Sebastian von Maillard

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Sebastian von Maillard

Sebastian von Maillard (* 30. Oktober 1746 in Lunéville; † 19. Dezember 1822[1] in Wien) war ein kaiserlicher Feldmarschallleutnant der Habsburgermonarchie.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Maillards Vater war Leibarzt von Stanislaus I. Leszczyński. Um 1762 trat er in den großherzoglich-toskanischen Militärdienst und wurde 1772 als Oberleutnant in das Ingenieurkorps des kaiserlichen Heeres übernommen. Nach dem Studium der Militäringenieurkunst wurde er Professor der Militärarchitektur an der Wiener Ingenieurakademie.

Er war Johann d’Arnal bei seiner Feuermühlmaschine behilflich und verfasste 1784 Mémoires sur la théorie des machines à feu, wofür er einen, von der kaiserlich russischen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg ausgesetzten, Ehrenpreis erhielt und auf Vorschlag von Johann Albrecht Euler zum korrespondierenden Mitglied dieser Akademie ernannt wurde. 1785 wurde er zum Hauptmann befördert.

Im Türkenkrieg 1789 wurde er dem Belagerungskorps von Belgrad zugeteilt und erhielt vom Feldzeugmeister, dem Fürsten Charles Joseph de Ligne eine Belobigung. 1794 leitete er die Verteidigung von Maastricht, das sich erst ergab, als 2000 Häuser in Schutt und Asche lagen. Friedrich von Hessen-Kassel (1747–1837) lobte ihn darauf beim Kaiser. 1795 erhielt er von Kaiser Franz II. den Auftrag, einen Kanal von Schottwien nach Wien zu nivellieren, dessen Ausführung und Verlauf nach einer Studienreise nach England, wo er britische Kanäle kennenlernte, wesentlich verändert wurde. Von 1797 bis 1799 leitete er den Bau dieses zuerst „Wiener Kanal“ genannten Wasserweges, des heutigen Wiener Neustädter Kanals. Die Fertigstellung des Wiener Neustädter Kanals erfolgte unter der Leitung von Josef Schemerl.

1804 wurde er auswärtiges Mitglied der Königlich böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften in Prag.[2] Seit 1788 war er korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg.[3]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wiener Geschichtsblätter, Band 37, S. 165: „entgegen Wurzbach und Poggendorf gestorben 19. Dezember 1822, Seilerstätte 804“
  2. Streffleurs militärische Zeitschrift, Ausgaben 10-12, S. 94f
  3. Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724. Sebastian Maillard. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 4. Oktober 2015 (russisch).