Romanisches Café

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Das Romanische Café war ein Berliner Künstlerlokal am Kurfürstendamm 238 in Berlin-Charlottenburg. Seit der Umbenennung dieses Teils des Kurfüstendamms im Jahr 1925 lautete die Adresse Budapester Straße 10.

Geschichte

Das Romanische Café hatte seinen Standort in dem repräsentativen Romanischen Haus, das zwischen 1900 und 1901 nach Plänen von Franz Schwechten erbaut wurde. Das Gebäude, das mit zwei Türmen versehen war, lag ungefähr an der Stelle, an der sich heute das Europa-Center erhebt. Anfangs befand sich hier die Konditorei des Hotels Kaiserhof; 1916 eröffnete das Romanische Café. Da das alte Café des Westens 1915 geschlossen worden war, entwickelte es sich - vor allem nach Ende des Ersten Weltkriegs - rasch zum bedeutendsten Künstlercafé Berlins.

Lesser Ury: Mädchen im Romanischen Café, 1911

Im Romanischen Café traf sich die Intelligenzija, hier verkehrten die wichtigsten Schriftsteller, Maler, Schauspieler, Regisseure, Journalisten und Kritiker. Zugleich wurde es so zu einer Anlaufstelle für werdende Künstler, die versuchten, hier erste Kontakte anzubahnen. Dabei versuchten die bereits erfolgreichen Künstler ihrerseits, sich in Séparées von der Menge der Talente abzugrenzen.

Als gegen Ende der Weimarer Republik die politischen Auseinandersetzungen gewalttätiger wurden, verlor das Romanische Café allmählich seine Rolle. Bereits am 20. März 1927 veranstalteten Nazis einen Krawall am Kurfürstendamm, wobei auch das Romanische Café, in dem die ihnen verhasste linke Intelligenz verkehrte, Ziel der Gewalt war. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten und die Emigration der meisten Stammgäste bedeutete das endgültige Ende des Cafés als Künstlercafé. Das Romanische Haus wurde 1943 vollständig zerstört.

Bekannte Stammgäste

Literatur

Jürgen Schebera: Damals im Romanischen Café : Künstler und ihre Lokale im Berlin der zwanziger Jahre. Rev. Neuausg.. - Berlin, Das Neue Berlin, 2005, ISBN 3-360-01267-4.

Gerhard Haase-Hindenberg/Wolfgang Köhler: Romanisches Café - eine Theaterrevue, Uraufführung im September 1990 in Freie Volksbühne/Maxim-Gorki-Theater in Berlin http://www.whalesongs.de/index.php?cat=2&cat_sub=7&cont=titel_dtl.php&id=217