Strassenbahn St. Gallen

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Strassenbahn St. Gallen
Die Innenstadtpassage der Bahnstrecke Appenzell–Trogen ist
ein Relikt der ehemaligen Trambahn, hier auf dem Marktplatz
Die Innenstadtpassage der Bahnstrecke Appenzell–Trogen ist
ein Relikt der ehemaligen Trambahn, hier auf dem Marktplatz
Streckenlänge:11,641[1] km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Stromsystem:600–630 Volt =
Maximale Neigung: 78 
Betreiber: Trambahn der Stadt St. Gallen
Eröffnung: 20. Mai 1897
Stilllegung: 1. Oktober 1957
Linien: fünf
Neudorf
Grütlistrasse
Krontal
Grossacker
St. Fiden
Kantonsspital
Singenberg
Theater
Heiligkreuz
Heiligkreuzstrasse
Storchenstrasse
Heimatstrasse
Langgass
OLMA Messen
Schützengarten
von Trogen
Marktplatz
Bahnhof
Union
Oberstrasse
Melonenstrasse
Ruhbergstrasse
Hochwacht
Nest
St. Leonhard
Rosenbergstrasse
Stahl
Lachen
Waldau
Schönenwegen
Lerchenfeld
Erlachstrasse
Bruggen
Fürstenlandbrücke
Stocken

Die Strassenbahn St. Gallen, lokal meist Trambahn oder kurz Tram genannt, war eine Strassenbahn in St. Gallen in der Schweiz. Sie wurde zwischen 1897 und 1957 betrieben, das zuständige Verkehrsunternehmen hiess Trambahn der Stadt St. Gallen beziehungsweise ab 1950 Verkehrsbetriebe der Stadt St. Gallen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Betriebseröffnung der meterspurigen Trambahn war am 20. Mai 1897. Bis 1916 wurde das Streckennetz auf eine Betriebslänge von 11,641 Kilometern ausgebaut. Die 1903 eröffnete und mit 1000 Volt Gleichstrom elektrifizierte Bahnstrecke St. Gallen–Trogen, die von der damals noch eigenständigen Gesellschaft Trogenerbahn betrieben wurde, benutzte in der Innenstadt zwischen Bahnhofplatz und Brühltor ebenfalls die Gleise der Trambahn. Dort fuhr sie unter der niedrigeren Fahrspannung der Strassenbahn. 1946 zählte die Trambahn elf Millionen Fahrgäste.

Die Strassenbahn wurde ab 1950 sukzessive durch den Trolleybus St. Gallen ersetzt, die letzte Trambahn verkehrte am 1. Oktober 1957. Lediglich die von der ehemaligen Trogenerbahn AG mitbenutzten Gleise blieben erhalten. Hierfür zuständiges Infrastrukturbetreiberin sind seit 2006 die Appenzeller Bahnen.

Die Tramfahrzeuge wurden 1950 nicht mehr mit dem geänderten Gesellschaftsnamen versehen, sie fuhren noch bis zur Stilllegung mit der Anschrift Trambahn der Stadt St. Gallen. Zu Werbezwecken war 1955 kurzzeitig ein sogenannter Schweizer Standardzug, er wurde von der Strassenbahn Zürich ausgeliehen, in St. Gallen im Einsatz. Er warb für die Beibehaltung der Tramlinie 1, die jedoch im gleichen Jahr von der Bürgerschaft abgelehnt wurde.

Die Strassenbahn St. Gallen fuhr anfangs mit 550 Volt Gleichstrom, ab 1932/33 schliesslich mit 600–630 Volt.

Streckeneröffnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die einzelnen Streckenabschnitte der Strassenbahn gingen wie folgt in Betrieb:

  • Bahnhof–Krontal, eröffnet am 20. Mai 1897, Länge: 2517 Meter
  • Stocken–Heiligkreuz, eröffnet am 20. Mai 1897, Länge: 6775 Meter
  • Krontal–Neudorf, eröffnet am 27. November 1910, Länge: 750 Meter
  • Union–Hochwacht, eröffnet 20. Oktober 1911, Länge: 1670 Meter
  • Hochwacht–Nest, eröffnet 20. April 1913, Länge: 432 Meter

Konzessioniert war 1908 die Strecke Neudorf–Heiden. Diese wurde jedoch nie verwirklicht.

Linien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Linie 1: Neudorf–Stocken
  • Linie 2: Heiligkreuz–Lachen
  • Linie 3: Bahnhof–Heiligkreuz
  • Linie 4: Bahnhof–Krontal
  • Linie 5: Union (heute: Bleicheli)–Nest (heute: Riethüsli), bis 1916
  • Linie 5: Bahnhof–Nest, ab 1916

Nach der Stilllegung übernahmen die Trolleybuslinien 1, 3 und 5 die Liniennummern der Trambahnen. Die Liniennummern 2 und 4 waren Verstärkerlinien auf Teilabschnitten. Seit den 1930er Jahren verkehrten sie als Linie 1 beziehungsweise Linie 3.

Endstation der Tramlinie 5 bei der Station Nest (heute Riethüsli) 1943

Stilllegungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 17. Juli 1950: Bahnhof–Nest, Linie 5
  • 14. November 1950: Marktplatz–Heiligkreuz, Linie 3
  • 28. April 1957: Schönenwegen–Stocken, Linie 1
  • 30. September 1957: Neudorf–Schönenwegen, Linie 1

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ruedi Wanner, Jürg Aeschlimann: Trambahn der Stadt St. Gallen. Prellbock Druck & Verlag, Leissigen 2002. ISBN 3-907579-16-X

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Strassenbahn St. Gallen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Strassenbahn St. Gallen auf www.strassenbahn-europa.at