Smart Shopper

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Smart Shopper (deutsch „schlauer Käufer“) ist der Scheinanglizismus im Handel für Kunden, die maximale Produktqualität/Dienstleistungsqualität zu minimalem Preis nachfragen.

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Smart Shopper“ ist ein Scheinanglizismus, denn der Smartshop ist im englischsprachigen Raum ein Laden, der weiche Drogen verkauft. Die Betonung liegt deshalb auf „Shopper“ als Lehnwort aus dem „Shopping“ für den Einkaufsbummel.

Es gibt drei verschiedene Kategorien von Konsumenten, die Qualitätskäufer, die Schnäppchenjäger und die Smart Shopper.[1] Die Qualitätskäufer können es sich leisten, für ihre Einkäufe viel Geld auszugeben, während die Schnäppchenjäger sparen müssen und gezielt nach Angeboten (Schnäppchen wie Sonderangebote) suchen, die ohnehin im unteren Preissegment (Billigsortiment) liegen.[2]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Smart Shopper achtet strikt auf das Preis-Leistungs-Verhältnis von Produkten oder Dienstleistungen. Das aktive Informationsverhalten ist eine wesentliche Komponente des Smart Shopping.[3] Smart Shopper verfügen über ein mittleres Einkommen und versuchen, einerseits möglichst preiswert einzukaufen (etwa Lebensmittel beim Discounter), um andererseits Geld für einen Restaurantbesuch zur Verfügung zu haben.[4] Es handelt sich um informierte und qualitätsbewusste Käufer, die zur Vermeidung kognitiver Dissonanzen günstigste Vertragsbedingungen (Liefer- und Zahlungsbedingungen) anstreben.[5] Smart Shopping dient meist der Befriedigung emotionaler Bedürfnisse und ist weniger auf Ersparnisse ausgerichtet.

Kaufverhalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hinsichtlich seines Kaufverhaltens zeichnet sich der Smart Shopper durch folgende Merkmale aus:[6]

  • Das Budget wird als begrenzt angesehen, so dass Ausgaben für verschiedene Bereiche (Nahrung, Freizeitaktivitäten) aufeinander abgestimmt werden müssen.
  • Einkäufe werden zeitlich und räumlich geplant und sollen schnell und effizient ablaufen. Smart Shopper sind dabei bereit, längere Wege zurückzulegen und während eines Einkaufs auch mehrere Läden aufzusuchen.
  • Anschaffungen können auch zurückgestellt werden, um bessere Kaufzeitpunkte abzuwarten (Rabattaktionen).
  • Die Loyalität zu Läden (Ladentreue; persönliche Präferenz) oder Marken (Markentreue; sachliche Präferenz) ist weniger stark ausgeprägt und wird stets hinterfragt.

Smart Shopper betonen den Wert von hoher Qualität und streben danach, diese zum besten Marktpreis zu erhalten.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alexander Verweyen: Keine Angst vor dem Smart Shopper. Frankfurt am Main, Campus-Verlag 1998, ISBN 3-593-36056-X
  • Allensbacher Berichte, Institut für Demoskopie Allensbach (Hrsg.): WENIGER MARKENBEWUSSTSEIN: Ein Ergebnis der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse, 2003 (PDF)
  • Beatrix Esser: Smart Shopping – Eine theoretische und empirische Analyse des preis-leistungsorientierten Einkaufsverhaltens von Konsumenten, Lohmar-Köln 2002, ISBN 3-89936-030-3

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ulrich Eggert, Wettbewerbliches Umfeld: Konsumenten – Lieferanten – Konkurrenten, 2006, S. 30 ff.
  2. Tobias Lenz, Supply Chain Management und Supply Chain Controlling in internationalen Unternehmen, 2008, S. 48
  3. Ludwig G. Poth/Gudrun S. Poth, Gabler Kompakt-Lexikon Marketing, 2003, S. 462
  4. Tobias Lenz, Supply Chain Management und Supply Chain Controlling in internationalen Unternehmen, 2008, S. 48
  5. Ludwig G. Poth/Gudrun S. Poth, Gabler Kompakt-Lexikon Marketing, 2003, S. 462
  6. Andreas Toth, Die Beziehung zwischen Einkaufserlebnis und Preiszufriedenheit, 2014, S. 57
  7. Joachim Hurth, Angewandte Handelspsychologie, 2006, S. 88