Sankt Ingbert-Kirkeler Waldgebiet
Das Sankt Ingbert-Kirkeler Waldgebiet ist ein Naturraum im südlichen Saarland. Es erstreckt sich im saarländischen Saarpfalz-Kreis vom St. Ingberter Stadtteil Rentrisch im Westen, über St. Ingbert und über Kirkel bis Wörschweiler im Osten. Das Sankt Ingbert-Kirkeler Waldgebiet bildet zusammen mit dem St. Johanner Wald sowie, im weiteren Sinne, dem Scheidter Berg den Saarbrücken-Kirkeler Wald und gehört damit zum Pfälzisch-Saarländischen Muschelkalkgebiet.
Es handelt sich um eine Hügellandschaft mit maximal rund 400 m ü. NN auf Buntsandstein, deren potenzielle natürliche Vegetation im größten Teil ein bodensaurer, artenarmer Buchenwald wäre. Die naturnahe Waldbewirtschaftung der letzten Jahrzehnte sorgt dafür, dass die vielerorts angelegten Nadelholzforsten wieder verschwinden und die Vegetation sich dem Buchenwald annähert. Der Boden sorgt für eine der besten und weichesten Trinkwasserqualitäten in Deutschland.
Begrenzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Norden wird das Sankt Ingbert-Kirkeler Waldgebiet durch die St. Ingberter Senke und das Homburger Becken begrenzt.[1][2] Im Osten ist das Waldgebiet durch die breite Aue der Blies vom Zweibrücker Westrich[3] getrennt. Im Süden, etwa in der Höhe von Blieskastel und Aßweiler schließt sich der Bliesgau an, der durch seine intensive Kulturlandschaft und seine Muschelkalkböden geprägt ist. Bei Rentrisch geht es ins Scheidter Tal über, das unmittelbar an die Stadt Saarbrücken grenzt.
Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der größte Teil liegt im Bereich des mittleren Buntsandsteins. Nur die größeren Erhebungen gehen in den Bereich des oberen Buntsandsteins.
Landschafts- und Naturschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Teile des Waldgebiets unterliegen dem Landschaftsschutz: Die Gebiete südlich von Neunkirchen, südlich der Bundesautobahn 6 und südlich der Bundesautobahn 8 im Bereich der Gemarkungen Limbach und Kirkel-Neuhäusel sind als Landschaftsschutzgebiete ausgezeichnet.[4]
Das Tal zwischen Kirkel und Lautzkirchen, das vom Kirkeler Bach durchflossen wird, ist ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet. In ihm entwickelt sich die Vegetation zu einem Erlenbruchwald. Das Geißbachtal, zwischen dem Geistkircher Hof östlich von Rohrbach und dem Würzbacher Weiher gelegen, steht teilweise ebenfalls unter Naturschutz.
Ein großer Teil des Sankt Ingbert-Kirkeler Waldgebietes gehört zum Biosphärenreservat Bliesgau.
Gewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hauptentwässerung erfolgt durch den Würzbach, der von Reichenbrunn kommend nach Osten fließt und bei Lautzkirchen in die Blies mündet. Der Kirkelerbach durchquert das Waldgebiet etwa in der Mitte von Nord nach Süd und mündet in Lautzkirchen in den Würzbach.
Geprägt ist das Waldgebiet von vielen kleineren Weihern, wie dem Sägeweiher bei Hassel, dem Griesweiher oder dem Niederwürzbacher Weiher.
Größtes Fließgewässer ist der Rohrbach, der am Kahlenberg entspringt und nördlich am St.Ingbert-Kirkeler Waldgebiet vorbei nach Westen zur Saar hin fließt. Die Senke nördlich von Kirkel-Limbach wird durch den Mutterbach entwässert, der bei Limbach in die Blies mündet.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Besondere Sehenswürdigkeiten sind der St. Ingberter Stiefel, die Kirkeler Burgruine und die gallo-römischen Grabsteine in Lautzkirchen. Ebenfalls aus römischer Zeit stammt der gallorömische Tempelbezirk, der zwischen Bierbach und Wörschweiler liegt. Ein Nachbau dieses Tempels befindet sich auf dem Gelände des Römermuseums Schwarzenacker.
Der Kirkeler Felsenpfad führt an einem langgestreckten Felsmassiv vorbei, das teilweise als Klettergebiet genutzt wird.
Auf dem 370 m hohen Klosterberg nördlich des Dorfes Wörschweiler befinden sich die Ruinen des ehemaligen Zisterzienserklosters Wörschweiler.
Rund um den Würzbacher Weiher befinden sich Teile einer ehemals umfangreicheren Schlossanlage der Blieskasteler Grafen von der Leyen.
An die nordöstliche Flanke des Waldgebietes grenzt die Limbacher Sanddüne.
Verkehrsanbindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hauptverkehrsader ist neben der ehemaligen Bundesstraße 40 (heute L 119), nach Napoleons I. Feldzug 1806 als Kaiserstraße (Saarbrücken – Mainz) bekannt, die Bundesautobahn 6 (Saarbrücken–Mannheim).
Am Nordrand verläuft die Bahnstrecke Mannheim–Saarbrücken, von Südosten her die Bahnstrecke Landau–Rohrbach.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karte der naturräumlichen Gliederung des Saarlandes nach Quasten, PDF-Datei, abgerufen am 13. November 2023.
- ↑ Geografie und Karten, saarland.de, 11. März 2020, abgerufen am 13. November 2023.
- ↑ siehe Artikel Nordfranzösisches Schichtstufenland und Artikel Liste der naturräumlichen Einheiten im Saarland
- ↑ Abschnitt Natur-, Landschaftsschutz- und Wassergewinnungsgebiete im Gemeindeführer Kirkel/Saar informiert (PDF; 2,7 MB) ( vom 23. Mai 2006 im Internet Archive) vom November 2004, Seite 36.