Strontiumoxid

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Kristallstruktur
Struktur von Strontiumoxid
__ Sr2+      __ O2−
Kristallsystem

kubisch

Raumgruppe

Fm3m (Nr. 225)Vorlage:Raumgruppe/225

Koordinationszahlen

Sr[6], O[6]

Allgemeines
Name Strontiumoxid
Andere Namen

Ätzstrontian

Verhältnisformel SrO
Kurzbeschreibung

farblos bzw. weiß[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1314-11-0
Wikidata Q418413
Eigenschaften
Molare Masse 103,62 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

5,0 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

2460 °C[3]

Siedepunkt

3200 °C[3]

Löslichkeit

Zersetzung in Wasser[3]

Brechungsindex

1,8710[4]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314
EUH: 014
P: 280​‐​305+351+338​‐​310[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Strontiumoxid ist das Oxid des Erdalkalimetalls Strontium. Es ist in reinem Zustand ein weißes Pulver, in technischer Qualität durch Fremdbeimengungen oft grau gefärbt, die beispielsweise durch Oxidation des sehr reaktionsfähigen Strontiums entstehen.

Gewinnung und Darstellung

Strontiumoxid lässt sich aus Strontiumcarbonat, das sich in der Natur als Mineral Strontianit findet, gewinnen. Bei 1268 °C unter normalem Luftdruck zerfällt Strontiumcarbonat zu Strontiumoxid und Kohlenstoffdioxid:

Eigenschaften

Strontiumoxid kristallisiert in der Natriumchlorid-Struktur. Bei hohen Drücken von >36 GPa wird eine Phasenumwandlung zu einer Caesiumchlorid-Struktur beobachtet. Dies geht mit einer Volumenverkleinerung von 13 % einher, die Dichte des Kristalls steigt auf über 7,1 g/cm3.[2]

Mit Wasser reagiert Strontiumoxid unter Wärmeentwicklung zu Strontiumhydroxid:

Mit Hilfe von Aluminiumgrieß lässt sich Strontiumoxid zu Strontium reduzieren (Aluminothermie):

Verwendung

Strontiumoxid wird in der Glasindustrie zur Herstellung von Spezialgläsern verwendet, so wird etwa das Oxid dem Glas von Bildschirmröhren zur Strahlungsminderung beigemengt. Früher wurde Strontiumoxid bei der Herstellung von Rübenzucker eingesetzt (Strontianverfahren).[5]

Einzelnachweise

  1. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Inorganic Compounds, S. 5-92.
  2. a b Yosiko Sato, Raymond Jeanloz: Phase Transition in SrO. In: Journal of Geophysical Research. 86, 1981, S. 11773–11778, doi:10.1029/JB086iB12p11773.
  3. a b c d e f Eintrag zu Strontiumoxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  4. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Index of Refraction of Inorganic Crystals, S. 10-248.
  5. H. Ost: Lehrbuch der Technischen Chemie, Verlag von Robert Oppenheim, Berlin, 1890, S. 369ff.