Salomon Eberhard Henschen

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Salomon E. Henschen, um 1901

Salomon Eberhard Henschen (* 28. Februar 1847 in Uppsala; † 16. Dezember 1930 in Stockholm) war ein schwedischer Arzt und Internist mit vielseitigen Interessen und Arbeitsfeldern. Er zählt zu den hervorragenden schwedischen Medizinern seiner Zeit.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Henschen studierte zunächst ab 1862 Medizin in Uppsala, wandte sich dann der Botanik zu und arbeitete in diesem Fach von 1867 bis 1969 in Brasilien. Danach setzte er das zuvor unterbrochene Medizinstudium in Uppsala fort. Zunächst 1874 nach Stockholm übergesiedelt, ging er 1877 nach Leipzig, um sich dort internistisch und in der Mikroskopie weiterzubilden. Nach Schweden 1878 zurückgekehrt, praktizierte er im Sommer im Badeort Ronneby und arbeitete im Winter im Pathologischen Institut der Universität Uppsala. 1882 wurde er zum Professor und Chef der Inneren Klinik in Uppsala ernannt. Von 1900 bis zu seiner Emeritierung 1912 war er als Internist am Karolinska-Institut in Stockholm tätig. Besonderes Interesse widmete er den Erkrankungen des Nervensystems, über die er vielfach publizierte, darunter das acht Bände umfassende Werk Klinische und anatomische Beiträge zur Pathologie des Gehirns.[1] Henschen gilt auch als Erstbeschreiber der Dyskalkulie. Im März 1923 war er internistischer Konsiliarius an Lenins Krankenbett. Heute ist Henschen vor allem noch bekannt als Erstbeschreiber der ausdauerbedingten Herzvergrößerung, des Sportherzens. Das hatte er erstmals (perkutorisch) an finnischen Skilangläufern festgestellt und 1899 beschrieben.[2]

Henschen wurde vielfach geehrt. Er war Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften seit 1897, der Königlichen Wissenschafts- und Literaturgesellschaft in Göteborg seit 1906 und Ehrenmitglied mehrerer ausländischer Fachgesellschaften. Er erhielt das Ehrendoktorat der Universitäten Uppsala (1900), Halle (1920) und Padua (1922).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Schultze: Salomon Eberhard Henschen †. In: Journal of Neurology. Band 120, Nr. 3–4, S. 111–116. doi:10.1007/BF01667965

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. S. E. Henschen: Klinische und anatomische Beiträge zur Pathologie des Gehirns. Almqvist & Wiksell, Uppsala/Stockholm 1890–1920.
  2. S. E. Henschen: Eine medizinische Sportstudie. Skilauf und Skiwettlauf. In: Mitteilungen der Medizinisch Klinik Upsala. Fischer, Jena 1899.