Rudolf Kenzian von Kenzianshausen

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Major Rudolf Kenzian (um 1910)

Rudolf Kenzian, von 1916 bis 1919 Edler von Kenzianshausen (* 18. April 1854 in Villach, Kärnten; † 1. Januar 1927 in Linz, Oberösterreich), war ein kaiserlich-königlicher österreichischer Offizier der Landwehr und Truppenkommandant im Verlauf des Ersten Weltkrieges.

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudolf Kenzian wurde als Sohn einer alteingesessenen bäuerlichen Familie in St. Martin bei Villach geboren. Sein Vater Georg Kenzian (1822–1872), war in den letzten Jahren seines Lebens Pächter eines Gasthofs in St. Martin und seine Mutter, Elisabeth Galler (1827–1877), entstammte ebenfalls einer bäuerlichen Kärntner Familie. Der Ehe entsprossen neben Rudolf noch weitere Kinder.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Absolvierung der Landwehrkadettenschule in Wien und der Einteilung als Subalternoffizier in Galizien, Dalmatien und Böhmen, wurde er zum Landwehrinfanterieregiment Nr. 11 nach Jičín, Böhmen (heute Tschechien) transferiert. Hier lernte er seine zukünftige Ehefrau, die Offizierstochter Georgine Peche (1869–1970) kennen, die ihm fünf Söhne schenkte, von denen aber nur drei den Vater überlebten. Als Hauptmann kam Kenzian zum k.k. Landwehrinfanterieregiment „Linz“ Nr. 2, wo er bis zu seinem 1912 wegen eines Herzleidens erfolgten Übertrittes in den Ruhestand als Oberstleutnant verblieb.

Im Frieden wurde Kenzian für seine Verdienste wiederholt ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens sowie der Militärverdienstmedaille („Signum Laudis“) in Bronze am Friedensband.

Obwohl 60 Jahre alt, ließ sich Oberst Kenzian zu Beginn des Ersten Weltkrieges im Sommer 1914 reaktivieren und machte als Kommandant des Kaiserschützen-Bataillons III die schweren Magierakämpfe im Herbst 1914 mit. Verwundet und körperlich erschöpft kehrte er Ende 1914 nach Linz zurück. Im März 1915 befehligte Kenzian schon wieder das Ersatzbataillon Kaiserschützen III in Innichen und leitete den Ausbau der Feldbefestigungen dortselbst. Von Ende April 1915 bis Frühjahr 1918 führte er als Oberst das Kommando des Ersatzbataillons Kaiserschützen III in Schärding, wo er in Anerkennung der Verdienste um Stadt und Bevölkerung sich die Ehrenbürgerschaft erwarb. Bis Ende 1918 stand er in gleicher Verwendung im bosnischen Doboj.

Für seine Leistungen im Ersten Weltkrieg wurde Kenzian durch die Verleihung des Offizierskreuzes des Franz-Joseph-Ordens am Kriegsband sowie der Militärverdienstmedaille („Signum Laudis“) in Bronze am Kriegsband mit der Kriegsdekoration ausgezeichnet, 1916 erfolgte auf Grundlage der Regelungen über den systemmäßigen Adel seine Erhebung in den erblichen österreichischen Adelsstand als Edler von Kenzianshausen.[2]

In Schärding wurde der Kenzianweg nach ihm benannt.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus seiner Ehe mit Georgine Peche, Tochter des nachmaligen Majors im Ruhestand Karl Peche und dessen Ehefrau, Hedwig Karl, entstammten die Söhne:

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Frank-Döfering (Hg.): Adelslexikon des Österreichischen Kaisertums 1804–1918, Verlag Herder, Wien-Freiburg-Basel 1989, S. 361.
  • Arno Kerschbaumer: Nobilitierungen unter der Regentschaft Kaiser Karl I. / IV. Károly király (1916–1921). Graz 2016, ISBN 978-3-9504153-1-5, S. 73.
  • Schematismus der k. k. Landwehr und der k. k. Gendarmerie der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder für 1912, k. k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1912.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Matriken der Diözese Gurk, Pfarre Villach-St. Martin [1].
  2. Danzers Armee-Zeitung vom 21. Januar 1927, S. 6 (Nekrolog).
  3. In der englischsprachigen Wikipedia gibt es einen Artikel zu Georg Kenzian.
  4. Tschechische Matriken der Region Královéhradecký kraj, Bezirk Jičín [2].
  5. Hof- und Staatshandbuch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie für das Jahr 1913, Wien 1913, S. 172.
  6. ÖStA, AVA, AA, HA, Kenzian v. Kenzianshausen 1916.
  7. Linzer Volksblatt vom 4. September 1918, S. 2.