St. Philippus und Jakobus (Güsten)

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St. Philippus und Jakobus in Güsten
Innenraum

St. Philippus und Jakobus ist die römisch-katholische Filialkirche des Jülicher Stadtteils Güsten im Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen.

Die Kirche ist unter Nummer 39 in die Denkmalliste der Stadt Jülich eingetragen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Gotteshaus in Güsten wurde das erste Mal 847 urkundlich erwähnt Von dieser ersten Kapelle ist heute nichts mehr bekannt. Die heutige Kirche entstand um 1400 im Baustil der Gotik als dreischiffige Basilika mit Hauptschiff und zwei Seitenschiffen, Chor mit 3/8 Chorschluss und Glockenturm im Westen. Die Nord-Sakristei wurde Anfang des 17. Jahrhunderts angebaut und die Süd-Sakristei im 19. Jahrhundert. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Kirchturm gesprengt, wodurch das Gotteshaus schwere Schäden erlitt. Den Wiederaufbau leitete der Rheydter Architekt W. J. Oidtmann und der neue Glockenturm wurde nach Plänen des Düsseldorfer Architekten Justinus Bendermacher errichtet.[1][2]

Bis zum 31. Dezember 2012 war Güsten eigenständige Pfarrgemeinde. Am 1. Januar 2013 wurde die Pfarre mit 13 weiteren ehemaligen Pfarreien zur Pfarre Heilig Geist Jülich fusioniert.[3]

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Kirche befinden sich ein Antwerpener Schnitzaltar aus dem Jahr 1520, ein Taufstein aus dem Jahr 1250 und ein Kreuz aus dem 12. Jahrhundert. Die Fenster der Kirche schufen Ernst Jansen-Winkeln und Friedrich Oidtmann in den 1950er und 1980er Jahren.[4]

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel ist ein Werk der Orgelbaufirma Bach 1973 und besitzt 14 Register. Sie wurde mit Schleifladen erbaut. Das Instrument hat mechanische Spiel- und Registertrakturen.

I Hauptwerk C–g3

Prinzipal 8′
Gedackt 8′
Rohrflöte 4′
Superoktav 2′
Mixtur
Rohrschalmei 8′
II Oberwerk C–g3
Holzflöte 8′
Prinzipal 4′
Quintade 4′
Spillpfeife 2′
Sesquialter
Tremolo
Pedal C–f1
Subbass 16′
Offenbass 8′
Biffaro 2f.

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drei Mal hat die Kirche in Güsten Bronzeglocken der Glockengießerei Otto aus Hemelingen/Bremen erhalten und zwar in den Jahren 1913, 1928 und 1957. Von den Glocken, die vor 1939 von Otto gegossen wurden, befindet sich heute keine mehr im Turm von St. Philippus und Jakobus. Vier Glocken wurden zur Kriegszwecken eingeschmolzen. Der Verbleib einer Glocke aus dem Jahr 1928 ist unklar. Heute ertönt vom Turm ein vierstimmiges Geläute von zwei mittelalterlichen Glocken und zwei Otto-Glocken aus dem Jahr 1957. Die Schlagtonreihe lautet: es' – f' – g' – b'. Die Glocken haben folgende Durchmesser: 1345 mm, 1180 mm, 1028 mm, 864 mm. Ihre Gewichte sind: 1600 kg, 1000 kg, 550 kg, 350 kg.[5][6]

Pfarrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Priester wirkten bis zur Auflösung der Pfarre 2013 als Pastor an St. Philippus und Jakobus:[7]

von – bis Name
1922–1940 Robert Tollhausen
1940–1952 Josef Kauff
1952–1971 Johannes Arnold
1971–1975 Willi Meuffels
1976–1981 Gottfried Hecker
1982–2008 Heinrich Bardenheuer

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Philippus und Jakobus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.limburg-bernd.de/Dueren/DenkJue/Nr.%2039.htm (abgerufen am 28. August 2014)
  2. http://juelicher-pilgerweg.kibac.de/pilgerstationen/guesten--st--philippus-und-jakobus (abgerufen am 28. August 2014)
  3. (abgerufen am 23. Februar 2016) (Memento vom 9. Februar 2015 im Internet Archive)
  4. http://www.glasmalerei-ev.de/pages/b2675/b2675.shtml (abgerufen am 28. August 2014)
  5. Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 588, hier insbes. 171, 519, 531, 555.
  6. Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S. 556, hier insbes. S. 171, 483, 492, 510, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).
  7. Bischöfliches Generalvikariat (Hrsg.): Handbuch des Bistums Aachen 3. Ausgabe, Aachen 1994, S. 372.

Koordinaten: 50° 57′ 32,7″ N, 6° 25′ 51,7″ O