Steinhaugshof
Steinhaugshof Gemeinde Leinach
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Koordinaten: | 49° 50′ N, 9° 50′ O |
Höhe: | 302 m ü. NHN |
Einwohner: | 6 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 97274 |
Steinhaugshof abgeleitet von Steinhaug bzw. Steinhauck[2] ist ein Gemeindeteil von Leinach im unterfränkischen Landkreis Würzburg auf der Gemarkung Oberleinach.[3]
Im Gemeindeteil liegen der namensgebende, 1869 erbaute Steinhaugshof , der 1956 von Walter Dietrich errichtete Dietwalterhof und weitere Anwesen.[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der seit etwa 1870 so genannte (in den 1990er Jahren über ungefähr 250 Hektar Fläche verfügende) Steinhaugshof, dessen Namen an einen im 6. Jahrhundert v. Chr. aufgeschichteten Grabhügel aus Steinen erinnert, liegt auf einer Hochfläche mit Blick ins Maintal an der Gemarkungsgrenze von Oberleinach zu Margetshöchheim. Besitzer des ehemals „uffem Steynhauge“ lokalisierten Steinhaugshofs im 19. Jahrhundert waren Jonas Rosenbaum, Anton Reiß, Salomon Strauß und das Ehepaar Staab, unter dem der Hof zum Ausflugsort für die Margetshöchheimer wurde, und Martin Gehrig, unter dem der Steinhaugshof um 1920 einen Niedergang erlebte. Der Hof, der 1927 und 1952 starke Feuerschäden erlitt, hatte dann noch weitere Besitzer bis zur Zwangsversteigerung am 9. Juni 1931, bei welcher der Hof von Ernst Döhling, dem von 1939 bis 1945 im KZ Buchenwald inhaftierten Würzburger Rechtsanwalt, erworben wurde und dann verpachtet wurde. Während des Zweiten Weltkrieges wurde auf dem Steinhaugshof Flachsanbau betrieben. Der Pächter Karl Dietrich erbte den Hof von Döhling und die Familie Dietrich führte ihn weiter.[5]
Bis zur Auflösung der Gemeinde Oberleinach im Zuge der Gebietsreform in Bayern war Steinhaugshof ein Gemeindeteil von Oberleinach. Der Gemeindeteilname Steinhaugshof wurde erstmals in der Ausgabe von 1952[6] der Amtlichen Ortsverzeichnisse für Bayern genannt, mit dem Hinweis „Name noch nicht amtlich verliehen“.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 248–253 (Der Steinhaugshof) und 254 (Der „Dietwalterhof“ und „Haus Gendel“).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 382 (Digitalisat).
- ↑ Vgl. Margit Finzel: Die Flurnamen der Gemarkung Oberleinach. In: Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 269–272, hier: S. 272 (Am Steinhaucks Boden, wo der Steinhaugshof steht, Auf dem Steinhaug, „steehag“, und Steinhauck, am Steinhaug).
- ↑ Gemeinde Leinach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. April 2021.
- ↑ Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 18 und 254.
- ↑ Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 201 (Der Hof „uffem Berge von Lynach“), 248–253 und 598.
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1245 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 907 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 195 (Digitalisat).