Schildzecken

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Schildzecken

Weibliche Ixodes hexagonus (4 mm)

Systematik
Unterstamm: Kieferklauenträger (Chelicerata)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Unterklasse: Milben (Acari)
Überordnung: Parasitiformes
Ordnung: Zecken (Ixodida)
Familie: Schildzecken
Wissenschaftlicher Name
Ixodidae
Murray, 1877

Die Schildzecken (Ixodidae) gehören zu den Milben. Sie zeichnen sich durch eine lederartig dehnbare Haut aus und sind temporäre Ektoparasiten.

Gegenüber den Lederzecken unterscheiden sie sich in einer Reihe von gut abgrenzbaren Merkmalen. Sie besitzen eine harte Außenhaut und einen am Bruststück sitzenden besonders verstärkten Hautbereich, den Schild (Scutum). Bei Männchen kann er die ganze Zecke bedecken, bei Weibchen ist er oft nur klein und unscheinbar ausgebildet. Von diesem Merkmal leitet sich auch der Name der Familie ab.

Schildzecken kommen weltweit vor und sind auch in Mitteleuropa die am weitesten verbreitete Zeckenfamilie. Sie halten sich vermehrt im Freien, besonders in Wiesen mit hohem Grasbestand auf. Daher suchen sie helle feuchte Plätze auf, um sich durch direkten Kontakt an den Wirt zu heften.

Der bekannteste europäische Vertreter ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Bei der Wirtswahl sind Zecken nicht auf einen speziellen Wirt beschränkt, sondern können alle Wirbeltiere (Reptilien, Vögel, Säugetiere) befallen. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass Zecken sich vornehmlich von Proteinen, wie Hämoglobin, Albumin, Globulin und Lipiden wie Cholesterin ernähren, die bei allen Wirbeltieren ähnlich sind. Manche Arten benötigen nur einen Wirt, während andere bis zu drei Wirtswechsel in ihrer Entwicklung durchmachen. Bei manchen Ixodes-Arten sind die ausgewachsenen Männchen nicht mehr auf eine Blutmahlzeit angewiesen.

Schildzecken als Krankheitsüberträger

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Als Blutsauger können Schildzecken auch diverse Krankheiten übertragen, siehe ausführlicher unter Zecken bzw. Zeckenstich.

Schildzecken der Gattung Hyalomma sind vor allem Parasiten von Huftieren. Sie übertragen u. a. das von einem Virus ausgelöste, hämorrhagische Krim-Kongo-Fieber (CCHF), welches große Epidemien unter Menschen und Huftieren verursachen kann.

Die Holzböcke übertragen vor allem Borreliose, seltener Babesiose und FSME. Die in den wärmeren Gebieten Europas häufige, in Deutschland jedoch nur in wärmeren Gegenden wie dem Oberrheingraben vorkommende Schafzecke (Dermacentor marginatus) überträgt Q-Fieber, Tularämie, Hundebabesiose, das Rocky-Mountain-Fleckfieber und Rinderanaplasmose. Die Schafzecke fällt durch eine bunt schillernde, emailartige Färbung auf.

Die „Lone Star Tick“ (Amblyomma americanum) kommt vor allem in feuchten Wäldern im Süden der USA vor (Texas und Staaten etwas weiter nördlich) und überträgt hauptsächlich das Rocky-Mountain-Fleckfieber, die Hundebabesiose und die Lyme-Borreliose (Southern Tick-Associated Rash Illness).

Gattungen und Arten

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Die Schildzecken sind in 14 Gattungen mit über 700 Arten aufgeteilt:[1]

  • Hans-Peter Wirtz: Zecken als Krankheitsüberträger. Was tun bei einem Stich? In: Biologie in unserer Zeit. Band 31, Nr. 4, 2001, ISSN 0045-205X, S. 229–238.
  • G. V. Kolonin: Fauna of Ixodid ticks of the world (Acari, Ixodidae). Moskau 2009. Die Publikation enthält zahlreiche Verbreitungskarten zu den verschiedenen Arten der Schildzecken.

Einzelnachweise

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  1. Alberto A. Guglielmone u. a.: The Argasidae, Ixodidae and Nuttalliellidae (Acari: Ixodida) of the world: a list of valid species names. In: Zootaxa. Nr. 2528, 2010, ISSN 1175-5326, S. 1–28.
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