet ist inzwischen die Variante „Flat Track“ das auf einer flachen, etwa 30 × 18 m großen Bahn gespielt wird.

Die überwältigende Mehrheit spielt nach den Regeln der Women's Flat Track Derby Association. Daneben gibt es Ligen (=mehrere Teams desselben Vereins) die entweder nach eigenen Regeln, nach den Regeln der Old School Derby Association oder in einzelnen Fällen sogar quasi ohne Regeln (genannt Renegade Roller Derby) spielen

Spielablauf

Blocker gegen Jammer

Gespielt wird in zwei Halbzeiten à 30 Minuten, in denen jeweils so viele zweiminütige „Jams“ gefahren werden wie möglich. Das sogenannte Pack (bestehend aus jeweils 4 Blockern beider Teams) startet beim ersten Pfiff. Nachdem das gesamte Pack die Startlinie überquert hat, ertönt ein Doppelpfiff. Das ist das Startsignal für die beiden Jammer (nur diese Spieler können durch überrunden von Gegnern Punkte erzielen), die hinter dem Pack von der „Jammerlinie“ starten. Sie kämpfen sich durch das Pack. Beim ersten Durchlauf erhalten die Jammer noch keine Punkte. Die Jammerin, die als erste alle Blocker überholt hat, wird „Lead Jammer“ und erhält den taktischen Vorteil den Jam vorzeitig abbrechen zu dürfen. Beim zweiten Durchlauf erhalten die Jammer für jede ohne Foul und innerhalb der Bahngrenzen überholte Gegnerin einen Punkt. Wenn der Jam von der Lead Jammerin (durch „Klopfen“ auf die Hüfte) abgebrochen wird, oder die zwei Minuten abgelaufen sind, endet ein Jam. Nach 30 Sekunden Pause in der ausgewechselt wird beginnt der nächste.

Flat Track Roller Derby zumeist nach WFTDA-Regeln gespielt. Zum Beispiel ist das Blocken in die Rückseite, Festhalten oder Skaten und überholen außerhalb der Bahnmarkierung verboten. Bei Verstößen müssen Spielerinnen auf die Strafbank. Fouls werden nach ihrer Auswirkung kategorisiert als Minors (kleine Fouls) und Majors (grobe Fouls). Nach vier Minors oder einem Major muss eine Spielerin eine Minute auf die Strafbank.

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