St.-Marien-Kirche (Bochum)

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St. Marien
St. Marien
Trümmer in der Pfarrkirche St. Marien nach einem Bombenangriff 1943

Die St.-Marien-Kirche ist eine profanierte ehemals katholische Kirche in Bochum-Mitte an der Humboldtstraße. Der Spitzhelm der neogotischen Backstein-Kirche ist etwa 70 Meter hoch. Ihre Lage markiert den Beginn der Westerweiterung der Bochumer Innenstadt. Der Kirchenbau erfolgte 1868–1872 zur Zeit des Kulturkampfes nach einem Entwurf des Architekten Gerhard August Fischer.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche bei einem Großangriff in der Nacht vom 13. auf den 14. Mai 1943, von Pfingstsonntag auf -montag, von Bomben getroffen und brannte aus. Zuletzt wurde das Gebäude am 4. November 1944 getroffen. Im Jahre 1951 entschied man sich, den Wiederaufbau an den Bochumer Architekten Kurt Hubert Vieth zu übertragen. Bei den Arbeiten kam ein Arbeiter ums Leben. Die Kirche wurde am 3. Oktober 1953 wiedergeweiht.

Die Kirche zählt heute zu den von der Strukturreform des Bistums Essen betroffenen Kirchen. Im Mai 2000 wurde kirchenintern bekannt, dass die Kirche abgerissen werden sollte. Das letzte Hochamt in der Pfarrkirche fand am 22. September 2002 statt.[1] Sie wurde im selben Jahr profaniert. Als neue Nutzung wurde die Errichtung eines Seniorenheims angeregt. Die Kirche wurde bereits geschlossen, die Fenster mit Glasmalereien der Glasmalerei Derix ausgebaut und wertvolle Wandmosaike zum großen Teil zerstört. Demgegenüber plädierten unter anderem Kunsthistoriker und viele Gemeindemitglieder für den Erhalt. Unterdessen ist das Gebäude dem Verfall preisgegeben.

Planungen sahen vor, in der Marienkirche bis zum Kulturhauptstadt-Jahr 2010 einen Kammermusiksaal einzurichten.[1]

Auf dem Marienplatz neben der Kirche, derzeit als Parkplatz genutzt, soll bis Frühjahr 2015[veraltet] der Neubau eines Musikzentrums u.a. für die Bochumer Symphoniker entstehen.[2]

Seit 2007 wurde die Kirche als Trainingsstätte der Urbanatix genutzt.[3] Im November 2012 mussten sie diese Proberäume jedoch verlassen, da die ehemalige Kirche Teil des seit April 2013 dort neu entstehenden Musikzentrum Bochum wird.[4]

Einzelnachweise

  1. a b Stadt kauft die Marienkirche bei derwesten.de, 15. Oktober 2008
  2. bochumer-symphonie.de: Bauen wir das Musikzentrum in Bochum!, Zugriff am 14. Februar 2012
  3. WA: „Urbanatix“-Artisten üben in Bochumer Marienkirche,
  4. WAZ: Urbanatix sucht neue Heimat
Commons: St.-Marien-Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Koordinaten: 51° 28′ 38,9″ N, 7° 12′ 53,7″ O