St. Ulrich am Johannserberg

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St. Ulrich am Johannserberg (Zerstreute Häuser)
Ortschaft
St. Ulrich am Johannserberg (Österreich)
St. Ulrich am Johannserberg (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten
Gerichtsbezirk Sankt Veit an der Glan
Pol. Gemeinde Brückl  (KG Johannserberg)
Koordinaten 46° 45′ 0″ N, 14° 34′ 34″ OKoordinaten: 46° 45′ 0″ N, 14° 34′ 34″ Of1
Höhe 942 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 58 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 26 (1. Jän. 2011f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 01258
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS
f0
f0
58

BW

Kirche St. Ulrich
Kirche St. Andrä, Gretschitz

St. Ulrich am Johannserberg (slowenisch Št. Urh na Šentjanški Gori) ist eine Ortschaft in der Gemeinde Brückl im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten. Die Ortschaft hat 58 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023[1]).

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft liegt im Nordosten der Gemeinde Brückl, an den südöstlichen Ausläufern der Saualpe. Sie liegt auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Johannserberg. Die Streusiedlung erstreckt sich über eine Nord-Süd-Ausdehnung von etwa 5 km und eine Ost-West-Ausdehnung von etwa 3 km.

In der Ortschaft werden folgende Hofnamen geführt: Kolaritsch (Nr. 1), Siebernig (Nr. 2), Grötschnig (Nr. 5), Breitenhuber (Nr. 9), Brenner (Nr. 10), Grabuschnig (Nr. 11), Priese (Nr. 13), Dertschnig (Nr. 16), Proboi (Nr. 19), Wordianz (Nr. 21), Petritsch (Nr. 22) Gallinatsch (Nr. 23), Koppe (Nr. 25), Kropf (Nr. 26), Freithofnig (Nr. 28), Gritzer (Nr. 30), Werbiz (Nr. 31), Gröhsinger (Nr. 33), Petoutschnig (Nr. 34), Wiedenig (Nr. 35), Lobnig (Nr. 36), Kurmann (Nr. 39), Kramerkeusche (Nr. 42), Koren (Nr. 44), Schneider (Nr. 48) und Zippuschkeusche (Nr. 52).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1406 wird Gesschicz genannt, das heutige Gretschitz. Die erst 1591 urkundlich nachweisbare Filialkirche St. Andrä in Gretschitz dürfte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtet und Anfang des 16. Jahrhunderts ausgebaut worden sein.[2] Die Pfarrkirche St. Ulrich am Johannserberg wurde um 1503 errichtet; vermutlich unter Einbeziehung eines älteren Kirchenschiffs.[3]

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehörte die Ortschaft zum Steuerbezirk Haimburg. Bei Gründung der Ortsgemeinden im Zuge der Reformen nach der Revolution 1848/49 kam St. Ulrich am Johannserberg an die Gemeinde Brückl, die zunächst – bis 1915 – den Namen St. Johann am Brückl trug.

Anders als die übrigen Häuser der heutigen Ortschaft St. Ulrich am Johannserberg lag der Hof Wordianz (früher auch Mordianz) am Südwestrand der Ortschaft Mitte des 19. Jahrhunderts noch in der Katastralgemeinde Klein St. Veit, kam damit zunächst an die Gemeinde Waisenberg und wurde als Teil der Ortschaft Terpetzen geführt. Erst im Zuge der Gemeindestrukturreform 1972/73 kam der Hof Wordianz mit damals 8 Einwohnern an die Gemeinde Brückl (deshalb wurde auch die Katastralgemeinde geändert, sodass der Hof seither auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Johannserberg liegt) und gehört seither zur Ortschaft St. Ulrich am Johannserberg.[4]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Ortschaft (einschließlich des Ortschaftsbestandteils Gretschitz; jedoch bis 1972 noch ohne den Hof Wordianz) ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:

  • 1869: 44 Häuser, 316 Einwohner[5]
  • 1880: 43 Häuser, 348 Einwohner[6]
  • 1890: 34 Häuser, 313 Einwohner[7]
  • 1900: 36 Häuser, 302 Einwohner[8]
  • 1910: 42 Häuser, 294 Einwohner[9]
  • 1923: 34 Häuser, 291 Einwohner[10]
  • 1934: 234 Einwohner[11]
  • 1961: 27 Häuser, 155 Einwohner[12]
  • 2001: 28 Gebäude (davon 21 mit Hauptwohnsitz) mit 30 Wohnungen und 27 Haushalten; 84 Einwohner und 9 Nebenwohnsitzfälle[13]
  • 2011: 26 Gebäude, 70 Einwohner[14]

In der Ortschaft gibt es 2 Arbeitsstätten (Stand 2011;[14] 2001: 0[13]) und 20 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (Stand 2001)[13].

Ortschaftsbestandteil Gretschitz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gretschitz, Holzhaus

Ob der Name der 1406 als Gesschicz erwähnten Siedlung Gretschitz (slowenisch Grečice) auf einen Herrensitz (Gesitz)[3] oder auf das slowenische krečiti (kräuseln)[15] zurückgeht, ist unsicher. Die Ansiedlung mit der auf 1158 m ü. A. befindlichen Kirche St. Andrä wurde zeitweise als Ortschaftsbestandteil ausgewiesen:

  • 1880: 5 Häuser, 23 Einwohner[6]
  • 1900: 1 Haus, 18 Einwohner[8]
  • 1910: 1 Haus, 7 Einwohner[9]
  • 1923: 1 Haus, 9 Einwohner[10]
  • 1961: 1 Haus, 5 Einwohner[12]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Rapoldi (1880–1926), geboren in St. Ulrich am Johannserberg, Journalist und Politiker (Landtagsabgeordneter in Tirol)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Siegfrid Hartwagner: Der Bezirk St. Veit an der Glan. Seine Kunstwerke, historische Lebens- und Siedlungsformen. (= Österreichische Kunstmonographie, Band 8) Verlag St. Peter, Salzburg 1977, S. 78f.
  3. a b Siegfrid Hartwagner: Der Bezirk St. Veit an der Glan. Seine Kunstwerke, historische Lebens- und Siedlungsformen. (= Österreichische Kunstmonographie, Band 8) Verlag St. Peter, Salzburg 1977, S. 206.
  4. Hermann Rafetseder: Gebiets- und Namensänderungen der Stadtgemeinden Österreichs seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Österreichischer Arbeitskreis für Stadtgeschichtsforschung und Ludwig-Boltzmann-Institut für Stadtgeschichtforschung, 1989. S. 285f.
  5. K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 61.
  6. a b K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 49.
  7. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 50.
  8. a b K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 66.
  9. a b Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 32.
  10. a b Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 11.
  11. handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 11.
  12. a b Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 253.
  13. a b c Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004. S. 95.
  14. a b Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014.
  15. Eberhard Kranzmayer: Ortsnamenbuch von Kärnten, Band 2. Klagenfurt 1956. S. 92.