Schweizerischer Lehrerinnenverein

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Der Schweizerische Lehrerinnenverein (SLiV) war eine 1893 gegründeter Interessenverband für Lehrerinnen in der Schweiz.[1] Der Verein wurde 1989 Kollektivmitglied des Dachverbandes Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH) und 1994 als Verein aufgelöst.

Der Verein bestand aus den Sektionen (Stand 1954): Aargau, Baselland, Baselstadt, Bern, Biel, Bienne, Burgdorf, Büren-Aarberg, Emmental, Fraubrunnen, Freiburg, Ober-Aargau, Oberland, Schaffhausen, Solothurn, St. Gallen, Thun, Tessin, Thurgau und Zürich.

Tätigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein sollte insbesondere der Verbesserung der sozialen Sicherheit der Lehrerinnen dienen: Er half bei der Stellensuche von weiblichen Lehrpersonen, organisierte Weiterbildungskurse, engagierte sich für gleiche Löhne für Lehrerinnen und Lehrer und für die Zulassung von Frauen in den Schulbehörden, er unterhielt eine Stellenvermittlung, unterstützte alters- und pflegebedürftige Vereinsmitglieder finanziell und baute und unterhielt ein Heim als Alters- und Erholungsheim für Lehrerinnen.

Der Verein ging ab 1896 über seine ursprüngliche Zielsetzung hinaus und wandte sich vermehrt der Frauenrechtsbewegung zu.

Zentralpräsidentinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitbegründerin und Zentralpräsidentin von 1902 bis 1920 war Emma Graf Bern,[2] ihr folgten: Anna Keller Basel 1920 bis 1924, Rosa Göttisheim Basel 1924 bis 1932, Martha Schmid Zürich 1932 bis 1940, Emma Eichenberger Zürich 1940 bis 1950, Elsa Reber St. Gallen 1950 bis 1962, Dora Hug Bern 1962 bis 1971, Agnes Liebi Bern 1971 bis 1978, Marianne Vollenweider Zürich 1978 bis 1982, Helen Lüthi Burgdorf 1982 bis 1989?.

Von 1920 bis 1932 wurde das Sekretariat des Vereins von Georgine Gerhard in Basel geführt, wo sich der damalige Sitz des Vereins befand.[3] Als 1932 die Sektion Zürich das geschäftsleitende Büro des Lehrerinnenvereins übernahm, versah Emma Eichenberger das Amt einer der beiden Schriftführerinnen und wurde später Vize- und Zentralpräsidentin.

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Maria Linder: Lesestörungen bei normalbegabten Kindern, 1962

Die Akten des Vereins befinden sich im Gosteli-Archiv.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jubiläumsschrift 20 Jahre Lehrerinnenverein, 1913.
  • Rosa Göttisheim: 40 Jahre Schweizerischer Lehrerinnenverein, E. Eichenberger, Zürich 1933
  • Maria Linder: Lesestörungen bei normalbegabten Kindern. Schweizerischer Lehrerinnen- und Lehrerverein, Zürich 1962
  • Gertrud Hofer-Werner, Agnes Liebi, Elisabeth Lenhardt: Feier zur Ehrung von Elisabeth Lenhardt. Schweizerischer Lehrerinnenverein, Zürich 1973[6]
  • Rita Peter: Die Legende von dem Mistelzweig. Holzschnitte von Hanns Studer. Schweizerischer Lehrerinnen- und Lehrerverein, Zürich 1978
  • Anna Bähler: «Was sie wollten, das wollten sie stark und ganz.» Geschichte des Schweizerischen Lehrerinnenvereins. Schweizerischer Lehrerinnenverein, Bern 1992.
  • Stadtgeschichte Basel, 2019–2021: Maria Gundrum (1868–1941), Gründerin und Präsidentin der Sektion Basel des Lehrerinnenvereins

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise, Fussnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1900. Sektionen des Schweizerischer Lehrerinnen-Verein
  2. Sonderheft zum Tode von Fräulein Dr. Emma Graf. Schweizerische Lehrerinnenzeitung Band 31 (1926-1927): Ansprache der Präsidentin des Schweizerischen Lehrerinnenvereins, Frl. Göttisheim
  3. Jahresbericht des Schweizerischen Lehrerinnenvereins erstattet an der XVI. Delegiertenversammlung, Freitag, 26. Juni 1931, in der Frauen-Union zu Basel
  4. Die Schweizerische Lehrerinnen-Zeitung (Memento vom 2. Januar 2015 im Internet Archive) auf der Website der Schweizerischen Nationalbibliothek
  5. Gosteli Stiftung.ch
  6. Schweizerische Lehrerinnenzeitung 1973, Heft 9