Romosozumab

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Romosozumab ist ein monoklonaler Antikörper, welcher über eine Hemmung von Sklerostin den Knochenaufbau fördert (osteoanabol) bzw. den Knochenabbau hemmt (antiresorptiv) und zur Therapie der Osteoporose eingesetzt wird.[1][2] Das Medikament ist seit 2019 in der EU zugelassen.[3]

Romosozumab wird zur Behandlung der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen mit deutlich erhöhtem Frakturrisiko eingesetzt.[2] In einer Studie konnte eine erhebliche Risikoreduktion für das Auftreten von Wirbelkörperfrakturen nach einjähriger Therapie festgestellt werden, wobei der Effekt durch die anschließende Gabe einer antiresorptiven Therapie mit Denosumab erhalten blieb.[4] Auch im Vergleich mit einer Bisphosphonat-Therapie (Alendronsäure) konnte eine Risikoreduktion um circa 50 % festgestellt werden.[4]

Das Medikament wird zweimal im Monat subkutan appliziert. Die Therapiedauer ist auf zwölf Monate begrenzt; anschließend soll eine antiresorptive Therapie erfolgen.[2]

Häufige Nebenwirkungen sind grippeähnliche Symptome, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen und Reaktionen an der Injektionsstelle. Das Medikament kann das Risiko für einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder das Auftreten weiterer kardiovaskulärer Erkrankungen erhöhen.[5] Aus diesem Grund soll das Medikament nicht bei Patienten mit vorangegangen kardiovaskulären Ereignissen eingesetzt werden. Im Rahmen der Therapie kann eine Hypokalziämie entstehen, weshalb regelmäßige Laborkontrollen empfohlen werden. Zudem besteht auch bei diesem Medikament das Risiko für das Auftreten von Kiefernekrosen.[2]

Kontraindikationen

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  • Hypokalzämie
  • fortgeschrittene Niereninsuffizienz
  • Herzinfarkt oder Schlaganfall in der Vorgeschichte
  • Osteonekrose des Kiefers in der Vorgeschichte
  • Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft: Romosozumab. In: Arzneiverordnung in der Praxis, 15. April 2020.

Einzelnachweise

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  1. Drug Trials Snapshot: Evenity. In: U.S. Food and Drug Administration (FDA). 26. Mai 2021; (englisch).
  2. a b c d EVENITY® (Romosozumab). Leitfaden für Verschreiber. In: Paul-Ehrlich-Institut. 2019, abgerufen am 25. Juli 2024.
  3. EC approves treatment for severe osteoporosis postmenopausal women, European Pharmaceutical Review, 13. Dezember 2019. Abgerufen am 27. Februar 2020 (englisch). 
  4. a b Kaplon H, Muralidharan M, Schneider Z, Reichert JM: Antibodies to watch in 2020. In: mAbs. 12. Jahrgang, Nr. 1, 2020, S. 1703531, doi:10.1080/19420862.2019.1703531, PMID 31847708, PMC 6973335 (freier Volltext) – (englisch).
  5. Saag KG, Petersen J, Brandi ML, Karaplis AC, Lorentzon M, Thomas T, Maddox J, Fan M, Meisner PD, Grauer A: Romosozumab or Alendronate for Fracture Prevention in Women with Osteoporosis. In: The New England Journal of Medicine. 377. Jahrgang, Nr. 15, Oktober 2017, S. 1417–1427, doi:10.1056/nejmoa1708322, PMID 28892457 (englisch).