„St.-Ulrichs-Kirche (Rastede)“ – Versionsunterschied

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* [http://www.hs-bremen.de/Deutsch/Seiten.asp?SeitenID=1011 Renovierung der Krypta]
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* [http://www.kulturportalweserems.de/index.php?option=com_content&view=article&id=126:die-st-ulrichs-kirche-und-die-st-annenkrypta&catid=173:oldkatkelebenglauben&Itemid=18 Die St.-Ulrich-Kirche im Kulturportal Weser-Ems]
* [http://www.kulturportalnordwest.de/index.php?option=com_content&view=article&id=126:die-st-ulrichs-kirche-und-die-st-annenkrypta&catid=173:oldkatkelebenglauben&Itemid=18 Die St.-Ulrich-Kirche im Kulturportal Nordwest]


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Version vom 27. Februar 2012, 13:05 Uhr

Die St.-Ulrichs-Kirche ist eine evangelische Kirche in Rastede, Ammerland in der Nähe von Oldenburg.

Gründung

St.-Ulrichs-Kirche und freistehender Glockenturm (rechts)

Die St. Ulrichs-Kirche wurde im Jahr 1059 von Graf Huno von Oldenburg und seiner Gattin Willa zu Ehren des Heiligen Ulrich von Augsburg gegründet. Sie ist damit, nach der Wiefelsteder St.-Johannes-Kirche, die zweitälteste Kirche des Ammerlandes. Geweiht wurde sie am 11. November 1059, auf den Tag 66 Jahre nach der Heiligsprechung ihres Namensgebers. Das Stiftungsjahr der Kirche gilt auch als das Gründungsjahr des Ortes Rastede.

Die romanische Kirche bestand im 11. Jahrhundert lediglich aus einem einfachen turmlosen Bau, dessen Mauern aus Findlingen und Füllstoff zusammengesetzt wurden. Der Kirchturm bereitete der Kirchengemeinde einige Sorgen. Er wurde erstmals im 13. Jahrhundert angebaut und der Versuch endete mit dem Einsturz des Turmes, der Teile der Westwand mitriss. Als Konsequenz bekam das Schiff zur Verstärkung eine Einwölbung und der Eingang wurde auf die Südseite verlegt. Während der Gotik wurden der Vorbau und das Schiff erhöht und die Kirche erhielt Spitzfenster im gotischen Stil. Der Turm fiel jedoch noch einige Male ein und musste immer wieder erneuert werden.

Der niedrigere Glockenturm aus dem 15. Jahrhundert steht separat neben der Kirche. In ihm läuten drei Glocken, die beiden älteren von 1498 und 1522 wurden von Johannes Frese aus Osnabrück gegossen. Die dritte von 1992 goss die Firma Rincker in Sinn.

Nach der Reformation

Am Ende der Reformation war die Kirche in einem miserablen Zustand. Das Dach war schadhaft und die Mauern brüchig, so dass die gesamte Kirche Mitte des 17. Jahrhunderts renoviert werden musste. 1645 stürzte das gesamte Gewölbe ein und zerstörte die Kanzel sowie die Orgel. Die Seitenmauer wurden durch das Gewicht des Gewölbes auseinander gedrückt, so dass auch die Strebepfeiler an den Außenwänden das Unglück nicht aufhalten konnten.

Die Krypta

Unter dem Gebäude entstand schon zur Zeit der Gründung eine Krypta, die nach dem Vorbild der Ostkrypta des Bremer Doms angefertigt wurde. Sie besteht aus vier Säulen mit typisch frühromanischen Würfelkapitellen am oberen Ende, die über ein Kreuzgratgewölbe miteinander verbunden sind. Die Krypta ist nicht nur der älteste erhaltene Kirchenraum des Oldenburger Landes, sondern auch die einzige ihrer Art im ehemaligen Regierungsbezirk Weser-Ems. Im Gegensatz zur gestifteten Kirche blieb die Krypta bis zum Schenkungsdekret von König Friedrich V. von Dänemark im Jahre 1762 in gräflichem bzw. königlichem Besitz.

Bis ins 18. Jahrhundert diente die jetzige Krypta, im Hochmittelalter St.-Annen-Kapelle genannt, als Grablege. Aus dieser Zeit stammen die beiden Weihekreuze, die heute noch die Wände der Krypta zieren. Nach dem Abriss der ehemaligen Klosterkirche St. Marien des Klosters Rastede und der Umbettung einiger sterblicher Überreste (u. a. Graf Moritz von Oldenburg; vermutlich auch Graf Huno und seine Gattin) wurde sie zum Grabgewölbe umfunktioniert. Noch heute kann man den barocken Sandstein-Sarkophag besichtigen, in dem der Leichnam von Sophie Eleonore von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck (* 1659; † 1744) beigesetzt wurde. Bis 1948 standen in den Räumen noch die Särge fünf weiterer Verstorbener. Diese wurden jedoch bedauerlicherweise zerhackt und samt Gebeinen und Grabgewändern in einen Seitenstollen eingemauert. Erst in den 1990er Jahren wurde dieser Teil wieder freigelegt, so dass im Zuge einer Komplett-Renovierung der Krypta in den Jahren 2001 und 2002 diese Überreste in einem eigens dafür geschaffenen Ossarium erneut bestattet wurden.

Literatur

  • Michael Kusch: Die St. Ulrichs-Kirche zu Rastede und ihre Krypta in Rasteder Archivbote, Sonderausgabe Dezember 1991, Isensee-Verlag.
  • Margarethe Pauly: Bestattungen in der Krypta der St. Ulrichs-Kirche zu Rastede in Rasteder Archivbote, Nr. 14, S. 15–31, Dezember 2005, Isensee-Verlag.

Weblinks

Koordinaten: 53° 14′ 42,3″ N, 8° 12′ 0,3″ O