St-Louis-du-Louvre

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Saint-Louis-du-Louvre war eine Kirche in Paris, gelegen im heutigen 1. Arrondissement.

Geschichte

Im Jahr 1187 erbaute der Graf Robert I. von Dreux am nördlichen Seineufer, direkt neben einer königlichen Burg, eine Kirche, die er dem heiligen Thomas Becket weihen ließ. Der 1173 heilig gesprochene Erzbischof von Canterbury wurde 1170 von Gefolgsleuten Heinrichs II. Plantagenet ermordet, welcher der ärgste Feind von Roberts älterem Bruder, König Ludwig VII. von Frankreich, war. Der Bauort war dicht bewaldet und wurde umgangssprachlich „Wolfsbau“ (lupara) genannt, wodurch auch die neue Kirche „Saint-Thomas-du-Louvre“ genannt wurde. Neben ihr ließ der Graf auch ein dem heiligen Nikolaus von Myra geweihtes Hospital (hôpital des pauvres écoliers de saint Nicolas) errichten. Im Folgejahr erfolgte die Gründung eines der Kirche unterstellten medizinischen Kollegiums (Collège de Saint-Thomas du Louvre).

In den folgenden Jahrhunderten wurde die Kirche in den ständig wachsenden Palastkomplex des Louvre integriert und lag schließlich am östlichen Ende des Richelieu-Flügels. 1743 wurde hier der Kardinal de Fleury bestattet. Ein Jahr später wurden Kirche und Hospital auf Erlass König Ludwigs XV. zu einer Körperschaft vereint, die nun dem heiligen Ludwig (Ludwig IX. von Frankreich) geweiht wurde. Nach der französischen Revolution 1791 wurde die Kirche von der neuen Pariser Stadtverwaltung an die „Gesellschaft von Personen, der protestantischen Religion“ vermietet. Am 22. Mai 1791 fand hier unter der Leitung des hugenottischen Pastors Paul-Henri Marron der erste protestantische Gottesdienst in der Geschichte von Paris statt. Per Konsulerlass wurde die Kirche am 2. Dezember 1802 auch offiziell der protestantischen Gemeinde als Tempel übergeben.

Doch schon 1806 ließ Kaiser Napoléon Bonaparte die Kirche abreißen, weil sie einer geplanten Verbindung zwischen dem Louvre und dem Jardin des Tuileries im Wege stand.