Sengbusch (Adelsgeschlecht)

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Wappen derer von Sengbusch

Sengbusch, lettisch Zengbušs, ist der Name einer ursprünglich aus Mecklenburg stammenden deutschbaltischen Familie, die 1796 in den Reichsadelstand erhoben wurde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Familie ist mit dem Bauer in Rethwisch und Bartenshagen, Ernst Sengebusch († 1683) urkundlich zuerst 1655 in Mecklenburg nachgewiesen. Mit diesem beginnt auch die Stammreihe des Geschlechts. Es ist nicht auszuschließen, dass davor ein Zusammenhang mit dem lothringischen Ort Sengbusch/Seingbouse bestand.[1] In der Kirche von Kessin ist der Grabstein von Hans Sengbusch († 1728) erhalten.[2] Cord Sengbusch (* 1700, getauft in der Dorfkirche Berendshagen; † 1763) kam vor 1725 ins Baltikum, wurde in Riga als Schneidermeister und Tuchhändler ansässig und Ältermann der Kleinen Gilde.

Sein Sohn Alexander Gottschalk von Sengbusch (1731–1800) wurde ein erfolgreicher Kaufmann und Bürgermeister von Riga. Er wurde mit Diplom vom 28. November 1796 von Kaiser Franz II. in Wien in den Reichsadelsstand erhoben. Seine Firma A. G. Sengbusch entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einem der größten Handelshäuser in Riga.

1816 und 1854 erhielten Mitglieder der Familie den russischen Adel. Die Familie erwarb Landbesitz auf Ösel; die Brüder Konrad († 1913) und Johannes von Sengbusch wurden 1879 bzw. 1892 in die Oeselsche Ritterschaft aufgenommen.[3]

Wilhelm von Sengbusch (1802–1880) war mit Katharina Juliane Lamprecht (1812–1856) verheiratet, einer Stieftochter von Friedrich Wilhelm Brederlo, und wurde Erbe und Kustos seiner Kunstsammlung.

Als Folge des Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrages wurde die Familie von Sengbusch aus dem Baltikum zwangsausgesiedelt. Sieben Bilder der ihnen gehörenden Sammlung durften sie mitnehmen. Unmittelbar anschließend wurde der in Riga verbliebene Rest der Sammlung durch die lettische Regierung unter Kārlis Ulmanis verstaatlicht.

Besitzungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herrenhaus Launekaln (2001)

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 1796 verliehene Wappen zeigt in einem blauen Schild einen linken goldenen Schrägbalken, auf beiden Seiten begleitet von einem sechsstrahligen goldenen Stern. Als Helmzier dient ein goldener sechsstrahliger Stern zwischen zwei blauen Straußenfedern. Die Helmdecken sind blau und gold.

Namensträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sengbusch (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Startseite. In: von-sengbusch.de. (Familien-Website).
  • Familienarchiv: Perekond Sengbusch. Europeana, abgerufen am 20. November 2015.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutschbaltisches biographisches Lexikon 1710–1960. Hrsg. von Wilhelm Lenz. Böhlau, Köln/Wien 1970. S. 725
  2. Friedrich Schlie: Die Amtsgerichtsbezirke Rostock, Ribnitz, Sülze-Marlow, Tessin, Laage, Gnoien, Dargun, Neukalen. In: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. Band I. Schwerin 1896, S. 300.
  3. Der Genealoge der Oeselschen Ritterschaft - Verband der Baltischen Ritterschaften e.V. In: baltische-ritterschaften-de.de. Abgerufen am 24. Februar 2022.
  4. LKOK nr.3/1808 : Sengbusch, Johannes. In: lkok.com. Abgerufen am 24. Februar 2022.