Berg-Sauerampfer
Berg-Sauerampfer | ||||||||||||
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Berg-Sauerampfer | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Rumex alpestris | ||||||||||||
Jacq. |
Der Berg-Sauerampfer oder Gebirgs-Sauerampfer (Rumex alpestris Jacq., Syn.: Rumex arifolius All.) ist eine eurasische Ampfer-Art, die in Europa ausschließlich in den Gebirgen zu finden ist. Sie ähnelt sehr dem Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es handelt sich um eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 30 cm und 100 cm erreicht. Die Laubblätter sind im Umriss eiförmig oder oval und etwa zwei- bis dreimal so lang wie breit. Am Grunde sind sie deutlich herzförmig ausgerandet. Während die Grundblätter lang gestielt sind, sind die Stängelblätter mehr oder weniger ungestielt, und die Blattgrund umfasst den Stängel.
Im Gegensatz zum Wiesen-Sauerampfer ist die Ochrea ganzrandig, bei älteren Blättern dann auch teilweise eingerissen, aber nicht fransig zerschlitzt.
Es ist eine zweihäusig getrenntgeschlechtige Pflanze (monözisch). Der Blütenstand ist meist nur einfach verzweigt. Die herzförmigen ganzrandigen Valven sind 3,5 bis 4,4 mm lang, weniger breit und ganzrandig. Die Blütezeit ist je nach Standort zwischen Juni und August.
Die Chromosomenzahl der Art ist bei weiblichen Pflanzen 2n = 14, bei männlichen 2n = 15.[1]
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 2,5–3 mm langen, graugelben, matten Nüsschen unterliegen mit ihren Valven der Windausbreitung als Drehflieger, daneben erfolgt Verdauungs- und Zufallsausbreitung durch Weidetiere, z. B. durch Gämsen.
Die Fruchtreife beginnt ab Juli.
Verbreitung und Standortansprüche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Berg-Sauerampfer kommt in den gemäßigten und kühlen Gebieten Eurasiens (Westeuropa bis Japan) vor. In West- und Mitteleuropa findet man ihn allerdings nur in den Gebirgen. In den Allgäuer Alpen steigt er zwischen Kreuzecksattel und Kreuzeck in Bayern bis zu 2320 m Meereshöhe auf.[2]
Er wächst dort in Buchenwäldern der Hochlagen sowie auf nährstoffreichen und feuchten Wiesen oder Weiden der Hochlagen. Er kommt vor allem im Aceri-Fagetum, im Alnetum viridis und im Cicerbitetum alpinae vor. Er ist eine Adenostyletalia-Ordnungscharakterart.[1]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3+w (feucht aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 2 (subalpin), Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[3]
Bemerkungen zur Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den Berg-Sauerampfer gibt es eine ganze Reihe von Synonymen, von denen Rumex arifoliu nur der in Europa gebräuchlichste ist. Andere wichtige Synonyme sind beispielsweise Rumex montanus Desf. oder Rumex amplexicaulis Lapeyr.
Der Berg-Sauerampfer und der Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa) teilen eine ganze Reihe gleicher Merkmale. Gerade bei Pflanzen, die im Gebirge wachsen, kann die Unterscheidung recht schwierig sein. Im Allgemeinen hat der Wiesen-Sauerampfer etwas dickere Blätter, die Stängelblätter haben eine etwas schmalere Form, die Ochrea ist fransig zerschlitzt oder zumindest gezähnt, und die Valven sind etwas kleiner, während die Nussfrüchte etwas größer sind.
Aufgrund der Ähnlichkeit wird der Berg-Sauerampfer auch oft als Unterart des Wiesen-Sauerampfers angesehen (Rumex acetosa subsp. alpestris (Scop.) Á.Löve und andere Namen).
Quellen und weiterführende Informationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Werner Rothmaler: Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 2: Gefäßpflanzen. 14. Auflage. Volk und Wissen, Berlin 1988, ISBN 3-060-12539-2
- Hayashi Yasaka: Nihon-no Yasou. Yama to Keikoku Sha, Tokyo 1983, ISBN 4-635-09016-7
- Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Portrait. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
- Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 1: Allgemeiner Teil, Spezieller Teil (Pteridophyta, Spermatophyta): Lycopodiaceae bis Plumbaginaceae. 2., ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1993, ISBN 3-8001-3322-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Berg-Sauerampfer auf FloraWeb.de
- Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. ISBN 3-8001-3131-5. Seite 332
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 445.
- ↑ Rumex alpestris Jacq. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 1. April 2021.