Seebuck

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Seebuck

Feldberg (links) und Seebuck (rechts), dazwischen das Grüble; gesehen vom Belchen

Höhe 1448 m ü. NHN
Lage Baden-Württemberg, Deutschland
Gebirge Schwarzwald
Dominanz 0,65 km
Schartenhöhe 29 m ↓ Grüble
Koordinaten 47° 51′ 52″ N, 8° 1′ 20″ OKoordinaten: 47° 51′ 52″ N, 8° 1′ 20″ O
Seebuck (Baden-Württemberg)
Seebuck (Baden-Württemberg)
Besonderheiten Feldbergturm (AT)
pd4
fd1
Seebuck von Nordwesten aus dem Grüble
Sebuck von Südosten
Seebuck von Nordosten

Der Seebuck ist mit einer Höhe von 1448,2 m ü. NHN[1] nach dem Feldberg der zweithöchste[2] Gipfel im Schwarzwald, Baden-Württemberg (Deutschland).

Geographie

Der Berg befindet sich im Südschwarzwald direkt südöstlich des Feldbergs, dem sein Gipfel bisweilen zugerechnet wird, weil es sich bei beiden Bergen um jeweils einen Teil des gleichen, lediglich durch eine flache Senke (Grüble oder Feldbergsattel) getrennten Höhenzugs handelt.

Der Seebuck fällt nach Osten steil zum Feldsee ab, der vom Seebach durchflossen wird, der später Gutach und dann Wutach genannt wird. Der an dem steilen Hang vom Gipfelbereich zum Feldsee hinabführende „Felsenweg“ ist nur für trittsichere Wanderer mit festem Schuhwerk geeignet, jedoch durch seine abwechslungsreiche Wegführung und die Ausblicke auf den in der Tiefe gelegenen Feldsee sehr attraktiv.

Tourismus

Feldbergturm

Auf dem Seebuck befindet sich der Feldbergturm, ein ehemaliger Funkturm, der als Aussichtsturm dient und seit 2013 ein Schinkenmuseum beherbergt.[3]

Sommer

Der Berg ist ein beliebtes Ziel für Ausflügler. Der Parkplatz am Fuße des Seebucks ist Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen auf den nahen Höhenrücken (Richtung Feldberg, Stübenwasen und Notschrei, Richtung Toter Mann, zum Herzogenhorn oder nach Hinterzarten) bzw. in die angrenzenden Täler (Menzenschwander Tal, Wiesental, St. Wilhelmer Tal, Zastler Tal).

Wintersport

Neben Wanderwegen, Fahrradwegen und Schneeschuhrouten bietet er vielfältige Wintersportmöglichkeiten. Auf dem Seebuck gibt es diverse Skipisten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade für Anfänger und Fortgeschrittene. Fünf Lifte erleichtern den Aufstieg. Im Einzelnen sind dies - vom Parkplatz aus gesehen - von rechts nach links: ein älterer Zweier-Sessellift (am Waldrand am nordöstlichen Ende der Piste), ein moderner Sechser-Sessellift mit Wetterschutz und ein Tellerschlepplift. Ein weiterer Schlepplift, der Zeigerlift, ermöglicht das Auffahren ins Skigebiet am Seebuck von der Bundesstraße 317. Der Zeigerlift ist auch die Liftverbindung zwischen Grafenmatt und Seebuck. Seit dem Winter 2005/2006 können Pistenbenutzer über eine hölzerne Skibrücke auf die Pisten südlich der B 317 wechseln, ohne das Wintersportgerät abzuschnallen. Bei ausreichender Schneehöhe wird ein Funpark eingerichtet, in welchem vor allem Snowboarder akrobatische Sprünge üben können. Dort fanden von 17. bis 19. März 2006 die Deutschen Snowboard-Meisterschaften statt.[4][5]

Der 6er-Sessellift wird im Sommer mit Kabinen ausgerüstet, die 8 Personen fassen. In der Talstation der Bahn befinden sich neben Garagen für Pistenraupen und Motorschlitten, den technischen Einrichtungen und Sanitäranlagen auch Kassen, ein Skiservice und ein Sanitätsraum der Bergwacht Schwarzwald. Unterhalb des alten Fernsehturms unterhält die Bergwacht Freiburg die Bergrettungswache Feldberg-Seebuck. Sie ist an Wochenenden und Feiertagen durchgehend besetzt und ist für den Bergrettungsdienst am Seebuck und Feldberggebiet zuständig.

Am Fuß des Seebucks, gegenüber von dem großen Hotelkomplex Feldberger Hof, befindet sich seit 2006 die „Freestyle-Runde Feldberg“, eine 1,7 km lange Loipe (klassisch und Skating, leicht). Durch die Südflanken des Seebucks verläuft auch die Verbindungsloipe vom Feldberger Hof zur Todtnauer Hütte und zur Stübenwasenspur (Teil des Fernskiwanderwegs Schonach - Belchen, klassisch und Skating, schwer).

Kultur

Bismarckdenkmal auf dem Seebuck

Im Gipfelbereich des Seebuck am Rande des Feldseekessels befindet sich ein aus Bruchsteinen errichtetes Bismarckdenkmal mit einem Bildnismedaillion, das zwischen 1895 und 1896 von Fridolin Dietsche geschaffen wurde.[6] Gegossen wurde das Relief von Wilhelm Pelargus in Stuttgart, die erste Skizze stammte vom Karlsruher Professor Karl Gagel (1861–1916).[7][8] Zur Einweihung am 4. Oktober 1896 sandte das Komitee für die Errichtung des Denkmals Otto von Bismarck ein Telegramm. Seine Antwort wurde in der Freiburger Zeitung abgedruckt:

„Ich bin sehr dankbar für die hohe Ehre, die mir mit der Errichtung des Denkmals gerade auf dem Feldberge erwiesen wird und habe aus früheren Besuchen des schönen badischen Landes die anschauliche Erinnerung des Schwarzwalds“

Otto von Bismarck[9]

Die Feierlichkeiten selbst wurden mit einem Festbankett am Vorabend sowie einem offiziellen Festessen am Tag der Eröffnung zelebriert. Um den Ansturm an Festgästen zu begegnen, verkehrte auf der Höllentalbahn ein Sonderzug von Freiburg nach Titisee.[10]

Ab September 2009 wurde das Denkmal saniert, nachdem dies zuletzt elf Jahre zuvor geschehen war.[11]

Am Rande des großen Parkplatzes am Fuß des Seebucks (beim Feldberger Hof) wurde ein Naturschutzzentrum für den Südschwarzwald erbaut, das Haus der Natur. Etwas unterhalb davon befindet sich oberhalb der Bundesstraße die höchstgelegene Kirche Deutschlands: Die katholische Pfarrkirche Verklärung Christi.

Einzelnachweise

  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. www.badische-seiten.de: Seebuck, abgerufen am 25. Januar 2011. Wird der Baldenweger Buck mitgezählt, ist der Seebuck dritthöchster Gipfel.
  3. [1], abgerufen am 22. Juli 2013
  4. Snowboard: : Tolle Titelkämpfe, suedkurier.de, 20. März 2006, abgerufen am 9. März 2013
  5. Snowboard Verband Deutschland (SVD) - Wettkampfergebnisse: National Championships, Feldberg (GER), 17. März 2006, abgerufen am 9. März 2013
  6. Heinz Schmitt (Hrsg.): Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715–1945. 2 Auflage, Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs 7, Karlsruhe 1989, ISBN 3-7617-0264-7
  7. karlsruhe.de: Geschichte: Künstler Karl Gagel vor 150 Jahren geboren, Stadtzeitung vom 18. Februar 2011, Zugriff am 17. Juli 2011
  8. Artikel in der Freiburger Zeitung vom 6. Oktober 1896, Zugriff am 17. Juli 2011
  9. Freiburger Zeitung vom 7. Oktober 1896, Zugriff am 30. Dezember 2010
  10. Ankündigung in der Freiburger Zeitung vom 2. Oktober 1896, Zugriff am 8. Januar 2011
  11. badische-zeitung.de: Feldberg: Kein Blick auf Bismarck, 26. September 2009, Zugriff am 30. Mai 2010
Commons: Feldbergturm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien