Sixtus O’Connor

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Pater Richard J. (Sixtus) O’Connor OFM (* 15. März 1909 in Oxford, New York; † 10. Juli 1983 in Loudonville, New York) war Priester und während des Nürnberger Prozesses gegen die Hauptkriegsverbrecher Seelsorger der katholischen Gefängnisinsassen.[1] [2]

Leben

O’Connor besuchte das St. Bonaventure College in Allegany, New York. Am 19. August 1929 schloss er sich in Paterson/NY dem Franziskanerorden an. 1930 legte er die zeitlichen, 1933 die ewigen Ordensgelübde ab.

Seinen Bachelor und den Mastertitel erwarb er an der St. Bonaventure University. Am 12. Juni 1934 wurde er zum Priester geweiht. Ab 1935 studierte er auch in Deutschland Philosophie an den Universitäten von München und Bonn, bis ihn der Zweite Weltkrieg zur Rückkehr in die USA zwang. 1939 - 1943 hatte er eine Stelle als außerordentlicher Professor für Philosophie am Siena College Loudonville/NY inne. 1943 wurde er Militärkaplan bei der 11. Armored Division der 3. Armee unter General George S. Patton. Später im Krieg diente er der 1. Infantrie in gleicher Funktion.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde O’Connor zusammen mit dem evang.-luth. Geistlichen Henry F. Gerecke mit der Seelsorge an den Gefangenen des Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozesses beauftragt, da er, aufgrund seiner Studienjahre in Deutschland, flüssig Deutsch sprach. Diese schwere Aufgabe meisterte P. O’Connor in kluger und einfühlsamer Weise zu aller Zufriedenheit.[3][4]

Nach diesem Auftrag kehrte O’Connor an das St. Bonaventure College zurück und lehrte dort von 1947 - 1950 Philosophie und Deutsch.[5] Die folgenden Jahre war er Guardian und gab Philosophie am St. Stephens Seminary in Croghan/NY. Von 1953 an war er schließlich Professor am Siena College/NY. Dort war er 1963/1964 Vorsitzender der Philosophieabteilung und von 1956 bis 1964 Vizepräsident des Colleges. Er war Vikar des Franziskanerklosters.

Im Laufe seines Ordenslebens trug er zunächst den Namen Sixtus O’Connor (so, während des Nürnberger Prozesses) und später Richard J. O’Connor. Er hat nichts Schriftliches über seine Tätigkeit in Nürnberg hinterlassen.[6]

P. Richard J. O’Connor starb am 10. Juli 1983 im New Siena Kloster/NY und wurde auf dem St Agnes Friedhof, Menands/NY beigesetzt.

Mitgliedschaften

  • Catholic Philosophy Association
  • Society of Medieval and Renaissance Philosophy
  • ROTC (Reserve Officer Training Corps) Scholarship Committee

Quellen

  1. Dafür und für den Lebenslauf: Nachruf in Schenectady Gazette 12. Juli 1983
  2. Dafür und für den Lebenslauf: Nachruf auf http://www.hnp.org/who/deceased_members_bio.cfm?e_id=417
  3. Für die US Seite: Gefängniskommandant Burten C. Andrus zitiert in: William J. Hourihan: U.S. Army Chaplain Ministry to German War Criminals at Nuremberg, 1945 - 1946. online, S.6 (PDF; 151 kB)
  4. Für die deutsche Seite: Gefängnisinsasse F. X. Schwarz (ehemaliger Nazi-Schatzmeister), zitiert in John E. Dolibois: Pattern of Circles: An Ambassador´s Story. S. 167.
  5. St. Bonaventure facility list: http://web.sbu.edu/friedsam/archieves/Biographies/faculty/htm.
  6. William J. Hourihan: U.S. Army Chaplain Ministry... online, S.8 (PDF; 151 kB).