Schwedenmühle (Anklam)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Schwedenmühle, eine im Jahr 1726 erbaute Holländerwindmühle, besteht aus einem achteckigen Turm auf einem eingeschossigen Fachwerkbau. Sie diente während der fast 100-jährigen Teilung der Stadt Anklam als Rathaus des nördlich der Peene gelegenen schwedischen Teils der Stadt.

Schwedenmühle (Anklam)

Schwedenmühle (Anklam)
Schwedenmühle (Anklam)

Schwedenmühle (Anklam)

Lage und Geschichte
Schwedenmühle (Anklam) (Mecklenburg-Vorpommern)
Schwedenmühle (Anklam) (Mecklenburg-Vorpommern)
Koordinaten 53° 51′ 41″ N, 13° 41′ 18″ OKoordinaten: 53° 51′ 41″ N, 13° 41′ 18″ O
Standort Anklam
Erbaut 1726
Stillgelegt 1908 durch Motormühle ersetzt
Zustand Helm und Umgang nicht erhalten
Technik
Nutzung Vereinshaus
Windmühlentyp Holländerwindmühle
Flügelart Jalousienflügel
Anzahl Flügel 4
Nachführung Hilfswindrad (Windrose)
Website https://www.muehlenverein-mv.de/muehlenstandorte/vorpommern-ruegen/schwedenmuehle-anklam

Der so genannte Mühlenberg auf dem Anklamer Peendamm wurde 1726 vom Müller Christian Pape gepachtet, um dort die erste Anklamer Holländerwindmühle zu errichten.

Schwedenmühle um 1871; Aufnahme von Jacob Reichard

Die Mühle trägt in der Stadtgeschichte die Namen „Wesselsche Mühle“ nach ihrem Besitzer ab 1872 oder „Schwedenmühle“. Dieser Name beruht auf ihrer Geschichte als schwedisches Rathaus. Von 1720 bis 1815 bildete die Peene die Grenze zwischen Schweden und Preußen. Der kleine nördliche Teil der Stadt, der Peendamm, war schwedisch. Die damals neue Mühle war das repräsentativste Gebäude auf dem Peendamm, so dass es als schwedisches Rathaus und Gerichtsstube diente. 1908 errichtete der Müller auf dem Hof des Grundstücks eine Motormühle. 1922 wurde die Windmühle vollständig stillgelegt. Bis 1958 mussten nacheinander Flügel, Helm und Umgang wegen Baufälligkeit entfernt werden.

Seit 2006 bemüht sich ein Verein um die Rettung der Mühle. Mit Mitteln des Landesamts für Denkmalpflege, der Hansestadt Anklam und privater Spenden gelang eine Notsicherung. Im Jahr 2024 hat die Stadt die denkmalgeschützte Mühle über einen Erbbauvertrag erworben, um sie in die Pläne zur Stadtteilentwicklung des so genannten „Schwedenviertels“ einzubeziehen[1].

Bei der Mühle handelt sich um einen so genannten Hausholländer, bei dem sich der Mühlenturm aus dem Dach eines Wohnhauses in der Straßenfront erhebt. 1880 wurde eine sogenannte Windrose montiert, ein kleineres Windrad, welches den Mühlenkopf eigenständig in den Wind drehte und so viel Muskelkraft sparte.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. [Nordkurier vom 3.5.2024: „Stadt übernimmt Vertrag für Anklamer Schwedenmühle“]