Som (U-Boot)

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Som
Som in Wladiwostok
Som in Wladiwostok
Schiffsdaten
Flagge Russland Russland
Schiffstyp U-Boot
Heimathafen Port Arthur / Libau
Bauwerft Crescent Shipyard, Elizabeth (New Jersey)
Kiellegung 1901
Stapellauf 29. Juni 1904
Verbleib am 10. Mai 1916 gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 19,3 m (Lüa)
Breite 3,58 m
Tiefgang (max.) 2,9 m
Verdrängung aufgetaucht: 105 t
getaucht: 122 t
 
Besatzung 22 Mann (etatmäßige Besatzung)
Einsatzdaten U-Boot
Tauchzeit 15 Stunden
Tauchtiefe, normal 30 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
6 kn (11 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
8,5 kn (16 km/h)
Fulton im Bau

Die Som (russisch Сомъ, dt. Wels) war das Typboot der in Sankt Petersburg gebauten gleichnamigen U-Boot-Klasse der Kaiserlich Russischen Marine.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Electric Boat baute 1901 die von John Philip Holland konstruierte Fulton, den Prototyp der späteren Plunger-Klasse (Holland-VII-Boot). Sie wurde nach dem Erfinder und Schiffbauer Robert Fulton benannt. Holland versuchte, verschiedene ausländische Marinen als Käufer für seine Boote zu gewinnen. Auch der russische Marineattaché besichtigte die Fulton, und ein russischer Marineoffizier nahm an Tauchfahrten teil. Obwohl dieser den Kampfwert des Bootes zunächst eher negativ einschätzte und eine Beschaffung nicht empfahl, änderte sich die Lage durch die sich ankündigende Konfrontation mit Japan im fernen Osten. Nunmehr war die russische Admiralität der Ansicht, dass die Flotte so schnell wie möglich aufgerüstet werden müsse. Dazu wurden Überwasserschiffe und U-Boote bei verschiedenen Werften, hauptsächlich in Großbritannien, Frankreich und den USA, aber auch in Deutschland bestellt. Im Rahmen dieses Flottennotprogramms wurde die Fulton, um diplomatischen Verwicklungen vorzubeugen, heimlich an Deck eines Frachtschiffes teildemontiert und daher offiziell nicht einsatzbereit nach Kronstadt geliefert. Dort wurde sie wieder zusammengebaut und am 29. Juni 1904 als Som vom Stapel gelassen. Anschließend führte die russische Marine mit ihr ausführliche Tests in der Ostsee durch.[1]

Einsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Russisch-Japanischer Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Kriegsausbruch wurde die Som mit der transsibirischen Eisenbahn nach Wladiwostok verlegt und der fernöstlichen U-Boot-Flottille zugeteilt. Im April 1905 war sie einsatzbereit.[2]

Erster Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Som zählte zur Schwarzmeerflotte, später zur Baltischen Flotte. Nach der Kollision mit dem schwedischen Dampfer Ångermanland sank das Boot am 10. Mai 1916 in schwedischen Gewässern in der Ålandsee[3][4] mit der gesamten Besatzung von 18 Mann.

Wrack[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2014 wurde ein U-Boot von den beiden Tauchern Dennis Aasberg und Peter Lindberg der Wracksuchorganisation Ocean X-team mit einem ferngelenkten Tauchroboter entdeckt, bei dem es sich möglicherweise um die Som handelt.[5][6][7] Die Meldung des Funds wurde von Ocean X-team am 27. Juli 2015 bekannt gegeben. Die Luken waren nicht geöffnet; die Überreste der Besatzung befinden sich vermutlich noch an Bord.[8][9][10] Die genaue Position des Wracks wurde noch nicht veröffentlicht, es wurde lediglich angegeben, dass sie sich 1,5 Seemeilen vor der schwedischen Küste, zwischen der Insel Arholma und dem Leuchtturm Svartklubben befinden soll.[11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Norman Polmar, Jurrien Noot: Submarines of the Russian and Soviet Navies, 1718–1990. Naval Institute Press, 1991, S. 46 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Som – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Norman Polmar, Jurrien Noot: Submarines of the Russian and Soviet Navies, 1718–1990. Naval Institute Press, 1991, S. 14 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Norman Polmar, Jurrien Noot: Submarines of the Russian and Soviet Navies, 1718–1990. Naval Institute Press, 1991, S. 20 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Ubåtsfyndet sannolikt från 1916. Dagens Nyheter, 27. Juli 2015 (schwedisch)
  4. Polmar (1991), S. 46.
  5. pressreader.com
  6. Press release 2015-07-27. Ocean X Team
  7. Schwedische Taucher finden russisches U-Boot-Wrack@1@2Vorlage:Toter Link/www.afp.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., AFP, 28. Juli 2015
  8. Främmande ubåt hittad i svenskt vatten. Expressen, 27. Juli 2015 (schwedisch)
  9. Kyrillische Zeichen am Rumpf – Schwedische Taucher finden fremdes U-Boot vor der Küste. Focus online, 28. Juli 2015
  10. Altes kyrillisches Zeichen entdeckt – Forscher sicher: U-Boot vor Schweden ist russisch - und schon 100 Jahre alt. Focus online, 28. Juli 2015
  11. Gustaf Eriksson: Bekräftat: Fyndet är den ryska Catfish-ubåten. In: Aftonbladet. 28. Juli 2015, abgerufen am 3. August 2015 (schwedisch).

Koordinaten: 60° 0′ 0″ N, 18° 55′ 48″ O