Sara Ahmed (Geschlechterforscherin)

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Sara Ahmed, 2018

Sara Ahmed (* 30. August 1969)[1] ist eine britisch-australische Wissenschaftlerin, deren Augenmerk auf den Schnittmengen von feministischer Theorie, Queer-Theorie, Critical Race Theory und Postkolonialismus liegt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ahmed wurde in Salford, England geboren. Ihr Vater ist Pakistani und ihre Mutter Engländerin und sie migrierte mit ihrer Familie in den frühen 1970er Jahren nach Adelaide in Australien.[2] Schlüsselthemen ihrer Arbeit wie Migration, Orientierung, Differenz, Fremdheit und Identität beziehen sich auf diese frühen Erfahrungen. Sie beendete ihren ersten Uni-Abschluss an der Adelaide University und ihre Doktorarbeit am Centre for Critical and Cultural Theory der Cardiff University.[3] Ahmed war von 1994 bis 2004 am Institute for Women’s Studies an der Lancaster University und ist eine der ehemaligen Direktorinnen des Instituts.[4] Sara Ahmed wurde 2004 an das Department of Media and Communications am Goldsmiths College, University of London, berufen. Sie war die Gründungsdirektorin des Centre for Feminist Research, das für folgenden Zweck ins Leben gerufen wurde: “to consolidate Goldsmiths' feminist histories and to help shape feminist futures at Goldsmiths.[5] Ahmed trat von ihrer Stelle 2016 zurück, um auf Anschuldigungen der sexuellen Belästigung von Studierenden gegenüber Lehrenden an der Goldsmiths zu reagieren und gegen diese Kultur von sexueller Belästigung zu protestieren.[6] Sie sagte im Januar 2017, dass sie in Zukunft als freie Wissenschaftlerin und Autorin arbeiten werde.[7] Ahmed war auch der Laurie New Jersey Chair in Women’s Studies an der Rutgers University[8] im Frühjahr 2009 und war Diane Middlebrook and Carl Djerassi Professorin in Gender Studies an der Cambridge University in Lent 2013, wo sie ihrer Forschung zu „Willful Women: Feminism and a History of Will“ nachging.[9] Sie gab 2015 die Keynote der jährlichen Tagung der National Women’s Studies Association.[10] Ihr Blog, den sie weiterhin updatet, heißt feministkilljoys.[11][12]

Ahmed lebt mit ihrer Partnerin, der Soziologieprofessorin Sarah Franklin[13], in einem kleinen Dorf in Cambridgeshire.[14]

Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sara Ahmed wurde wiederholt als ausgezeichnete Autorin beschrieben. Eine Reviewerin ihrer Arbeit kommentierte folgendermaßen: „Few academic writers working in the UK context today can match Sara Ahmed in her prolific output, and fewer still can maintain the consistently high level of her theoretical explorations.“[15] („Wenige akademische Autoren im Kontext des Vereinigten Königreichs können Sara Ahmed in Sachen Output das Wasser reichen, noch weniger können das konsistent hohe Level ihrer theoretischen Ausführungen erreichen.“)

Ahmed hat eine Reihe von Monographien geschrieben:[16]

  • Differences that Matter: Feminist Theory and Postmodernism. 1998.
  • Strange Encounters: Embodied Others in Post-Coloniality. 2000.
  • The Cultural Politics of Emotion. 2004, 2. Auflage 2014.
  • Queer Phenomenology: Orientations, Objects, Others. 2006.
  • The Promise of Happiness. 2010.
    • deutsch: Das Glücksversprechen: eine feministische Kulturkritik. Unrast, 2018.
  • Vithetenus Hegemoni. 2011. (Schwedisch. Englische Übersetzung: The Hegemony of Whiteness)
  • On Being Included: Racism and Diversity in Institutional Life. 2012.
  • Willful Subjects. 2014.
    • deutsch: Eigenwillige Subjekte: Eigenwilligkeit als Politik des Ungehorsams. Unrast, 2021.
  • Living a Feminist Life. 2017.
  • What's the Use: On the Uses of Use. 2019.
  • Complaint! 2022.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ahmed, Sara, 1969–. Library of Congress, abgerufen am 16. Januar 2015: „data sheet (Ahmed, Sara; b. 08-30-69)“
  2. Katy Sian: Conversations in Postcolonial Thought. Palgrave, London 2014, ISBN 978-1-137-46565-8, S. 17–18.
  3. Differences That Matter. 1998;.
  4. People – Centre for Gender and Womens' Studies, Lancaster University, UK. Archiviert vom Original am 1. November 2016; abgerufen am 26. September 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lancaster.ac.uk
  5. Centre for Feminist Research. Abgerufen am 26. September 2016.
  6. London university professor quits over sexual harassment of female students by staff. Abgerufen am 21. Januar 2017.
  7. Sara Ahmed: Feministkilljoys.
  8. Spring Newsletter 2009. (PDF)
  9. Cambridge Gender Studies.
  10. Anson Koch-Rein: NWSA Conference 2015. 9. November 2015, archiviert vom Original am 14. Oktober 2016; abgerufen am 22. September 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ansonkochrein.wordpress.com
  11. Sara Ahmed: feministkilljoys. wordpress.org, abgerufen am 16. März 2017.
  12. Sara Ahmed: Out and About. wordpress.org, abgerufen am 16. März 2017.
  13. Professor Sarah Franklin | Christs College Cambridge. Abgerufen am 5. Juli 2020.
  14. Bio. Abgerufen am 5. Juli 2020 (amerikanisches Englisch).
  15. Margrit Shildrick: Review, Queer Phenomenology. In: International Journal of Philosophical Studies. 17. Jahrgang, Nr. 4, 2009.
  16. Books. Abgerufen am 5. Juli 2020 (amerikanisches Englisch).
  17. Katrin Gottschalk: „Dass Feminismus glücklich macht, war nie der Punkt“. In: Die Tageszeitung: taz. 29. Juni 2018, ISSN 0931-9085, S. 11 (taz.de [abgerufen am 29. Juni 2018]).