Roncador (Paraná)

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Município de Roncador
Roncador
Roncador (Brasilien)
Roncador (Brasilien)
Roncador
Koordinaten 24° 36′ S, 52° 16′ WKoordinaten: 24° 36′ S, 52° 16′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Gründung 5. November 1961Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Paraná
Região intermediária Maringá (seit 2017)
Região imediata Campo Mourão (seit 2017)
Mesoregion Centro Ocidental Paranaense (1989–2017)
Mikroregion Campo Mourão (1989–2017)
Höhe 737 m
Klima gemäßigt warm (Cfa)
Fläche 742 km²
Einwohner 9447 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021)
Dichte 12,7 Ew./km²
Gemeindecode IBGE: 4122503
Politik
Stadtpräfekt Vivaldo Lessa (2021–2024)
Partei DEM
HDI 0,681 (mittel) (2010)
Karte

Roncador ist ein brasilianisches Munizip in der Mitte des Bundesstaats Paraná. Es hatte 2021 geschätzt 9447 Einwohner, die sich Roncadorenser nennen. Seine Fläche beträgt 742 km². Es liegt 737 Meter über dem Meeresspiegel.

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name bedeutet auf deutsch Schnarcher. Er wurde vermutlich wegen der Windgeräusche gewählt, die an das Schnarchen eines Menschen erinnerten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besiedlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um 1920 schlug eine Forschungskommission, die mit der Vermessung der Verbindungsstraße zwischen Paraná und Mato Grosso beauftragt war, ihr Lager dort auf, wo sich heute der Sitz der Gemeinde Roncador befindet. Mit der Abholzung der Wälder entstanden die ersten Pflanzungen, und es wurde mit der Schweinezucht begonnen.

Die Besiedlung von Roncador begann im Jahr 1923 mit der Ankunft der ersten Familien von João Mariano und Jorge Rodrigues Monteiro. Im Jahr 1927 kam die Familie Mendes, 1933 die Kovaleks und 1936 die Vogivoda.

Im Jahr 1927 wurde die erste Straße für Fuhrwerke gebaut. Von da an kamen immer mehr Familien aus verschiedenen Teilen des Landes.

Der erste Lehrer der Gemeinde war Paulo Schner und 1944 wurde Veronica Zola zur ersten Lehrerin ernannt. Aufgrund des Wachstums des Dorfes eröffnete eine ukrainischstämmige Schwesternschaft (Dienerinnen der Unbefleckten Empfängnis Mariens) mit Sitz in Prudentópolis im Jahr 1952 eine Schule, deren Bau von der gesamten Bevölkerung unterstützt wurde.[1]

Erhebung zum Munizip[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roncador wurde durch das Staatsgesetz Nr. 4245 vom 25. Juli 1960 aus Campo Mourão ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 5. November 1961 als Munizip installiert.[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fläche und Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roncador liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná).[2] Seine Fläche beträgt 742 km².[3] Es liegt auf einer Höhe von 737 Metern.[4]

Geologie und Böden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Böden bestehen aus fruchtbarer Terra-Roxa.

Vegetation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Biom von Roncador ist Mata Atlântica.[3]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Klima ist gemäßigt warm. Es werden hohe Niederschlagsmengen verzeichnet (2069 mm pro Jahr). Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfa. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 19,5 °C.[5]

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roncador liegt jeweils hälftig in den Einzugsgebieten des Ivai und des Piquirí. Der Norden wird über den Rio Muquilão und den Rio Bonito zum Rio Corumbataí und damit zum Ivaí entwässert. Im Süden des Munizips fließen die Flüsse und Bäche zum rechten Piquirí-Nebenfluss Rio Cantu.

Straßen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roncador ist über die PR-158 mit Campo Mourão verbunden. Die PR-239 durchquert das Munizip von Ost aus Richtung Pitanga nach West in Richtung Nova Cantu. Die PR-462 führt in Richtung Norden nach Iretama.

Mamborê Luiziana Iretama und Nova Tebas
Nova Cantu Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Pitanga und Mato Rico
Palmital

Stadtverwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister: Vivaldo Lessa, DEM (2021–2024)

Vizebürgermeisterin: Alynny Cristine Kuchla da Costa, PSD (2021–2024)[6]

Demografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Stadt Land
1970 13.468 8 % 92 %
1980 17.991 19 % 81 %
1991 17.573 34 % 66 %
2000 13.632 50 % 50 %
2010 11.537 62 % 38 %
2021 9.447

Quelle: IBGE, bis 2010: Volkszählungen[7] und für 2021: Schätzung[3]

Ethnische Zusammensetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppe* 1991 2000 2010 wer sich als …
Weiße 68,2 % 78,2 % 60,2 % weiß bezeichnet
Schwarze 1,2 % 3,4 % 6,8 % schwarz bezeichnet
Gelbe 0,7 % 0,3 % 0,9 % von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet
Braune 29,9 % 17,1 % 32,1 % braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet
Indigene 0,0 % 0,3 % 0,0 % Ureinwohner oder Indio bezeichnet
ohne Angabe 0,0 % 0,7 % 0,0 %
Gesamt 100,0 % 100,0 % 100,0 %
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[8]

Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Roncador – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b História Roncador PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 7. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. a b c Panorama Roncador. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 7. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 7. März 2022.
  5. Klima Roncador: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 7. März 2022.
  6. Prefeito e vereadores de Roncador tomam posse; veja lista de eleitos. In: g1. Globo, 1. Januar 2021, abgerufen am 7. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  7. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 1. Januar 2022]).
  8. Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").
  9. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Roncador und Cor ou raça).