Snappy (Paketverwaltung)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. März 2019 um 17:36 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (Leerzeichen vor Referenz entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Snappy
Basisdaten

Entwickler Canonical
Erscheinungsjahr 2014
Aktuelle Version 2.30[1]
(Vorlage:Datum – die Form mit drei unbenannten Parametern oder anderen einzelnen Zeiteinheiten ist veraltet und wird nicht mehr unterstützt. Bitte gib das Datum einfach im Klartext an.)
Betriebssystem Linux
Programmier­sprache Go
Kategorie Paketverwaltung
Lizenz GPLv3+
snapcraft.io

Snappy ist ein Softwareverteilungssystem und eine Paketverwaltung für Linux-Distributionen. Das von Canonical entwickelte System unterstützt transaktionale Updates und Rollbacks.[2] Es wurde von Canonical für Ubuntu entwickelt und ist mittlerweile für eine große Anzahl von Linux-Distributionen verfügbar.

Unterschied zu herkömmlichen Paketmanagern

Mit apt und anderen Paketmanagern kann der Entwickler einer Software Installationspakete für eine spezifische Distribution erstellen und verbreiten. Um die enorm aufwändige Versorgung vieler hundert Linux-Distributionen zu vermeiden, wird Software jedoch üblicherweise von den jeweiligen Applikations-Betreuern ("Maintainern") der einzelnen Linux-Distributionen gepackt und in die jeweiligen Repositories integriert. Wenn der Anbieter einer Linux-Distribution ("Distro") auf die neue Softwareversion aufmerksam wird oder das Update einer Distribution ansteht (typischerweise alle 6 Monate), kann dieser die neue Softwareversion des Entwicklers übernehmen, für die Distro packen und in das Distributions-Repository einfügen. So kümmern sich die jeweiligen Distro-Maintainer um die vielen Eigenheiten der verschiedenen Linux-Distros (und gegebenenfalls älterer Versionen davon). So vergeht eine recht lange Zeit, bis neue Software oder Updates bei den Linux-Nutzern ankommen.[3]

Snappy umgeht die Notwendigkeit Distributions-spezifischer Installationspakete bzw. Repositories, indem der Software-Entwickler direkt seine Snappy-Pakete erstellt und freigibt. Sie können dann ohne Wartezeit direkt von den Anwendern zahlreicher verschiedener Linux-Distributionen heruntergeladen und verwendet werden; der Mittelsmann "Distribution" zwischen Entwickler und Endanwender entfällt. Ein weiterer wichtiger Unterschied besteht darin, dass herkömmliche Paketmanager bei Installationen und Updates die Abhängigkeit von anderen Paketen prüfen und so die Software tief ins Gesamtsystem integrieren. Im Gegensatz dazu hat ein Snappy-Paket typischerweise alle benötigten Dateien und Abhängigkeiten für die Software dabei und ist dadurch vom Restsystem gut entkoppelt ("Portable Software"); auch ist die Kontaktfläche für Kompatibilitätskonflikte damit minimiert.[2]

Unterstützte Betriebssysteme

Es werden viele Linux-Distributionen unterstützt:[4]

Rezeption und Kritik

Der ArchLinux-Paketbetreuer Kyle Keen kritisierte das Konzept von Snappy und wandte sich prinzipiell gegen eine Softwareverteilung durch die Applikationsentwickler (Upstream-Entwickler) an die Anwender.[5] Linus Torvalds sprach sich dagegen für upstream packaging aus und verwendet es für seine Anwendung Subsurface (AppImage-Pakete).[6][7]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. snapd package in Ubuntu. Abgerufen am 31. Januar 2018 (englisch).
  2. a b Kristian Kißling: Snappy: Ubuntu Core mit neuem Update-System. Linux Magazin, 10. Dezember 2014, abgerufen am 20. Dezember 2014.
  3. Upgrading packaged Ubuntu application unreasonably involves upgrading entire OS Bug #578045 auf bugs.launchpad.net/ubuntu von John King (2010-05-10)
  4. Ferdinand Thommes: Canonical will Snap zum universellen Paketsystem machen. In: pro-linux.de. 15. Juni 2016, abgerufen am 18. Juni 2016.
  5. Moritz Förster: Richtungswechsel: Diskussion um neue Linux-Paketformate. In: heise.de. heise open, 22. Juni 2016, abgerufen am 23. Juni 2016.
  6. This is just very cool. von Linus Torvalds auf google+ "It [up-stream packaging] not only allows for a project to create a complex Linux application (in the case of subsurface, one that uses very recent library versions that many distributions don't even have available yet) that works on multiple distributions, you don't even need to really even install it. Download a file, mark it executable, and run it."
  7. Linus Torvalds on the problems of distro packaging on DebConf 2014