Stemme S15

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Stemme S15
Typ Motorflugzeug
Entwurfsland

Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland

Hersteller Stemme
Erstflug unbemannt: Juni 2009

Die Stemme ASP ist in der Variante S15-1 ein nach EASA CS-23 zugelassenes Motorflugzeug das zur Fernerkundung, Forschung und Überwachung eingesetzt werden kann. Hergestellt in Strausberg bei der deutschen Stemme GmbH.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der ILA 2000 wurde die Stemme ASP S15-1 vorgestellt, die eine vollständige Neuentwicklung darstellt.

Im Oktober 2008 begann die Entwicklung des ersten wahlweise unbemannt/bemannt fliegenden Flugzeuges unter der Leitung von Markus Wagner und Phillip Scheffel in Kooperation mit der Bremer OHB Systems GmbH und Sagem. Im Juni 2009 flog die Stemme S15 Dual Mode zum ersten Mal ohne Besatzung. Ein Flugzeug in der Version Sagem Patroller flog während der Waldbrände in Istres im Jahr 2010 im Auftrag des französischen Innenministeriums unbemannte Aufklärungseinsätze[1]

Im März 2012 wurde in Zusammenarbeit mit der TU Berlin und der Universität Stuttgart das automatische Landesystem LAPAZ („Luft-Arbeits-Plattform für die Allgemeine Zivilluftfahrt“) erprobt.[2]

Konstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der freitragende Schulterdecker mit dreiteiligem Tragwerk hat Wölbklappen, Schempp-Hirth-Bremsklappen an der Oberseite der Außenflügel und Winglets. Zwei Lastaufhängepunkte unter der Innentragfläche sind mit jeweils 80 kg belastbar.[3] Ein konventionelles T-Leitwerk in FVK-Bauweise beinhaltet ein Höhenruder mit Trimmflosse.

Die Besatzung sitzt nebeneinander im Rumpfvorderteil in CFK/GFK-Verbundbauweise. Ein Motor Rotax 914 F2 in der dahinterliegenden Stahlrohrfachwerkkonstruktion treibt per Fernwelle einen dreiflügeligen Verstellpropeller Mühlbauer MTV-7-A mit 1,7 Metern Propellerkreisdurchmesser in der Rumpfspitze.

Das Dreibeinfahrwerk ist hydraulisch einfahrbar.[1]

Versionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • S15 Condor (nur ein Prototyp) – Überwachungs- und Aufklärungsflugzeug (OPV) mit Relais-Funkstation zur Datenübertragung über 400 km Reichweite[1]
  • S15-1 (Serienproduktion) – Nach Kundenwunsch ausgestattetes Nutzflugzeug, EASA CS-23 zugelassen, 1100 kg MTOW
Patroller in Paris 2013

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kenngröße S15-1[3] Sagem Patroller[1]
Besatzung 1–2 0
Länge 8,52 m
Spannweite 18,00 m
Höhe 2,45 m
Spurweite/Radstand 2,00 m / 2,00 m
Flügelfläche 17,40 m²
Flügelstreckung 18,6
Gleitzahl 34[7]
Nutzlast ~ 350 kg[7]
Leermasse
Startmasse max. 1100 kg
Operationsgeschwindigkeit 90–270 km/h[7]
Höchstgeschwindigkeit 270 km/h 314 km/h[8]
Dienstgipfelhöhe 7.600 m (25.000 ft)[7]
Reichweite 1.300 km
2.500 km mit externen Zusatztanks[7]
~30 h Flugdauer
Tankvolumen 2 × 65 l (optional 250 l extern)[7]
Triebwerk ein Rotax 914 F2 ein Rotax 914 F
Startleistung 84,5 kW bei 5800/min (1 min)
Dauerleistung 73,5 kW bei 5500/min

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Rainer Schmid: Dual-Mode-Flugzeuge von Stemme. In: Fliegerrevue. Nr. 8, 2011, S. 30 f.
  2. TU Berlin lässt Motorsegler automatisch landen. Elektronik-Praxis, 30. März 2012, abgerufen am 30. Juli 2019
  3. a b Type-Certificate Data Sheet EASA TC No. A.612. (PDF; 50 kB) In: easa.europa.eu. EASA, 15. Oktober 2013, abgerufen am 23. April 2016 (englisch).
  4. FlugRevue, Oktober 2010, S. 65, Frankreich testet Sagem Patroller
  5. Karl Schwarz: Sagem Patroller für das französische Heer. In: flugrevue.de. 5. April 2016, abgerufen am 30. Juli 2019.
  6. Platform. Abgerufen am 28. Februar 2020 (britisches Englisch).
  7. a b c d e f Aircraft Platform ES15. In: ecarys.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Mai 2016; abgerufen am 6. Mai 2016 (englisch).
  8. Korrektur zu Artikel in Ausgabe 8/2011, S. 30f. nach Leserzuschrift. In: Fliegerrevue. Nr. 9, 2011, S. 63.