SMS Kaiserin und Königin Maria Theresia

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SMS Kaiserin und Königin Maria Theresia 1900

SMS Kaiserin und Königin Maria Theresia war ein Panzerkreuzer der k.u.k. Kriegsmarine

Baugeschichte

Das Schiff war als Torpedo-Rammkreuzer der Kaiser Franz Joseph I.-Klasse konzipiert und als das dritte Schiff (Baunummer „C“) dieser Klasse vorgesehen. Da sich bereits während der Planungen abzuzeichnen begann, dass diese Schiffklasse innerhalb kürzester Zeit überholt sein würde, änderte man den Entwurf erheblich. Die Wasserverdrängung wurde um 1000 ts vergrößert, ein Seitenpanzer, stärkere Antriebsanlagen und verstärkte Mittelartillerie eingebaut. Obwohl die Tendenz dahin ging, das Schiff in England bauen zu lassen – fünf englische Werften hatten sich an dem ausgeschriebenen Wettbewerb beteiligt – erfolgte die Vergabe dann doch an die Bauwerft STT (Stabilimento Tecnico Triestino) San Rocco in Triest. Kiellegung war der 1. Juli 1891, der Stapellauf erfolgte am 29. April 1893. Am 24. März 1895 wurde das Schiff in Dienst gestellt.

Fahrten, Einsätze und Verbleib

Das Schiff machte nach einem Umbau zur Kampfwertsteigerung 1910 eine nicht unerhebliche Anzahl von Auslandsreisen. So war es von 1911 bis 1913 Stationsschiff in der Levante und war bei Beginn des Ersten Weltkrieges nicht mehr kampffähig. 1914-1917 war es daher Hafenwachschiff in Sebenico. Am 7. Februar 1917 ging die SMS Kaiserin und Königin Maria Theresia in Pola außer Dienst, es wurde Wohnschiff für die Deutsche Mittelmeer-Uboot-Flottille. Die Geschütze wurden ausgebaut und an Land verwendet.

  • Oktober 1918 als Hulk in Pola

Ende Januar 1920 wurde der Kreuzer von der alliierten Marinedelegation in Paris Großbritannien zugesprochen, das es an das italienische Stahlwerk Vaccaro & Co. zum Abbruch verkaufte. Es wurde nach Portoferraio (Elba) geschleppt und dort abgewrackt.

Technische Beschreibung

Es handelte sich um einen Panzerkreuzer mit röhrenförmigen Gefechtsmasten, der sehr stark vom französischen Panzerkreuzer Dupuy de Lome beeinflusst war. Da man über keine eigenen Kapazitäten verfügte, mussten die Geschütze von der Firma Friedrich Krupp AG in Essen gekauft werden. Erstmalig wurde die Richtmittel der schweren Geschütze nicht mehr hydraulisch sondern elektrisch angetrieben, was eine weitere Gewichtsersparnis brachte. Die Baukosten für die SMS Maria Theresia waren im Vergleich zu den beiden bereits vorhandenen Torpedo-Rammkreuzern um 25% höher und beliefen sich auf 7,5 Millionen Kronen. Es sollte die typischen Aufgaben eines Panzerkreuzers übernehmen, Schutz der Schlachtflotte und schnelle Aufklärung, war jedoch kurz nach der Indienststellung bereits den potentiellen Gegnern, was Bewaffnung und Schnelligkeit anging, nicht mehr gewachsen. Im Jahre 1910 unterzog man das Schiff einer Kampfwertsteigerung, da es als Schulschiff weiterhin seinen Dienst versehen sollte. Die beiden kopflastigen Röhrenmasten wurden durch Gefechtsmasten ersetzt, die Krupp Geschütze gegen 19-cm-Škoda-Geschütze ausgetauscht. Die Kasemattgeschütze fasste man an den vier Ecken des Aufbaudecks zusammen und modernisierte sie zu Schnelladekanonen.

Technische Daten

  • Wasserverdrängung: 5164,36 ts / 6026,07 ts max
  • Länge: 111,67 Meter
  • Breite: 16,26 Meter
  • Tiefgang: 6,13 Meter
  • Antrieb: 4 Doppelender- und 2 Einender-Zylinderkessel / 2 stehende 3-Zylinder 3fach-Expansionsmaschinen
  • Leistung: 9000 PSI
  • Höchstgeschwindigkeit: 18,9 Knoten
  • Ursprüngliche Bewaffnung:
2 x 24 cm Krupp L/35 C/86 Kanonen in Einzeltürmen
8 x 15 cm L/35 C /86 als Kasemattgeschütze
12x 4,7 cm L/44 Skoda SFK
6 x 4,7 cm L/33 Hotchkiss SFK
4 x Überwasser Torpedorohre 45 cm
  • Nach dem Umbau 1910:
2 x 19 cm L/42 Skoda Kanonen in den Einzeltürmen
8 x 15 cm L/35 C /86 als Kasemattgeschütze (modernisiert)
12x 4,7 cm L/44 Skoda SFK
6 x 4,7 cm L/33 Hotchkiss SFK
4 x Überwasser Torpedorohre 45 cm
  • Panzerung:
Gürtelpanzer: 10 cm
Deckspanzer: 3,8 – 5,7 cm
Barbetten der beiden Geschütztürme: 10 cm
Kuppeln der beiden Geschütztürme: 4 cm
Kasematten der 15 cm Geschütze: 8 cm
Kommandoturm: 2 – 5 cm
  • Nach dem Umbau 1910:
Barbetten der beiden Geschütztürme: 12,5 cm
  • Besatzung: 475 Mann
  • Anmerkung:

Der Authentizität wegen werden die Ortsnamen in der Schreibweise der k.u.k. Kriegsmarine aufgeführt. Die Verlinkungen verweisen auf die heutigen Gegebenheiten.

Quelle

  • Marine Arsenal Band 27 / Podzun-Pallas Verlag 1996