Rudolf Altevogt

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Rudolf Heinrich Altevogt (* 22. Januar 1924 in Ladbergen; † 4. Mai 2014 in Münster) war ein deutscher Zoologe.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altevogt war der Sohn von Rudolf Altevogt senior und seiner Frau Wilhelmine, geborene Kemper. 1943 war er Schiffsingenieur. 1950 wurde er mit der Dissertation Vergleichend-psychologische Untersuchungen an Hühnerrassen stark unterschiedlicher Körpergröße zum Dr. rer. nat. an der Universität Münster promoviert. Im Februar 1953 heiratete er Rosamunde Brunne, mit der er zwei Töchter hatte. Von 1950 bis 1956 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter, von 1956 bis 1961 Dozent und ab 1961 Professor am Zoologischen Institut der Universität Münster. Altevogt war Mitglied der Deutschen Zoologischen Gesellschaft, der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte, der Internationalen Vereinigung für Biophonetik, wo er von 1967 bis 1970 Vizepräsident war, der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft sowie der Bombay Natural History Society. 1972 war er technischer Chefberater bei der UNESCO.

Altevogt publizierte über die Gehirngröße und Lernfähigkeit bei Hühnern, das visuelle Vermögen beim Indischen Elefanten, das Verhalten, die Ökologie und die Physiologie von tropischen Winkerkrabben, über den Palmendieb sowie über Probleme der Tierkommunikation. Er interessierte sich auch für die Insektenkunde und die Koleopterologie.[1]

Altevogt war Mitherausgeber des dritten Säugetierbands der Reihe Grzimeks Tierleben (1972). Er übersetzte die Bücher Sexualite (1969, Sexualität. Lehrbuch für Biologen und Mediziner) von Charles Houillon und Les coquillages (1980, Die wunderbare Welt der Schnecken und Muscheln) von Donato Lucifora ins Deutsche. Zudem produzierte er (meist mit seiner Frau) mehrere kurze Unterrichtsfilme, darunter Dressurleistungen indischer Arbeitselefanten (mit Bernhard Rensch, 1955), Zur Biologie indischer Winkerkrabben (1956), Uca batuenta (Ocypodidae) – Balz (1966), Uca beebei (Ocypodidae) – Kampf und Balz, Uca mertensi (Ocypodidae) – Balz (1966), Uca terpsichores (Ocypodidae) – Balz (1966), Uca princeps (Ocypodidae) – Kampf und Balz (1966), Uca insignis (Ocypodidae) – Balz (1968), Trüffelsammeln mit Schweinen (1970) sowie Chamaeleo jacksoni (Chamaeleonidae) – Beutefang (1971/72).

Rudolf Altevogt starb am 4. Mai 2014 in Münster.[2]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Untersuchungen zur Biologie, Ökologie und Physiologie indischer Winkerkrabben, 1957
  • Moderne Bibliothek des Wissens. Die Natur. Band 1. C. Bertelsmann Verlag, 1968
  • Grzimeks Tierleben. Band 12. Säugetiere III, Kindler Verlag, 1972
  • Biologie. Daten und Fakten zum Nachschlagen. Lexikon-Institut Bertelsmann, 1975
  • Biologie. Vom Einzeller bis zum Homo sapiens. C. Bertelsmann Verlag, 1979
  • Die Welt der Tiere. Die grosse Bertelsmann-Lexikothek, 1984

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Allen G. Debus (Hrsg.): World Who’s Who in Science. A Biographical Dictionary of Notable Scientists from Antiquity to the Present. Marquis-Who’s Who (Chicago), 1968, S. 39.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Coleopterologen aus Westfalen und Umgebung. In: L. Franzisket (Hrsg.): Abhandlungen aus dem Landesmuseum für Naturkunde zu Münster in Westfalen. Coleoptera Westfalica. Band 33, Nr. 2. Westfälisches Landesmuseum für Naturkunde, 1971, S. 28.
  2. Nachruf. In: Westfälische Nachrichten. 24. Mai 2014, abgerufen am 21. Februar 2022.